Küsse über den Grenzzaun: Fotos aus einer Welt in Zeiten von Corona, Teil II

Die Welt macht die Schotten dicht. Grenzen, Läden, Beizen – alles zu. Nur die Liebe lässt sich offenbar nicht wegsperren. Der Fotograf Roland Schmid war für uns unterwegs und hat Bilder über Stillstand und Widerstand gesammelt. (Bilder: Roland Schmid)

Liebe Corona Grenze
Dieses Bild entstand nicht in Basel, aber an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Fotograf Schmid schreibt dazu: Die sich liebenden Katarina J. aus Kreuzlingen (CH) und Ivo C. aus Konstanz (DE) können sich nur noch über den Grenzzaun hinweg küssen. (In der Zwischenzeit wurden die Grenzzäune an manchen Orten verstärkt, weil sich zu viele Menschen versammelt hatten.)
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Blick vom Andreasplatz auf die menschenleere Ecke Schneidergasse / Sattelgasse – und auf einen einzelnen, hastigen Passanten.
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Die Predigerkirche bei Nacht. Tagsüber bildete sich hier zeitweise ein Schlange von Menschen, die sich in der neuen Aussenstation des Universitätsspitals auf das neuartige Virus testen liessen.
Du willst mehr Fotos aus der neuen Welt betrachten?
Hier gehts zu Teil I unserer Fotostrecke von Roland Schmid.
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Geschlossenes Coiffeurgeschäft an der Stadthausgasse.
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Auch die Weinhandlung Enoteca an der Schneidergasse hat mittelfristig zu.
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Zu.
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Selbst die Sonnenschirme üben sich in Abstandhalten.
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Vielleicht für Prepper interessant, leider ebenfalls geschlossen: Das Waffengeschäft Beierer an der Schneidergasse.
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Blick auf das Manger Boire. Kneipen haben seit Mitte März geschlossen.
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Weniger als dieses Nichts war am Barfüsserplatz wahrscheinlich noch gar nie los.
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Auch auf der Kinostrasse, oder der Steinenvorstadt - wie sie offiziell heisst -, ist das Trottoir dauerhaft hochgeklappt.
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Und noch ein Blick auf die andere Seite des Rheins – in die Rheingasse auf das Restaurant zum Schmalen Wurf.
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Wenn Kulturhäuser Verhaltensempfehlungen in die Nacht senden, Teil zwei.
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Der Fotograf Roland Schmid: «Josephine H. aus Arbon (CH) und Josef B. aus Singen am Hohenwil (DE) sind seit 33 Jahren ein Paar. Zur Zeit können sie sich nur an der Grenze treffen und über die Absperrungen hinweg reden. Das tun sie drei Mal in der Woche.»

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Selbständige Fotograf*innen leiden derzeit unter Auftragsschwund. Dabei leisten sie weiterhin sorgfältige Arbeit, die Aufmerksamkeit verdient. Wir möchten unsere freien Mitarbeitenden unterstützen: Wenn dir eine der Fotografien von Roland Schmid besonders gut gefällt, kannst du davon ein Pigmentprint auf Canson-Baryt-Papier für 125 Franken im A4-Format bestellen. Grössere Formate bis A2 sind auf Anfrage möglich. Bestellen kannst du unter ---> [email protected]. Die Serie ist auf 100 Exemplare limitiert.

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