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Nationalratswahlen

Mitte will ihre Relevanz unter Beweis stellen

Die Mitte hat ihre Nationalratskandidat*innen nominiert. Am selben Abend wie die FDP, aber mit mehr Einigkeit.

03/21/23, 05:07 AM

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8/12 der Mitte-Hoffnungsträger*innen.

8/12 der Mitte-Hoffnungsträger*innen. (Foto: David Rutschmann)

Selbes Zunfthaus (Safran Zunft), selber Abend (Dienstag), aber anderer Raum, andere bürgerliche Partei: Die Mitte hat einstimmig ihre Listen für die Nationalratswahlen abgesegnet. Am selben Abend wie die FDP.

Auf der Mitte-Hauptliste treten Parteipräsident Balz Herter, Grossrätin Andrea Knellwolf, Vorstandsmitglied Tiziana Conti und der Riehener Gemeinderat Patrick Huber an. Letzterer ist jünger als einige der Antretenden auf der Liste der Jungen Mitte: Manuela Brenneis, Sara Murray, Marco Natoli und Kilian Winkler.

«Klingende Namen»

Und auch mit einer Liste «60+» geht die Partei ins Rennen, die taktisch der Platzierung bekannter Namen dient: Beatrice Isler, Andrea Strahm, Bruno Lötscher und Stefan Wehrle. «Das hat uns bei der letzten Wahl fast ein Prozent der Stimmen eingebracht», erklärte Balz Herter. Ein Prozent kann im Mittelfeld der bürgerlichen Parteien bei den Nationalratswahlen tatsächlich entscheidend sein, wenn es darum ginge, Katja Christ den GLP-Platz wieder abzuluchsen. Herter gibt sich in Anbetracht «klingender Namen» auf den Listen seiner Mitte sehr zuversichtlich. Bestärkt sieht er sich aus durch die jüngsten Zugewinne der Partei in anderen Kantonen und im Hinblick auf den ersten Wahlkampf seit dem Namenswechsel.

Die Anerkennung der Listenverbindung mit LDP, FDP, GLP und EVP war letztlich eine Formalie. Gerade im Fall der GLP scheint das aber keine Liebeshochzeit zu sein: So knurrt der Präsident der Partei mit Namen «Die Mitte», die GLP stimme im Grossen Rat mal links, mal rechts.

Fakt ist: Nimmt man das Abstimmungsverhalten im Grossen Rat als Grundlage, ist die GLP die wahre Mitte-Partei in Basel (siehe Grossrats-Rating). Ein Zugewinn der Mitte (also die mit Mitte im Namen) bei den Nationalen Wahlen soll zeigen, so Balz Herters Wunsch, «dass es uns für das Politische System in Basel braucht und wir nicht von der Bildfläche verschwinden werden». Gerne verweist er dabei auf den Abstimmungserfolg beim Steuerpaket, das auch durch Vorstösse aus der Mitte (Prämienabzug und Familienentlastung) mitgeprägt wurde: «Wir machen Politik für die Mehrheit im Kanton», sagt Herter.

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