Auch dieses Jahr haben wir im Basel Briefing jeden Tag eine*n Basler*in des Tages präsentiert. Das ist in der Regel eine Person, die in der Region aufgefallen ist - häufig, weil sie etwas Tolles geleistet hat. Manchmal auch das Gegenteil. Die Briefing-Leser*innen hatten wieder die Ehre, aus all den über 250 guten Menschen eine*n Basler*in des Jahres zu küren.

Das Verdikt war klar: Mit 925 Stimmen hat die Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz alle weit hinter sich gelassen. Am 4.Oktober hat die 76-Jährige den Pokal im Bajourbüro entgegengenommen. Herzliche Gratulation!

Am Freitag, 4. November kommt Anni Lanz auf die Redaktion, um ihren Pokal entgegenzunehmen. «Es hat mich schon überrascht, schon wieder einen Preis zu gewinnen», sagt Lanz über den überreichten Pokal, «vielleicht gewinnt nächstes Jahr jemand, der noch nicht so viel Preise bekommen hat». Lanz räumt aber auch ein, dass ein Grad an Prominenz wichtig sei: «Man kann die Welt nur ein Stück verändern, wenn man in der Öffentlichkeit steht.»

Seit 40 Jahren kämpft die 76-Jährige für flüchtende Menschen und musste sich auch schon vor Gericht dafür verantworten, Geflüchteten den Weg über die Grenze in die Schweiz zu ermöglichen. Immer wieder brachte sie auch Menschen auf der Flucht bei sich in der Wohnung unter. Auch in ihrem fortgeschrittenen Alter engagiert sie sich weiter, so will sie nun über ihre Anliegen reden.

Zum Beispiel solle die Schweiz Demokratiebewegungen, wie die momentane im Iran, unterstützen. «Es gibt keine Neutralität ohne Position zu Gunsten von Menschenrechten», meint Lanz, «man kann sich dieser Frage nicht entziehen, indem man sich hinter die Neutralität flüchtet». Auf die Frage, ob sich die Asylpolitik aufgrund des Kriegs in der Ukraine verändern wird, sagt Lanz knapp: «Ja! Ja, ich will!»

Ein Ausführliches Gespräch mit Anni Lanz kannst du in unserem Prakticast auf Youtube, Spotify, Apple Podcast und anderen Podcast-Plattformen hören.

«Basler*in des Jahres» ist eine Aktion aus dem Bajour-Morgennewsletter «Basel Briefing». Hier kannst du das Briefing abonnieren. Im Corona-Jahr 2021 wurde Kantonsarzt Thomas Steffen zum Basler des Jahres gewählt, stellvertretend für alle Angestellten im Gesundheitsbereich.