Klima-ABC

Klimaschutz soll für alle sein, aber die Worte, die wir dafür verwenden, sind schwierig. Mit unserem Klima-Glossar kommt jede*r draus.

Klima, Sonne
Die Sonne beeinflusst das Klima auf unserem Planeten direkt. (Bild: Gerd Altmann / Pixabay)

Absenkpfad

Mithilfe des Absenkpfads wird seitens der Politik definiert, bis zu welchem Zeitpunkt Emissionen (z. B. von Co2) einen bestimmten Wert nicht mehr überschreiten dürfen.

Biomasse

Organische, nicht fossile Stoffe, die energetisch genutzt werden können (zum Beispiel Holz oder Rapsöl).

Carbon Capture and Storage (CSS)

Unterirdisches Speichern von Kohlendioxid (CO2) mit dem Ziel, CO2-Emissionen in der Atmosphäre zu reduzieren.

CO2-Zertifikat

Der CO2-Zertifikatehandel ist ein Instrument der Umweltpolitik, um dem Verbraucher*innenprinzip bei CO2- Emissionen gerecht zu werden. So stehen die CO2-Zertifikate für die Menge an Emissionen, für die finanzielle Verantwortung übernommen wird, indem Klimaschutzprojekte unterstützt werden. Ein Zertifikat entspricht dabei einer Tonne Treibhausgase. In der Schweiz sind grosse, treibhausgasintensive Unternehmen verpflichtet, am Emissionshandel teilzunehmen. Die Zertifikate und ihre Wirkung stehen immer wieder in der Kritik

Dekarbonisierung

Umstieg von fossilen Brennstoffen auf kohlenstofffreie und erneuerbare Energiequellen.

Erneuerbare Energien

Mit erneuerbaren Energien aus Sonne, Wind oder Wasser lassen sich Strom und aus Biomasse lässt sich Treibstoff gewinnen. Erneuerbare Energien regenerieren sich auf natürliche Weise und sind unerschöpflich (auch «regenerative Energien» genannt).

GEAK-Pflicht

Gebäudeenergieausweis der Kantone. Darin wird die neue Eigentümerschaft auf den energetischen Zustand eines Gebäudes aufmerksam gemacht. 

Graue Energie/Emissionen

Dabei handelt es sich um Energien/Emissionen, die entstehen, wenn Anlagen, Geräte oder auch Gebäude entstehen. Es handelt sich also um indirekte Energien, die hinter einem Produkt stecken – ohne den direkten Energieverbrauch, der bei dessen Nutzung entsteht.

Klimaneutralität

Der Begriff Klimaneutralität steht für die Reduzierung und Neutralisierung von Treibhausgasemissionen (Netto-Null), wird aber auch verwendet, wenn es um die ganzheitlichen Auswirkungen eines Unternehmens oder einer Organisation auf die Umwelt geht.

Klimanotstand

Den Begriff prägte der Club of Rome, der im Dezember 2018 vor dem EU-Parlament die Dringlichkeit einer aktiven Klimapolitik deutlich machte. Expert*innen fordern, die weltweiten Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts auf null herunterzufahren. Das heisst, Netto-Null muss bis 2050 erreicht sein. Anschliessend wären massive Negativemissionen erforderlich. Selbst wenn das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreicht wird, kann bis dahin mit einem globalen Temperaturanstieg von bis +2°C gerechnet werden. Die Schweiz will eine Vorbildfunktion einnehmen und hat sich zum Ziel gesetzt, das Netto-Null-Ziel bereits bis 2037 zu erreichen.

Lachgas – Distickstoffoxid

Lachgas (N2O) ist ein ⁠Treibhausgas⁠, das rund 265-mal so klimaschädlich ist wie Kohlendioxid (CO2). Hauptquellen für Lachgas sind stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und die Tierhaltung, Prozesse in der chemischen Industrie sowie Verbrennungsprozesse. 

Methan

Als Klimagas ist Methan ist etwa 28-mal klimaschädlicher als CO2. Es wird wird vor allem in der Landwirtschaft, vor allem bei der Viehhaltung ausgestossen. Methan entsteht in Fermentationsprozessen im Magen von Wiederkäuern.

Negativ-Emissionen

Dabei handelt es sich um die physikalische Entnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre. Zum Beispiel kann Kohlenstoff aus der Atmosphäre entnommen werden (Carbon Dioxide Removal). Die Klimaneutralität ist ohne Negativemissionen nicht erreichbar.

Netto-Null

Netto-Null bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen durch Reduktionsmassnahmen wieder aus der Erdatmosphäre entfernt werden müssen. Die Klimabilanz der Erde soll netto Null betragen. Das kann nur gelingen, indem Treibhausgase auf natürliche und künstliche Weise gesenkt werden. 

Photovoltaik

Die direkte Umwandlung von Lichtenergie, meist aus Sonnenlicht, mittels Solarzellen in elektrische Energie.

Scope 1

Treibhausgasemissionen auf dem Kantonsgebiet (auch «direkte Emissionen» genannt).

Scope 2

Treibhausgasemissionen, die bei der Bereitstellung der eingekauften Energie verursacht werden (auch «indirekte Emissionen» genannt).

Scope 3

Alle anderen Emissionen, die ausserhalb der Kantonsgrenzen verursacht werden und damit nicht im direkten Einflussbereich des Kantons liegen. Dazu zählen beispielsweise Emissionen im Zusammenhang mit Konsumgütern, Dienstleistungen oder Finanzanlagen sowie Emissionen aus dem Flugverkehr (auch «vor- und nachgelagerte Emissionen» genannt).

Suffizienz

Suffizienz stellt die Frage nach dem Mass dessen, was Menschen brauchen, um ein ressourcenschonendes gutes Leben zu führen. Ein Beispiel ist der bedarfsgerechte und sparsame Flächenverbrauch pro Kopf von Büro-, öffentlichen und insbesondere Wohnnutzungen. 

Treibhausgase

Dabei handelt es sich um Gase in der Atmosphäre, die Wärmeenergie einfangen und in Form von Infrarotstrahlung zurück zur Erdoberfläche reflektieren. Durch die Treibhausgase, die natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre sind, werden die Temperaturen auf der Erde reguliert. Eine zu hohe Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre führt zu einem Temperaturanstieg und dazu, dass die Klimakrise sich zuspitzt.

Treibhausgas-Emissionen

Eine Treibhausgas-Emission findet statt, wenn Treibhausgase durch natürliche Prozesse oder menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre freigesetzt werden. Beispiel: Verbrennung von Öl.

Treibhauseffekt

Kurzwellige Sonnenstrahlen dringen durch die Atmosphäre und gelangen zur Erdoberfläche. Sie werden in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt und von der Erde aufgenommen. Die restlichen Wärmestrahlen gelangen erneut in Richtung Weltraum. Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid oder Methan können einen Teil dieser Wärmestrahlung in der Atmosphäre zurückhalten. Das führt dazu, dass die Erde nochmals erwärmt wird.

Das Klima-ABC hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird laufend ergänzt. Quellen: Myclimate, Kanton Basel-Stadt, Bundesamt für Umwelt, Pusch, klimafakten.de

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