Melissa ist happy und in pink
Die Vielfalt an Themen, die in der Gärngschee-Community zu reden geben, kennt keine Grenzen. Heute eine Story über Melissa, deren Kleiderschrank plötzlich so voll ist wie nie.
Melissa Buss hat einen Post in der Facebook-Gruppe «Gärn gschee – Basel hilft» veröffentlicht: Sie braucht neue Kleider. Ganz viele Kleider.
Das war alles andere als einfach für sie. Melissa musste sich überwinden, mit ihrem Anliegen an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie lebt am Existenzminimum und hat wegen eines Magen-Bypass viel Gewicht verloren. Der Bypass war ein heftiger Eingriff, den sie erst nach langen Jahren und Leiden vornehmen liess.
Melissa erklärt mir glücklich, sie sei in den Augen der Leute jetzt endlich normal, sie werde nicht mehr schubladisiert. Ein eigentlich trauriger Satz, den wir hier jetzt mal so stehen lassen.
Denn eben. Es gibt ja Gärngschee. Und Basel hilft bekanntlich:
Ihr Post war der Auftakt zum nächsten kleinen Gärngschee-Wunder.
«Ich war unglaublich überrascht, wie viele Leute sich dann gemeldet haben», erzählt sie am Telefon. Zunächst wird sie von Kommentaren überflutet:
Dann von Kleidern. Die Leute scheinen während der Coronapandemie viel ausgemistet zu haben.
Viele Leute hätten die Sachen vorbeigebracht, oder sich mit Melissa draussen zur Übergabe getroffen. Irgendwann musste Melissa auch sagen, dass sie nun genug Kleider hätte, erklärt sie im Gespräch. Und will der Community gleich noch was mitgeben: Sie sei sich nicht sicher, ob sie es geschafft habe, auf alle Nachrichten zu antworten. Aber allen will sie hier nochmal herzlichst danken.
Mit der Kleiderschwemme in Grösse 38 kamen Modefragen.
«Ich hatte noch nie so viele Kleider wie jetzt», lacht sie. Es sei fast schwierig, jetzt herauszufinden, was ihr Stil eigentlich sei.
Nach dem Telefonat schickt sie noch dieses Foto. Melissa in pink:
Und dazu eine glückliche Nachricht:
Jetzt, wo die Aktion vorbei ist, sagt sie: «Die Menschen sind so verschieden wie ihre Kleider.» Das habe sie jetzt wirklich gesehen.
Ich bedanke mich für das Telefonat, sie lacht und sagt «Gärngschee». «Gärngschee!», sage ich auch.