Diese Mundartwörter solltest du öfter verwenden

Gschpusi, Schärmä, Gluggsi – manches lässt sich auf Schweizerdeutsch einfach schöner ausdrücken. Rechtzeitig zum 1. August hier eine absolut unvollständige Liste mit Lieblingswörtern.❤️

Mundart
Viel, viel Liebi für diese Schätze aus der schweizerdeutschen Sprache. (Bild: Unsplash/Michelle Isler)

Viele herrliche schweizerdeutsche Wörter könnten wir mehr wertschätzen. Es ist eben nicht Hans was Heiri, ob wir Gireizli und Rytti – oder: Schauggle sagen. Anlässlich des bevorstehenden 1. Augusts habe ich deshalb versucht, meine fünf liebsten Mundart-Schätze aufzulisten. Versucht – weil ich mich nicht auf fünf beschränken konnte. Hier also meine Top 9 in zufälliger Reihenfolge:

1

Gischpel

zum Beispiel: Du Gischpel, höör uf umegischple.

Definitiv eines meiner allerliebsten Mundartwörter. Man hört dem Wort regelrecht an, was es bedeutet. Gemäss Idiotikon bezeichnet Gischpel einen unruhigen Menschen, «mit fast fieberhaft lebhaften Bewegungen». So wie ein Fägnäscht halt.

2

Spunte

zum Beispiel: Träffemer uns im Spunte bi dir umen Egge?

Spunte ist so ein Wort, bei dem ich mich an Erzählungen meiner Eltern erinnert fühle, wenn ich es höre. Ich nehme mir aber regelmässig vor, Spunte öfters aktiv zu brauchen. Erstens, weil ich es lustig finde, und zweitens, weils einfach schöner klingt als Beiz.

3

Gnuusch

zum Beispiel: Hesch e Gnuusch?

Wie jedes andere Durcheinander kann das Gnusch sowohl im Kopf als auch auf dem Schreibtisch auftreten. Genauso wie das Chrüsimüsi.

4

juufle

zum Beispiel: Numme nid juufle. 

«Nume nid gsprängt», pflegen die Berner*innen an dieser Stelle zu sagen. Gut Ding will Weile haben. Finde ich auch. Aber: Liefere, nid lafere. Ohne ummejuufle. Also süüferli weiter zum nächsten Wort:

5

Lämpe

zum Beispiel: Wottsch Lämpe?!

Wäre ich jemand, die Leute anpöbelt, wäre das mein Standardsatz. Wobei das Wort für eine so ernste Sache viel zu harmlos klingt.

6

Chlütter

zum Beispiel: Mach dr Chlütter füüre! 

Der wichtigste Satz eines jeden Bankräubers. So stelle ich mir das vor, zumindest anno dazumal. Oder: Hesch dr Chlütter? Grandios.

Übrigens nicht zu verwechseln mit dem Verb «chlüttere», was etwa herumbasteln oder flicken bedeutet.

7

Rundummeli

zum Beispiel: Du musch dört uf das Rundummeli klicke.

Kaum ein Wort ist so sydig und zugleich so klar wie das Rundummeli. Wir Schweizer*innen sagen einfach, wie es ist. Da brauchen wir keine speziellen Namen für. Beim Rundummeli geht’s halt rundum. Tscheggsch dä Pögg?

8

düppig

zum Beispiel: Hütt ischs wider mega düppig.

Wie läss ist dieses Wort bitte? Das hochdeutsche «schwül» klingt für mich so abgehoben. Düppig aber klingt nach: Ich bin zmitzt drin. Die Haare kleben auf der Stirn, die Unterarme am Schreibtisch und die Oberschenkel zusammen.

9

Kaabis

zum Beispiel als ausgerufene Widerrede: Kaabis! ähnlich schön wie: Schwätz kei Blääch!

Fäkalien eignen sich zwar wunderbar für Schimpftiraden, ich finde aber, es klingt gleich nach viel mehr Persönlichkeit, wenn man statt Seich oder Scheiss «Kaabis» oder «Blääch» sagt.

Welche Mundart-Ausdrücke liegen dir am Herzen? Ergänze die Liste mit deinen Vorschlägen unten in den Kommentaren.

Bajour-Herz
Hopp de Bäse!

Jetz Bajour-Member wärde und mitrede.

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