Oben ohne in die Badi: «Denkt nur einmal an den Schönheitswahn»

Entblösste Brüste in der Badi? Bei einer Bajour-Strassenumfrage begrüssten alle eine Normalisierung. Heute kam die Gärngschee-Community zu Wort – und war sich gar nicht so einig.

Wasser Badi
Oben ohne in die Badi erhitzt die Gemüter.

Die Forderung von SP-Nationalrätin Tamara Funiciello, die Pflicht zum Tragen eines Bikini-Oberteils in Schweizer Gartenbädern aufzuheben, sorgt in Basel für Gesprächsstoff. Bei unserer Strassenumfrage waren sich fast alle einig, dass sie die Idee gut fanden. Doch auf Facebook entfachte innerhalb der Gärngschee-Community eine hitzige Diskussion.

Ein Streitpunkt war die Frage, ob die Erlaubnis, den Busen frei zu tragen, sich positiv oder negativ auf das weibliche Körperbild auswirke. Anilegna mahnte in einem Kommentaren unter dem Artikel, dass durch die Aufhebung des Oben-Ohne-Verbots ein sozialer Druck entstehen könne, sich zu präsentieren. Sie argumentiert, dass durch die Medien bereits genug Schönheitswahn verbreitet werde, der so möglicherweise noch gesteigert werden könne.

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Ein Kommentar warnt vor Gruppendruck.

Einen ähnlichen Kommentar postete Mischi in der Gärngschee-Community. Die Antwort von Gärngschee-Mitglied Denise Dublerist klipp und klar: Problematisch seien eher Modelfotos und Instagram.

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Denise macht Fake-Bilder für ein falsches Frauenbild verantwortlich.

Strittig war auch die Frage, ob Männer tatsächlich eher auf visuelle Reize anspringen als Frauen und wie Kinder in der heutigen Gesellschaft richtig zu sozialisieren seien. Nadine forderte: «Don’t protect your daughter – educate your son!» (Deutsch: Schütze nicht deine Tochter – erziehe deinen Sohn.)

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Nadine fordert eine bessere Erziehung.

Dieser Meinung ist auch Funiciello: «Man kann nicht von den Frauen verlangen, dass sie zu ihrem eigenen Schutz gewisse Kleider anziehen, weil sich die Männer nicht im Griff haben. Mit dieser Argumentation kann man heute schlicht nicht mehr kommen», sagt sie zu «20 Minuten».

Gärngscheelerin Désirée fragt, wie sie ihrem Sohn beibringen solle, nicht von einem nackten Busen erregt zu werden. Wichtig sei, dass er einen angemessenen Umgang damit erlerne, lautete die Antwort aus der Community. Ob jemand erregt sei oder nicht, sei vollkommen nebensächlich.

Andere merkten an, dass es in Basel bereits genügend Möglichkeiten gebe, oben ohne zu baden. Ausserhalb dieser Bereiche könne man ja schöne Bademode tragen. 

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Für Christina ist der Frauen-Bereich im Eglisee ausreichend.

Diese separierten Nacktbereiche für Frauen befinden sich meist in Frauenbädern. Neben dem Gartenbad Eglisee gibt es das Sonnenbad St. Margarethen in Binningen mit einem solchen separierten Frauenbereich. Doch wie ist die Nutzung dieser Bereiche für Trans-Menschen, die sich möglicherweise noch im Übergang befinden, und non binäre Personen geregelt? Diese Frage aus der Community haben wir den zuständigen Stellen gestellt, aber noch keine Antwort erhalten.

Ein Update folgt.

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