Zolli kassiert wegen seiner Seelöwen-Haltung eine Rüge
Ab Montag dürfen (müssen) die Schüler*innen wieder ins Turnen, auf dem Birsig-Parkplatz soll flaniert werden - ohne Birsig, die Baselbieter Staatsrechnung hat Corona und wer für den Kanton Aufträge übernehmen will, muss Frauen fair entlöhnen. Hier kommt dein News-Überblick des Tages.
So, das wars für heute. Ich lasse euch nun mit all diesen News alleine und wünsche einen schönen Abend. Und denkt daran, wenn ihr was hört, was für uns von Interesse sein könnte, bitte Mail an mich. 📧[email protected].
Bisher haben wir folgende News zu bieten:
- [[[--ticker-anchor-8]]] 100-jährige Seelöwen-Anlage wird mittelfristig erneuert
- [[[--ticker-anchor-7]]] Sekundar-, Mittel- und Berufsschüler müssen wieder in die Turnhalle
- [[[--ticker-anchor-6]]] Der Birsig bleibt begraben
- [[[--ticker-anchor-4]]] Corona reisst ein Loch in die Baselbieter Staatskasse
- [[[--ticker-anchor-5]]] Kindsmissbrauch: Gefängnis für ehemaligen Kita-Leiter
- [[[--ticker-anchor-0]]] Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - der Druck wächst
- [[[--ticker-anchor-3]]] Legendärer Journalist und Politiker Jürg Meyer ist tot
- [[[--ticker-anchor-1]]] 26-Jährige wehrt sich erfolgreich gegen Räuber
- [[[--ticker-anchor-2]]] Basel Briefing mit exklusiven Infos zum Flashmob im Bahnhof
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17:15 Uhr Schweizer Tierschutz bedauert Basler Seelöwen |
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Der Schweizer Tierschutz (STS) hat seinen Zoobericht 2020 vorgestellt: Darin werden 42 Schweizer Zoos und Tierparks bewertet. Die Qualität der Zootierhaltung habe sich verbessert, doch gebe es immer noch Sünder*innen. Die Haltung der Kalifornischen Seelöwen im Zolli Basel beispielsweise mute «wie ein Relikt aus vergangener Zeit» an, teilte der STS mit. Die Crux in Basel: Der Zoo liegt mitten in der Stadt und lässt sich deshalb räumlich nicht erweitern. Zolli-Sprecherin Tanja Dietrich räumt ein, dass die Seelöwen tatsächlich in einer der ältesten Anlagen leben. (Die Anlage ist so alt, dass den Tickerer heftige Kindheitserinnerungen überkommen – gute). In der Gesamtplanung sei eine neue Haltung der Seelöwen vorgesehen. Ob der wildromantische Seelöwen Felsen auch verschwinden wird, die der Künstler Urs Eggenschwyler 1922 erschaffen hatte? Der STS begrüsst, dass im Basler Zoo einige Tierarten aufgegeben wurden, um anderen mehr Raum zu erschaffen. Doch gebe es immer noch Luft nach oben, ein weiterer Abbau der Vielfalt wäre gemäss Tierschutz zu begrüssen. Denn mit seinen Zuchterfolgen und den vielen "durchaus gelungenen" neuen Gehegen sei der "Zolli" immer noch einer der bedeutsamsten Zoos in der Schweiz. (Keystone-SDA/dsi) |
Mehr zum Thema: Porträt von Urs Eggenschwyler auf der Zolli-Website |
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15:30 Uhr Juhuu, endlich wieder turnen! |
Ab Montag dürfen die Basler Kinder wieder in den Sportunterricht. Der Regierungsrat hat die corona-bedingten Einschränkungen aufgehoben, wenn auch gewisse Regelungen bestehen bleiben. Für die Sekundarschulen gilt:
Und für die Mittel- und Berufsfachschulen sieht es so aus:
Auf beiden Stufen sind Sportarten mit engem Körperkontakt (z.B. Handball) vorerst noch nicht möglich. Auch Klassendurchmischungen werden vermieden, um Ansteckungen und Quarantäneverordnungen möglichst zu verhindern. |
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14:20 Uhr Flanieren statt parkieren |
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Neben einem neuen Hochhaus mit Wohnungen der gehobenen Preisklasse, soll auch der heutige Birsigparkplatz eine Aufwertung erfahren. Flanieren statt parkieren lautet das Motto. Zwischen Steinenvorstadt und Steintorstrasse gelegen und eingeklemmt zwischen ästhetisch nicht restlos überzeugenden Häuserzeilen, liegt der Birsig-Parkplatz. Der heisst so, weil unter ihm der Birsig in Richtung Rhein fliesst. Nun ist die Aufwertung des (Un-)Ortes einen Schritt weitergekommen. Eine breit abgestützte Jury - bestehend aus Gastronom*innen, Pro Innerstadt, Quartierverein, Kantonsverwaltung, unabhängigen Fachleuten und einer Vertretung der Volksinitiative «Öffnung des Birsig - eine Rivietta für Basel» - hat sich im Rahmen eines Studienauftrags vom Projekt «Birsig Garten Basel» begeistern lassen. Dieses, erarbeitet von XM Architekten, Basel, mit Studio Vulkan Landschaftsarchitektur und Pawel Althamer, Zürich, sieht im Wesentlichen vor, über dem Birsig einfache Pavillons aufzustellen, die zum Beispiel als Ateliers für Kunstgewerbe, Verkaufsflächen für Start-ups oder gastronomische Angebote genutzt werden können. Die grösstenteils verglasten Holzpavillons sollen die Fenster des alten, dem Abriss freigegebenen Heuwaage-Hochhaus eingebaut werden. Begrünt soll der Garten auch werden, allerdings wird das gemäss Behörden schwierig, weil «aufgrund technischer Rahmenbedingungen der Überdeckung des Birsigs enge Grenzen gesetzt sind». Damit ist auch klar: Der Birsig bleibt verborgen. Zudem werden zwar die 60 Parkplätze mit Inbetriebnahme des Kunstmuseum-Parkings im nächsten Jahr verschwinden, aber so ein richtig gemütlicher Ort wird so schnell nicht entstehen. Einerseits entsteht in nächster Nähe ein neues Hochhaus. Andererseits betonen die Behörden, dass die definitive Umgestaltung erst in 15 Jahren vorgenommen werden könne, wenn der Strassenbelag und die Leitungen darunter saniert werden müssten. Update: Gar nicht zufrieden mit den Plänen sind die Grünen, die hinter der damaligen Initiative stehen.. Also schon, ausser mit einem Punkt: Dass der Birsig nicht freigelegt wird. In einer Medienmitteilung schreiben sie: «Das Element Wasser wird in keiner Art einbezogen. Dieses muss unbedingt noch in die Planung aufgenommen werden.» |
Endlich wieder Kino! Wärmstens empfohlen:
Johanna Faust: «I'll Be Your Mirror»
Ab Donnerstag, 29. April, täglich im kult.kino Atelier.
Freitag, 30. April, 18.00 Uhr: Spezialvorführung mit anschliessendem Gespräch mit Johanna Faust und dem Feministischen Salon Basel.
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11.30 Uhr Zahlen wie die Kantonswappen: Basel-Stadt schwarz – Baselland rot |
Die Coronapandemie hat in der Staatsrechnung 2020 des Kantons Basel-Landschaft tiefe Spuren hinterlassen. Statt einem budgetierten Gewinn von 38,5 Millionen Franken resultierte in der Erfolgsrechnung ein Verlust von 52 Millionen Franken. Zum Vergleich: Basel-Stadt verzeichnete im letzten Jahr einen Gewinn von 302 Millionen Franken (Danke, Pharma). Zusatzaufwendungen und Ertragseinbussen in Zusammenhang mit den Covid-19-Massnahmen hatten im vergangenen Jahr die Baselbieter Staatskasse mit 160 Millionen Franken belastet, wie die Finanz- und Kirchendirektion heute mitteilte. Ohne Coronakrise hätte Baselland zum vierten Mal in Folge schwarze Zahlen schreiben und einen Gewinn von 108 Millionen Franken verbuchen können. Zum Defizit beigetragen haben neben Corona auch zwei Sonderfaktoren. So musste bei einem Darlehen an die kriselnde Messeveranstalterin MCH Group eine einmalige Wertberichtigung von 15 Millionen Franken vorgenommen werden. Zudem erforderte die Kostenüberschreitung beim Neubau des Biozentrums der Universität Basel eine Rückstellung von 10 Millionen Franken. Der Selbstfinanzierungsgrad sank von 268 Prozent im Vorjahr auf 35 Prozent. Die Nettoverschuldung des Kantons Baselland stieg deshalb um 117 Millionen auf rund 2,7 Milliarden Franken an. Ohne die Covid-19-Massnahmen hatte sie um 43 Millionen Franken gesenkt werden können. Trotz der tiefroten Zahlen braucht es aus Sicht der Baselbieter Regierung derzeit keine neuen Sparmassnahmen. Raum für neue Vorhaben gebe es allerdings derzeit nicht, die aktuell bestehenden könnten jedoch finanziert werden. Bis 2025 sind weiterhin Nettoinvestitionen von 230 Millionen Franken pro Jahr vorgesehen. (Keystone-SDA/dsi) |
Mehr zum Thema: Corona erschüttert die Basler Staatskasse noch nicht (BaZ) |
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11.25 Uhr Ex-Kita-Leiter muss vier Jahre in den Knast |
Ein ehemaliger Betriebsleiter einer Kindertagesstätte in Allschwil muss für vier Jahre ins Gefängnis. Das Baselbieter Strafgericht sprach den 36-Jährigen heute morgen der mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern und der mehrfachen Schändung schuldig. Das Baselbieter Strafgericht verfügte neben der unbedingten Freiheitsstrafe, die von einer ambulanten Therapie begleitet wird, auch einen Landesverweis von zehn Jahren für den Deutschen. Auch wird ihm jede berufliche und ausserberufliche Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen lebenslänglich verboten. Schuldig befand das Gericht den Angeklagten zudem wegen mehrfacher Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte und mehrfacher Pornografie. Er muss überdies den grössten Teil der Verfahrenskosten von rund 41'000 Franken sowie die Kosten für seine amtliche Verteidigung von rund 42'000 Franken bezahlen. Es handle sich um gravierende Fälle, sagte die Strafgerichtspräsidentin bei der Urteilsbegründung. Der Mann habe sich verwerflich und egoistisch verhalten, indem er jede sich bietende Gelegenheit ausgenutzt habe, um die Kinder sexuell zu missbrauchen. Der Vertrauensbruch wiege schwer und dem Angeklagten sei es nur darum gegangen, seine Lust zu befriedigen. (Keystone-SDA) |
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10:40 Uhr Basler Regierung macht Ernst: Equal pay oder gar kein Zahltag |
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Die Basler Regierung hat einen symbolträchtigen Tag für die Einführung einer neuen Bestimmung gewählt: den 1. Mai. Ab Samstag kann nur noch auf einen öffentlichen Auftrag hoffen, wer die Lohngleichheit von Frauen und Männern einhält. «Dem Kanton Basel-Stadt ist die Förderung der Lohngleichheit ein grosses Anliegen. Er setzt sich aktiv für deren Umsetzung ein und gehört zu den ersten Kantonen, die auch im öffentlichen Beschaffungswesen entsprechende Massnahmen ergreifen», schreibt die Regierung nicht ohne Stolz in einer Medienmitteilung. Und sie ruft in Erinnerung: «Frauen und Männer haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Dieser Grundsatz ist seit 1981 in der Verfassung verankert und seit 1996 im Gleichstellungsgesetz konkretisiert.» Trotzdem hätten Frauen im Jahr 2018 für gleichwertige Arbeit im Monat durchschnittlich 686 Franken weniger Lohn erhalten. In Basel-Stadt wird nun ein weiterer Schritt unternommen, um diesen Unterschied zumindest zu verkleinern. Ab dem 1. Mai gilt das entsprechend revidierte Beschaffungsgesetz. Unternehmen müssen bei Beschaffungen der kantonalen Verwaltung künftig belegen, dass sie die Lohngleichheit einhalten. Dabei gilt nicht einfach das Prinzip Vertrauen: Bei Unternehmen, die einen Auftrag erhalten haben, wird die Lohngleichheit mit Stichkontrollen überprüft. Zuständig für die Umsetzung ist die Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern, die in dieser Funktion im März bereits eine Informationsveranstaltung für Unternehmen durchgeführt hat. «Pro Jahr werden im öffentlichen Beschaffungswesen der Schweiz Aufträge im Wert von 41 Milliarden Franken vergeben. Mit den getroffenen Massnahmen will der Kanton Basel-Stadt gewährleisten, dass seine öffentlichen Gelder nur an Unternehmen fliessen, welche die Lohngleichheit von Frauen und Männern einhalten», so Leila Straumann, Leiterin der Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern. |
Weitere Informationen zum Thema gibt es hier und hier. Über die teilweise noch immer massiven Ungleichheiten hat Bajour zum Beispiel das berichtet. |
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10.30 Uhr Jürg Meyer ist gestorben |
Wie Onlinereports meldet, ist der Journalist, Politiker und «Anwalt der Schwächsten» (so Peter Knechtli) Jürg Meyer gestern verstorben. Er wurde 82 Jahre alt. Nationalrätin Sibel Arslan, die mit Jürg Meyer eng verbunden war, ist daran, einen Nachruf zu schreiben. Dieser erscheint im Verlaufe des Nachmittags auf bajour.ch. |
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09:55 Uhr Auf dem Heimweg überfallen, aber 💪👊🖕 |
Circa 22 Uhr gestern Abend. Tatort Brückenkopf Grossbasel der Wettsteinbrücke. Eine 26-jährige Frau auf dem Weg nach Hause in Richtung Kleinbasel. Ein Unbekannter packt sie von hinten, berührt sie unsittlich und greift in ihre Handtasche. Sein Profil: 28-35 Jahre alt, ca. 165-175 cm gross, athletische Statur, braune Hautfarbe, tiefe Stimme, kurze schwarze, mit Haargel hochgestellte Haare, narbiges (Aknenarben), oval-rundliches Gesicht, glatt rasiert, helle beige Stoffhose, schwarzer Pullover, darunter ein grauer Pullover sowie ein weisses T-Shirt, spricht Schweizerdeutsch mit ausländischem Akzent. Die Frau wehrt sich, schlägt auf den Täter ein. Dieser ergreift die Flucht in Richtung Rittergasse, entledigt sich seines Pullovers in der Bäumleingasse und rennt Richtung Barfüsserkirche davon. Eine sofortige Fahndung bleibt erfolglos, so dass die Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft um sachdienliche Hinweise bittet, per Telefon 061 267 71 11, oder direkt bei der nächsten Polizeiwache. |
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Das Basel Briefing bietet heute unter anderem folgende Themen:
- Corona-Flashmob selbernannter «Freiheitskämpfer*innen» im Basler Bahnhof gestern Abend. Ich hätte da ein paar nicht so nette Substantive für die Demonstrant*innen parat. Aber Chefin Andrea pocht auf Anstand und hat sie wieder rausgelöscht («Bajour kritisiert in der Sache hart, aber konstruktiv im Ton»).
- Die Gärngschee-Community machts möglich: Am 8. Mai startet die Lebensmittelabgabe für Bedürftige.
- Die (überfällige) Entschuldigung der Baselbieter Regierung bei den Opfern fürsorglicher Zwangsmassnahmen, inklusive eines etwas seltsamen Twist.
- Weitere Hintergründe zu den Bedrohungen gegen Bässlergut-Mitarbeiter*innen.
- Gemeinnütziges Kaffeeprojekt auf der Suche nach Geld.
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