Selbsttest ausverkauft. Kommen Sie morgen wieder.

Seit dem 1. Oktober sind Selbsttests kostenpflichtig. Nach einer Flaute wollen Basler*innen wieder vermehrt selber testen. Die Apotheken kämpfen mit Lieferengpässen.

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Gehen über die Theke wie warme Weggli: Antigentests ausverkauft. (Bild: Keystone SDA)

Weihnachten steht vor der Tür, Familien fürchten indessen um ihr Fest. Die Infektionszahlen steigen, das Basler Gesundheitsdepartement spricht von der bisher schlimmsten Pandemie-Welle. Viele Leute wollen vor Treffen mit Freund*innen und Familie sicher gehen und sich rasch vorher testen. Doch: Vielerorten sind die Selbsttests ausverkauft. 

Leser*innen schreiben uns, sie seien in der Apotheke am Bahnhof SBB leer ausgegangen. 

«Es ist korrekt, letzte Woche waren bei unserem Grossisten, bei dem alle Apotheken bestellen, Selbsttest ausverkauft», teilt uns Johnny Schuler mit, Kommunikationsverantwortlicher der Bahnhof Apotheke.

«Wir haben nicht mit diesem Ansturm gerechnet.»
Lydia Isler-Chris, LDP-Grossrätin und Präsidentin des Baselstädtischen Apotheker-Verbands

Ähnlich sieht es auch bei anderen Basler Apotheken aus. Lydia Isler-Christ, LDP-Grossrätin und Inhaberin der Sevogel-Apotheke bestätigt, dass die Nachfrage nach Selbsttests in den letzten Tagen massiv zugenommen habe. «Wir haben nicht mit diesem Ansturm gerechnet», sagt sie. Vergangene Woche waren die Selbsttests zwei Tage lang ausverkauft. Vor ein paar Monaten sah das noch anders aus: Seit dem 1. Oktober müssen die Leute selbst für die Tests bezahlen. Danach sank die Nachfrage. Das hat sich mit der fünften Welle geändert. «Es ist nicht so leicht abzuschätzen, wie hoch die Nachfrage tatsächlich ausfallen wird», so Isler-Christ. 

Doch Nachschub kommt: Isler-Christs Sevogel-Apotheke konnte ihren Selbsttestvorrat bereits aufstocken. Die Bahnhof Apotheke wartet aktuell noch auf eine neue Lieferung, so Johnny Schuler: «Uns wurde vom Lieferanten zugesichert, dass diese Woche mehrere Lieferungen eintreffen und wir so ebenfalls in den nächsten Tagen wieder genügend Selbsttests am Lager haben.»

«Mittlerweile testen sich auch Geimpfte als zusätzliche Sicherheit vor einem Anlass oder Treffen.»
Johnny Schuler von der Bahnhof Apotheke

Die erhöhte Nachfrage erklären sich die Apotheken einerseits durch die angespannte Lage und die Feiertage, die immer näher rücken. Gleichzeitig glaubt Schuler, dass sich langsam so etwas wie eine Sensibilität bei der Bevölkerung einstellt: «Somit testen sich mittlerweile auch Geimpfte als zusätzliche Sicherheit vor einem Anlass oder Treffen.»

Cyril Andenmatten leitet die Bläsi Apotheke. «Wir verkaufen zurzeit zehn bis fünfzehn Tests am Tag», sagt er. Der Verkauf habe nach der Flaute im Herbst wieder angezogen, so der Apotheker. Er wisse auch von anderen Apotheken, die gerade mit Engpässen zu kämpfen hätten, weil die Basler*innen wieder vermehrt zu Hause testen wollen. Wie Schuler, denkt auch Andenmatten, dass die Menschen zurzeit vor allem auf Selbstverantwortung setzen und deshalb so viele Selbsttests verkauft werden: «Damit Weihnachten sicher gefeiert werden kann.»

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