Hilfe, mein Mann ist Impfskeptiker

«Wir wollen in der Gastro nicht Polizei spielen»

Diesmal zieh ich es durch

Neues Jahr – neues Ich?

Relaunch

telebasel.ch wird zu «Basel jetzt»

Migros Fitnesscenter Clarastrasse schliesst Ende 2023

Seit fünf Jahren geht Klaus regelmässig ins Migros-Fitnesscenter an der Clarastrasse. Ende Jahr ist damit Schluss. Die Filiale schliesst ihre Tore. Klaus findet das sehr schade. Sein Weg zum Studio war kurz und er habe das Personal als sehr angenehm empfunden.

Auch Neukundin Dora ist nicht erfreut. Sie wurde von unserer Frage überrascht. Dora erzählt, sie habe erst gestern ein Abo abgeschlossen und nicht gewusst, dass das Fitnesscenter Ende Jahr schliessen wird. Dementsprechend enttäuscht reagierte sie auf die Neuigkeiten.

Der Grund für die Schliessung sind laut der Information, die vom Fitnesscenter an ihre Kund*innen verschickt wurde, die Folgen der Pandemie. Auf Anfrage schreibt Moritz Weisskopf, stellvertretender Leiter Unternehmenskommunikation Migros Basel: «Corona hatte auf den gesamten Fitnessmarkt einen spürbaren Einfluss, von dem sich die Fitnesscenter nun langsam erholen.»

Dem Entschluss, das Fitnesscenter an der Clarastrasse, und nicht ein anderes der drei Studios im Kanton zu schliessen, liege eine Standortanalyse zugrunde. Mehr Details zur Situation der Filiale möchte Weisskopf nicht geben.

Die Stimmung an der Clarastrasse ist allgemein alles andere als rosig. Geschäfte und Betriebe vor Ort blicken bang in die Zukunft und auf die anstehende 

Grossbaustelle

, bei der Leitungen saniert, Tramgleise ersetzt und das Trottoir erneuert werden. So sagte der Inhaber des Clara Schuh- und Schlüssel­services gegenüber 

, dass er im schlimmsten Fall sein Geschäft schliessen müsse, da er das Wegfallen von Kund*innen befürchtet.

Was die Zukunft für die Kund*innen und die acht Angestellten bereithält, ist noch nicht klar. Erstere werden «rechtzeitig ein attraktives Angebot» erhalten und für letztere «wird zu gegebener Zeit eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Migros Basel geprüft».

Fertig fit

Gewerbe

Kleinbaslerin durch und durch

😤 💉 😡

«Unsere Demokratie ist nicht in Gefahr»

«Die grosse Mitte schweigt und trainiert normal weiter»

Mit einer Ausweitung der Zertifikatspflicht will der Bundesrat eine Überlastung der Spitäler aufgrund der Delta-Variante verhindern. Schon Ende August hat der Schweizerische Fitness- und Gesundheits-Center-Verband aber vor den Folgen für die Branche 

. Der Verband rechnete damals mit einem Umsatzverlust von 40 Prozent – viele ungeimpfte Kund*innen würden ihr Abonnement kündigen.

Seit dem 13. September gilt die Zertifikatspflicht nun auch für Fitnessbetriebe. Sind die Warnungen der Verbands wahr geworden? Bajour hat bei Studios in Basel nachgefragt, wie es ihnen mit der Zertifikatspflicht geht. Die meisten leiden, finden das Zertifikat aber sinnvoll.

Gabriella Bucher, Geschäftsführerin Actifit Fitness women only

Wie wirkt sich die Zertifikatspflicht aus, was sagen Ihre Gäste zum neuen Reglement?

Wir spüren die Zertifikatspflicht sehr. Wir haben extrem wenig Publikum und keine Neuzugänge. Die Leute sind verunsichert: Entweder sie kommen nicht, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben oder weil sie ohne Zertifikat sind. Und dann gibt es beim Impfen zwei Lager: Die einen sind dafür und die anderen dagegen.

Gibt es Gäste, die die Zertifikatspflicht befürworten, weil es ihr Sicherheitsgefühl erhöht?

Ja, definitiv. Sie sollen sich ja auch sicher fühlen. Aber bei den Anmeldungen hat das leider keinen positiven Effekt.

Ja, viel mehr als üblich zu dieser Zeit. Eigentlich haben wir Hochsaison im Herbst, davon merken wir aber nichts. Und letztes Jahr sind uns die saisonalen Einnahmen durch den Lockdown weggebrochen. Es macht keinen Spass mehr, immer über Corona zu reden, wir wollen einfach Menschen trainieren.

Werden weniger neue Abos abgeschlossen als sonst?

Was haltet Sie selbst von der Zertifikatspflicht?

Ich finde das Zertifikat eine gute Idee und halte es für den richtigen Weg. Wir müssen in den sauren Apfel beissen, damit endlich wieder ein normales Leben kommt. Aber das Thema mit den Kundinnen zu besprechen, ist immer ein bisschen heikel.

Was müsste sich aus Ihrer Sicht ändern, damit sich die Lage für Fitnessstudios verbessert?

Ich habe das Gefühl, wir Fitness- und Gesundheitscenter müssen hier das Bauernopfer spielen. Die neue Regel wird auf unserem Buckel ausgetragen, weil wir die Zertifikate kontrollieren und Polizei spielen müssen. Unnötige Diskussionen sind die Folge.  Wir sind, wie es sich bisher gezeigt hat, kein Hotspot für Ansteckungen, zumal wir grosszügige und gut durchlüftete Räumlichkeiten haben. Das Raumklima wird permanent mittels Luftmessgeräten gemessen und angezeigt. Ich würde mir wünschen, wenn schon eine Zertifikatspflicht, dann an sämtlichen Orten und Bereichen wo es erwiesenermassen zu Ansteckungen kommen kann. 

Ich würde mir wünschen dass eine verordnete Zertifikationspflicht aufgrund einer für uns nachvollziehbaren fundierten Grundlage erfolgt. Nur ein Beispiel: Es ergibt für mich keinen Sinn, warum zum Beispiel Sportvereine, die mit weniger als 30 Personen und regelmässig gemeinsam trainieren, diese Zertifikatspflicht nicht haben.


Montag, Mittwoch, Freitag: 9:00 bis 21:30
Dienstag, Donnerstag: 8:00 bis 21:30
Samstag: 9:00 bis 16:00
Sonntag: 9:00 bis 15:00


6 Monate 930 Franken
12 Monate (mtl.) 125 Franken
12 Monate (Einmalzahlung) 1300 Franken

Gian Godenzi, Club Manager Indigo Fitness Basel

Viele Leute, die den Fitness-Club besuchen, finden die Zertifikatspflicht ok. Ungefähr genauso viele gibt es, die sich gemeldet haben, um zu fragen, wie wir mit den Menschen ohne Zertifikat umgehen. Für uns ist es schwierig, weil die Entscheidung von der Politik getroffen wird, wir uns aber individuell mit den Leuten auseinandersetzen müssen. Wir haben viele E-Mails bekommen mit Fragen, Kündigungen und Pausierungen des Vertrags. Doch der grösste Teil hat einfach das geforderte Zertifikat geschickt.

Wir hatten auch Leute, die sagen, ich fühle mich mit Zertifikatspflicht sicherer, ich komme jetzt wieder. Aber es gibt die Leute, die sehr ängstlich sind und bleiben fern genauso wie diejenigen ohne Zertifikat.

Wir haben etwas mehr Kündigungen als normal, aber auch nicht übermässig viele. Zusätzlich werden aber weniger neue Verträge abgeschlossen und viele Verträge pausiert. Alles zusammen erschwert die Situation für uns.

Es ist auf jeden Fall ein Weg, um mehr Verantwortung an die Bevölkerung zu geben, das finde ich ok. Mit dem Zertifikat habe ich kein Problem, es ist eine Möglichkeit, um aus der Pandemie herauszukommen. Ich finde es aber weniger gut, dass die Tests kostenpflichtig werden sollen.

Es ist leider wieder so, dass die Gastronomie, die Unterhaltungs- und Fitnessbranche die Leidtragenden sind. In den Kleiderladen oder den Supermarkt können sie ohne Zertifizierung gehen, wir müssen es aber von unseren Kunden verlangen. Dort hätten wir uns mehr Unterstützung gewünscht von der Politik, etwa, dass das Gespräch mit den Dachverbänden gesucht wird, um Lösungen für die einzelnen Betreiber zu finden.


Montag bis Freitag: 6:00 bis 22:00
Samstag, Sonntag, Feiertag: 8:00 bis 18:00

Sibylle Feigenwinter, Geschäftsführerin des Forum Fitness im St. Johann 

Also das Zertifikat hat grosse Auswirkungen auf unser Studio, wir haben viele Mitglieder, welche im Moment nicht zum Training kommen, was wir im Tagesbetrieb sehr spüren. Die Kurse sind weniger besucht, die Kraftfläche ist leerer.

Ja, wir haben auch einige, welche die Zertifikatspflicht begrüssen. Sie fühlen sich sicherer und die Maske müssen die Mitglieder auch nicht mehr tragen. Fürs Training ist das wirklich eine Bereicherung.

Wir haben keine Kündigungen, aber viele Kunden, welche das Abo für ein paar Monate pausiert haben. Auf Wunsch haben wir unseren Mitgliedern einen Unterbruch angeboten. 

Ja leider spüren wir die Pandemie sehr! Durch die ganzen Lockdowns und regelmässige Änderungen der Bestimmungen haben wir den Eindruck, dass es vielen das Trainieren in einem Fitnesscenter verdorben hat. Auch haben wir sichtbar weniger Mitgliedschaften abgeschlossen. 

Ich persönlich finde Massnahmen für die Bekämpfung der Pandemie ok, geschäftlich gesehen ist es schwierig. Die Fitnessbranche ist sicher eine Branche, welche sehr unter der Situation leidet. Besonders, weil wir gerade in dieser Zeit eine gesunde Lebensweise in den Vordergrund stellen sollten.

Ehrlich gesagt bin ich überfragt, was nun wirklich die beste Lösung wäre. Fakt ist, dass die Studios sehr leiden.


Montag, Mittwoch: 6:30 bis 22:00
Dienstag, Donnerstag: 9:00 bis 22:30
Freitag: 6:30 bis 21:00
Samstag, Sonntag: 9:00 bis 18:00


Jahresabo Silber: 67 Franken/Monat
Jahresabo Gold: 92 Franken/Monat

Daniel Gerber, Leitung Migros Fitnesspark Heuwaage

Wie wirkt sich die Zertifikatspflicht aus und was sagen Ihre Gäste zum neuen Reglement?

Die Reaktionen verteilen sich wie auf einer 

, und so wie ich das beobachte, spiegelt das in etwa die Haltung in der Gesamtgesellschaft. Das heisst: Extreme Impfgegner und Impfbefürworter argumentieren mit drastischen und auch ideologischen Aussagen, was für uns als Betreiber sehr schwierig ist, da wir am Ende des Tages eine Verordnung umsetzen und dies nicht mit unseren Kunden diskutieren möchten. Die grosse Mitte schweigt und geht mit einem Zertifikat weiter normal trainieren. In der ersten Woche nach Einführung der Zertifikatspflicht waren die Reaktionen deutlich extremer, jetzt hat sich die Lage beruhigt. 

Seit Ausbruch der Pandemie und dem ersten Lockdown müssen wir einen Abo-Rückgang von rund 20 Prozent verbuchen. Während der Lockdown-Zeit haben wir unseren Mitgliedern die gesamte Zeit ohne Kostenfolge gutgeschrieben. Im Zuge der Zertifikatspflicht bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, ihr Abonnement gegen eine Gebühr von 30 Franken einzufrieren. Dieses Angebot kommt gut an, aber wir hoffen dennoch auf eine baldige Rückkehr der «verlorenen» 20 Prozent. In absoluten Zahlen heisst das: Von 11'000 Kundinnen und Kunden der Migros Fitnesscenter Basel vor der Pandemie konnten wir 9'000 halten.

Was halten Sie selbst von der Zertifikatspflicht?

Wir setzen die Verordnungen um, in der Hoffnung, damit wenigstens für einen grossen Teil unserer Klienten ein Stück Normalität zurück zu gewinnen. In Basel ist die Impfquote höher als in anderen Regionen der Schweiz, darum treffen uns die neuen Regeln vielleicht nicht ganz so stark. Das Durchschnittsalter unserer Kunden bei den Migros Fitnesscentern beträgt 42 Jahre. Darin sehe ich auch einen Grund dafür, dass unsere Ausfälle in Zusammenhang mit der Zertifikatspflicht möglicherweise nicht so gross waren, wie für andere Fitnesscenter, die vorwiegend auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet sind.

Die Lage muss sich normalisieren, denn jetzt ist es eine Normalität mit grossen Abstrichen. Wer das Drehkreuz im Center passiert, für den herrscht zumindest im Fitnesscenter wieder so etwas wie Normalität, aber für die 20-25 Prozent, die wir verloren haben, ist Ausnahmezustand. Unsere Kosten laufen weiter und wenn gleichzeitig der Umsatzticker nicht im normalen Ausmass weiterläuft, dann ist es schwierig bis unmöglich aus der derzeitigen defizitären Situation herauszufinden.

Montag bis Freitag: 6:30 bis 22:00
Samstag, Sonntag: 9:00 bis 19:00

BasileaCard Fit Plus (mit Bädern und Wellness) 1350 Franken/Jahr
BasileaCard Fit (ohne Bäder und Wellness) 1190 Franken/Jahr

Thomas Ramsauer, Geschäftsleitungsmitglied Clever Fit

Ramsauer betreibt auch ein Studio an der Erlenstrasse hinter dem Badischen Bahnhof

Die Zertifikatspflicht bewirkt, dass nun nur noch Mitglieder in unserem Studio trainieren können, die entweder genesen, getestet oder geimpft sind. Dieser Umstand führt dazu, dass weniger Leute in unserem Fitnessstudio sind.

Ja, es werden weniger neue Abos abgeschlossen als sonst.

Wir halten uns an die Vorgaben des Bundes und setzen diese um.

Die Corona Pandemie müsste überstanden sein.


Montag bis Freitag: 6:00 bis 0:00
Samstag, Sonntag: 8:00 bis 22:00


Jahresabo Silber: 699 Franken/Jahr
Jahresabo Gold: 799 Franken/Jahr

Katja Schmid, Leitung Marketing Update Fitness

Die grosse Mehrheit der Gäste ist sehr verständnisvoll und hält sich an die Zertifikatspflicht. Für Gäste ohne Covid-Zertifikat unterbricht update Fitness das Abo kostenlos für die Dauer der Zertifikatspflicht.

Sehen Sie Antwort 1. Die Sicherheit unserer Gäste sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat für update Fitness oberste Priorität.  

Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht zu konkreten Zahlen äussern.

Wir verzeichnen aktuell eine erfreulich grosse Nachfrage an neuen Abonnements.

update Fitness hält sich an die Vorgaben der Behörden und setzt die Zertifikatspflicht an allen Standorten konsequent um.

Sehen Sie Antwort 5. update Fitness ist bestrebt, allen Gästen unter Einhaltung der Vorgaben der Behörden sowie der Schutzmassnahmen das Training zu ermöglichen. Zudem bietet update Fitness ein umfassendes Online-Fitness mit diversen Livestreams an. 

Montag bis Freitag: 6:00 bis 23:00
Samstag: 6:00 bis 20:00
Sonn- und Feiertag: 8:00 bis 20:00 

Zertifikat im Fitnessstudio

Frühaufsteher, Mit-Erfinder des Basel Briefings und irgendwas mit Technik.



 Ich habe zehn Jahre bei Tageszeitungen beim Schrumpfen mitgemacht. Bei Bajour gibt es die Möglichkeit, etwas zum Fliegen zu bringen. Mit einem motivierten Team und einem guten Ansatz, wie Journalismus auch in Zukunft funktionieren könnte. 

Vermitteln zwischen Techies und dem Rest der Welt, schon früh morgens selbständig gut gelaunte Baselbriefings schreiben, zudem hab ich gerade einen Lauf, was Projektnamen angeht («gärngschee», «Nach dem Piepston»).

Gesichter merken (also nicht nur so ein bisschen nicht, sondern wirklich ganz ganz schlecht).



Mitgründer & Teilhaber hockeyfans.ch GmbH.

Twitter

E-Mail

Presseausweis

Samuel Hufschmid

 Learning by doing der beste Weg ist in den Journalismus einzusteigen

 Studienabbrecher und (immer noch) Podcast Host von «ernsthafte Gespräche»

 Die vielfältigen Geschichten der Menschen, die hier leben

LinkedIn

Mail

Ernst Field

 gerne an daniel.faulhaber@bajour.ch . Twitter: 

 da habe ich die Freiheit, Neues anzupacken und unkonventionell zu arbeiten, ohne über sieben Hierarchiehürden zu springen. Das ist toll. Gleichzeitig macht diese Freiheit natürlich Angst, und das wiederum schweisst zusammen. Darum bin ich auch hier. Wegen des Teams. 

Bei der TagesWoche und davor lange Jahre an der Uni mit Germanistik & Geschichte.

 Die Dreirosenbrücke. Das Schaufenster des Computer + Softwareshops an der Feldbergstrasse Ecke Klybeckstrasse. Das St. Johann. Dart spielen in der Nordtangente. Dass Deutschland und Frankreich nebenan sind. 

 Unfertigkeit. Alles muss hier immer sofort eingezäunt und befriedet und geputzt werden. Das nervt. Basel hat in vielem eine Fallschirmkultur aus der Hölle. Absichern bis der Gurt spannt. Ich bin schon oft aus Versehen eingeschlafen.

Daniel Faulhaber

 Redaktorin am Newsdesk von ntv.de in Berlin, Volontärin/rasende Lokalreporterin in Bremen

Ina Bullwinkel

Bajour

: Lokaljournalismus ein Zukunftsmodell ist und wir es den Grossen zeigen werden

Hier und da als Freie, dann in die Lehre bei der SRF Rundschau und später lange bei der Schaffhauser AZ 