Heldin Myriam Born: Zeichnungen von Herzen
Dank Myriam Born muntern in Röschenz Zeichnungen einsame Gemüter auf – mit direkter Unterstützung der Gemeinde.
Dank Myriam Born hat die Post in Röschenz in diesen Tagen mehr zu tun: Born hat das Projekt «Miteinanderstark» ins Leben gerufen, das Kinder kreativ beschäftigt und diejenigen, die die Quarantäne einsam macht, beglückt.
Die Idee: Kinder malen zuhause Zeichnungen und deponieren sie beim Gemeindehaus in einem speziell gekennzeichneten Briefkasten. Dann werden die Werke von Gemeindeangestellten an Menschen verschickt, die momentan besonders einsam sind – oft Senior*innen, die das Haus nicht mehr verlassen wollen oder dürfen. Mit dem Projekt will Born aber auch die Leute aufmuntern, denen es momentan nicht gut geht. Etwa, weil ihre Partner*innen im Ausland leben und man nicht weiss, wann man sich das nächste Mal sieht. Weil einem im Homeoffice die Decke auf den Kopf fällt – oder eben, weil man alleine wohnt und sich einsam fühlt. «Wir gehen alle durch die gleiche Krise, aber nicht alle erleben sie auf die selbe Art», sagt Born.
Die Gemeindeverwaltung unterstütze das Projekt von Anfang an und übernimmt die Kosten für den Versand: «Bevor die Zeichnungen verschickt werden, gibt es eine Pause von 24 Stunden – weil der Coronavirus auf Papier so lange überleben kann, und wir wollen natürlich auf Nummer sicher gehen», sagt Born. Wer welche Zeichnung erhält, wird übrigens dem Zufall überlassen. Sogar eine eigene Briefmarke wurde für die Aktion entworfen.
Aber nicht nur Kinder sollen malen, alle unter 60 sind eingeladen, sich kreativ zu betätigen: «Bisher sind etwa 20 Zeichnungen eingegangen, die ersten erhielten wir von einer sehr begabten Künstlerin, wunderschön». Die Zeichnungen müssen keine Kunstwerke sein, sagt Born: «Hauptsache es kommt von Herzen».
Das Projekt kommt so gut an, dass nun auch die Gemeinde Roggenburg mitmacht – und wer weiss, vielleicht findet Myriam Born noch mehr Nachahmer*innen? Wir sind jedenfalls begeistert!