IWB: «Diese Masche ist neu»

Aktuell geben sich Betrüger*innen als IWB-Mitarbeitende aus und versuchen so, sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen, um Wertgegenstände zu stehlen. Die IWB haben deshalb ihre Mitarbeitenden für allfällige Unsicherheiten der Kund*innen sensibilisiert.

IWB-Betrugsmasche
Seit Mittwoch verzeichnet die IWB mehr Anrufe von Kund*innen, die sich versichern wollen, ob echte IWB-Mitarbeitende vor der Tür stehen. (Bild: Adobe Stock)

Auf den Punkt:

  • Ein Betrüger*innen-Paar gibt sich als IWB-Mitarbeitende aus.
  • Die IWB sind das erste Mal von dieser Betrugsmasche betroffen.
  • Besuche von IWB-Mitarbeitenden werden in der Regel angekündigt. Bei Unsicherheit darf man bei der Kund*innenzentrale nachfragen.

Wenn Unbekannte an der Tür klingeln, ist man normalerweise nicht einfach so bereit, sie zu sich in die Wohnung zu lassen. Doch was, wenn die Unbekannten sich als IWB-Mitarbeitende ausgeben – inklusive Weste und Brief mit IWB-Logo? Genau das ist aktuell die Masche eines Betrüger*innen-Paars, vor der die Polizei am Mittwoch in einer Mitteilung warnt. Kriminelle würden sich immer wieder als Handwerker*innen, Behördenmitglieder oder Angestellte von Versorgungsbetrieben ausgeben, um Wertgegenstände zu stehlen.

«Das ist für uns neu», sagt IWB-Sprecherin Jasmin Gianferrari auf Anfrage. Bisher seien die IWB von der Masche nicht betroffen gewesen. Aufmerksam geworden seien sie, weil mehrere betroffene Kund*innen sich bei ihnen oder direkt bei der Polizei gemeldet hätten. Als Vorwand für den Zutritt sagen die Betrüger*innen zum Beispiel, sie müssten den Stromzähler ablesen oder den Wasseranschluss kontrollieren.

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«Wir haben auf jeden Fall Verständnis für Nachfragen.»
Jasmin Gianferrari, Sprecherin IWB

Gianferrari begrüsst, dass die Polizei am Mittwoch eine entsprechende Warnung per Mitteilung verschickt hat und Medien sie aufnehmen. Seither hätten sich mehr Kund*innen als üblich bei den IWB erkundigt, ob die Person vor ihrer Haustür tatsächlich ein*e Mitarbeiter*in ist. «Seit gestern hatten wir bisher zehn Anrufe. Zuvor waren das Einzelfälle», sagt sie und erwartet, dass auch in den kommenden Tagen vermehrt solche Kontrollanrufe in der IWB-Kund*innenzentrale (Tel. 0612755111) eingehen könnten.

Echte IWB-Mitarbeitende tragen einen Ausweis bei sich, auf dem Name, Foto, Personalnummer und eine Ausweisnummer stehen. Die Polizei empfiehlt, diesen «in Ruhe» zu prüfen und sich nicht unter Zeitdruck setzen zu lassen. «Wir haben unsere Mitarbeitenden für diese Situation sensibilisiert. Sie sind angewiesen, ihren Ausweis proaktiv unseren Kunden zu zeigen und sie darauf hinzuweisen, dass sie bei uns anrufen können, wenn sie verunsichert sind.» Man muss sich als Kund*in also auch nicht komisch vorkommen, wenn man zunächst misstrauisch ist: «Wir haben auf jeden Fall Verständnis für Nachfragen», versichert Gianferrari.

Gut zu wissen: In der Regel würden IWB-Kund*innenbesuche angekündigt oder Termine dafür ausgemacht, erklärt die Sprecherin. Ausnahmen seien Besuche zur Zählerablesung, «da es für diese oft keinen Zugang zu den einzelnen Wohnungen und keinen Ansprechpartner für die IWB vor Ort braucht». Aufträge zum Wechseln von Zählern oder Besuche «rund um die Hausanschlüsse für Energie und Trinkwasser» werden immer angekündigt.

Festnahme nach Trickdiebstahl

Wie die Basler Staatsanwaltschaft am Donnerstagnachmittag mitteilt, wurden am Mittwoch drei mutmassliche Trickdieb*innen in Münchenstein festgenommen. Sie stehen unter Verdacht, sich «unter einem Vorwand Zutritt zu einer Wohnung am Allschwilerplatz» verschafft und dort Wertgegenstände gestohlen zu haben. Die Stawa wird nun klären, ob sie für weitere ähnliche Delikte in Frage kommen.

Dieser Artikel wurde am 21.08. um 16.15 Uhr um diesen Hinweis ergänzt.

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