Joggeli-Badi wird zum Kulturdenkmal

Ab sofort schwimmt man im Gartenbad St. Jakob geschützt. JSD-Sprecher Martin Schütz wechselt zur Stawa. Neuer Wohnraum in Bahnhofsnähe (auf Kosten bestehender Wohnungen). Zu Fuss darf man wieder dem Rhein entlang durch den Birsfelder Hafen. Die Sanierung des Landhofs wird teurer – auch ohne Parking. Das sind Deine News des Tages.

[[[--ticker-author-1]]]

Guten Abend zusammen, Nach einer kurzen Nacht der Euphorie und einem (gefühlten) langen Tag, zieht David, der Tickerer, von dannen und lässt Euch mit diesen News alleine:

  • [[[--ticker-anchor-7]]] Eine Badi mit «hoher geschichtlicher Bedeutung».
  • [[[--ticker-anchor-6]]] Ob ein*e Mediensprecher*in bei der Stawa viel zu tun hat?
  • [[[--ticker-anchor-5]]] Lange Kündigungsfrist, aber raus müssen die Mieter*innen.
  • [[[--ticker-anchor-3]]] Juhuu, man kann wieder durch den Hafen spazieren!
  • [[[--ticker-anchor-4]]] Analoge Hilfe im digitalen Zeitalter.
  • [[[--ticker-anchor-2]]] Holzpreise steigen - Landhof-Kosten auch.
  • [[[--ticker-anchor-1]]] Tweet, tweet, hurra!
  • [[[--ticker-anchor-0]]] Das Basel Briefing, auch mit Fussball.

[[[--ticker-target-7]]]

17:20 Uhr

Schwimmen in der Nachkriegsmoderne

Im Vergleich mit den am besten gestalteten Schwimmbädern der Schweiz nehme das Gartenbad St. Jakob einen Spitzenrang ein, schreibt die Baselbieter Regierung in einer Medienmitteilung. Sie hat deshalb beschlossen, das Gartenbad St. Jakob in Münchenstein ins Inventar der geschützten Kulturdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft aufzunehmen. 

«Die hohe geschichtliche, städtebauliche, baukünstlerische und architekturhistorische Bedeutung der Bauten und die Aussenraumgestaltung zeichnen das Gartenbad St. Jakob als ein bedeutendes Werk sowohl der Schwimmbadarchitektur als auch der Nachkriegsmoderne aus. Entscheidend für den Schutzcharakter und den Schutzumfang ist die Gesamtheit und das Zusammenspiel der Bauten und der Aussenräume sowie die Einheitlichkeit und Zusammengehörigkeit in der Gestaltung», stellt die Regierung fest. Zum Schutzumfang würden daher alle Bauten, die von Rasser & Vadi in den 1950er- und 1960er-Jahren geplant und erstellt wurden, gehören. «Ebenso die Grünanlagen mit dem orthogonalen Wegnetz, den Gehölzgruppen und Rabatten, die auf die Entwürfe von Richard Arioli zurückgehen; des Weiteren die Beschriftungen von Armin Hoffmann sowie die noch vorhandenen Kunstwerke von regionalen Künstlern.»

Alle baulichen Veränderungen und Ergänzungen nach 1970 seien von geringerer Bedeutung und würden nicht zum Schutzumfang gehören. Die Eigentümerin, die Stadt Basel, und die Gemeinde Münchenstein haben der Unterschutzstellung zugestimmt.

joggeli
Auch fast historisch: Badegäste schauen, was im alten Fussballstadion kurz vor dem Auftritt der Rolling Stones 1982 läuft.

[[[--ticker-target-6]]]

16:40 Uhr

Peter Gill geht nach 39 Jahren in Pension

Die Staatsanwaltschaft (Stawa) Basel-Stadt ist traditionell verschwiegen. Sie kommuniziert lieber weniger als mehr und Medienanfragen sind eigentlich eher unwillkommen. Das hat natürlich auch mit rechtlichen Schranken zu tun, schliesslich darf sich die Stawa zu laufenden Verfahren nicht äussern. Aber nicht nur. Es ist schon auch Programm.

Nun tritt der Medienverantwortliche in den Ruhestand. Peter Gill, seit 39 Jahren für den Kanton tätig, erst bei der Kantonspolizei Basel-Stadt und seit 21 Jahren bei der Stawa, macht dies ohne Aufsehens. So möchte er nach Abschluss seiner Tätigkeit «nicht noch weiter öffentlich in Erscheinung treten». Ein Abschiedsporträt wird es nicht geben. Leise macht er sich also davon.

Und ebenso leise übernimmt sein Nachfolger. Ab morgen Mittwoch ist Martin Schütz der neue «Mister No Comment». Der 52-jährige Schütz war früher Journalist – unter anderem Inlandchef bei der Nachrichtenagentur SDA in Bern – und 12 Jahre lang Leiter Kommunikation im Justiz- und Sicherheitsdepartement. Seine Nachfolge im Departement von Regierungsrätin Stephanie Eymann ist noch offen, wie der nun alleinige Mediensprecher Toprak Yerguz auf Anfrage sagt.

  • peter gill

    Der Alte: Peter Gill.

  • martin Schütz

    Der Neue: Martin Schütz.

[[[--ticker-target-5]]]

16:10 Uhr

Bürgergemeinde will im Gundeli neu bauen

Die Basler Bürgergemeinde will im Gundeldinger Quartier in Bahnhofsnähe einen Neubau mit 19 Wohnungen erstellen. Der Mieterschaft im zum Abbruch freigegebenen Bau aus den 1970er-Jahren wurde mit verlängerter Frist gekündigt.

Geplant ist an der Frobenstrasse 8/10 ein Neubau mit vornehmlich grossen Wohnungen, wie aus der Medienmitteilung der Bürgergemeinde von heute Dienstag hervorgeht: Acht 4,5-Zimmer-Wohnungen, zehn 3,5-Zimmer-Wohnungen - darunter vier als Maisonette, sowie eine 2,5-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss sind im Bauprojekt der ffbk Architekten vorgesehen.

Der Bürgerrat habe den im Communiqué nicht kommunizierten Baukredit bewilligt, die Baueingabe sei am 9. Juni erfolgt. Mit dem Neubau soll im Sommer 2022 begonnen werden.

Die Wohnungen sollen familien- sowie seniorenfreundlich ausgestattet werden, einen ;guten Standard», aber keinen Luxus-Charakter aufweisen, heisst es weiter. Für eine 4,5-Zimmer-Wohnung im Regelgeschoss werde eine Monatsmiete um 2000 Franken angestrebt.

Eine Renovierung der stark sanierungsbedürftigen bestehenden Liegenschaft mit Baujahr 1978 sei nach einer Machbarkeitsstudie verworfen worden. Sie entspreche unter anderem in den Bereichen Energie und Ökologie nicht mehr den heutigen Anforderungen. Der gegenwärtigen Mieterschaft wurde per 21. Mai 2021 gekündigt. Dabei sei eine lange Kündigungsfrist von 13 Monaten festgelegt worden, schreibt die Bürgergemeinde. (Keystone-SDA)

[[[--ticker-target-3]]]

15:40 Uhr

Rheinuferweg bleibt für Velos gesperrt

Anfang Mai haben die Schweizerischen Rheinhäfen den Bermenweg im Birsfelder Hafen und im Muttenzer Auhafen für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Schliessung sorgte in der Bevölkerung, in der kommunalen und kantonalen Politik für Unverständnis. Nun wird sie aufgehoben und der Bermenweg ist künftig für den Fussverkehr wieder zugänglich, wie die Baselbieter Regierung mitteilt.

Gegen den Schliessungsentscheid der Schweizerischen Rheinhäfen wurde eine Petition mit über 800 Unterschriften eingereicht. Ebenso hat der Landrat ein Postulat in gleicher Sache für dringlich erklärt und die Gemeinderäte von Birsfelden und Muttenz haben sich für eine Wiederöffnung des Bermenwegs und eine bessere Vernetzung von Siedlung und Erholungsraum ausgesprochen.

«Der Regierungsrat kann gemäss Hafenordnung auf dem Hafengebiet polizeiliche Bestimmungen und der allgemeinen Sicherheit dienende Anordnungen erlassen. Vor diesem Hintergrund beschloss die Regierung, den Bermenweg für Fussgängerinnen und Fussgänger wieder zu öffnen», heisst es in der Mitteilung. Temporäre Schliessungen durch die Schweizerischen Rheinhäfen bleiben während des Umschlags von sehr gefährlichen Gütern vorbehalten, wie dies schon bisher der Fall war.

Der Wermutstropfen. Für den Veloverkehr hat die Baselbieter Regierung kein Gehör. Für den bleibt der Bermenweg aus Sicherheitsgründen geschlossen. Das passt Pro Velo beider Basel gar nicht. In einer geharnischten Stellungnahme wirft die Organisation der Regierung vor, das Veloverbot nicht einmal begründet zu haben. Dabei: «Uns sind keine Unfälle im Zusammenhang mit diesem Weg bekannt, das Nebeneinander von Fuss- und Veloverkehr hatte jahrelang gut funktioniert. Das nun angekündigte Fahrverbot kann daher nur als Massnahme zur Gesichtswahrung erklärt werden, denn bei einer Chemiehavarie wäre man auf dem Velo wohl schneller in Sicherheit als zu Fuss.»

Zudem sei die Alternative für VeloFahrer*innen über die Hafenstrasse wenig attraktiv und wegen des starken Lastwagenverkehrs sogar unsicher.

Die Grünen Basel-Landschaft, Birsfelden und Muttenz freuen sich hingegen bedingungslos und verteilen Blumen: «Die Grünen freuen sich über diesen Erfolg und bedanken sich bei allen Beteiligten, die zur Lösungssuche beigetragen haben: bei den Schweizerischen Rheinhäfen, bei den Gemeinderät*innen von Birsfelden und Muttenz, bei der Regierung Basel-Landschaft und insbesondere auch beim Kantonsplaner Thomas Waltert.» Von Velos ist keine Rede in ihrer gemeinsamen Medienmitteilung.

Rheinuferweg
Wenigstens zu Fuss kann man den Schiffen wieder nahe sein. (Bild: Keystone-SDA)

15:20 Uhr

Covid-Zertifikate im Impfzentrum erhältlich

Geimpfte Personen, die in Basel-Stadt das Covid-Zertifikat nicht herunterladen konnten, können dies persönlich nachholen. Der Kanton öffnet am Donnerstag im Impfzentrum mehrere Schalter, an denen solche Zertifikate vor Ort ausgestellt werden.

Die bis am 21. Juni vollständig geimpften Personen sollten eigentlich eine SMS oder einen Brief für das Herunterladen des Covid-Zertifikates erhalten haben, teilte das Basler Gesundheitsdepartement am Dienstag mit. In Fällen, in denen dies nicht geklappt hat, kann dies nun nachgeholt werden.

Die betroffenen Personen können sich gemäss Communiqué ab dem 1. Juli 2021 im baselstädtischen Impfzentrum an einem der neu eingerichteten Schalter melden und unter Vorweisung eines Identitätsausweises und des Impfbüchleins oder Impfnachweises ein Zertifikat beantragen. (Keystone-SDA)

impf
Für digital weniger affine Personen ist der Bezug des Zertifikats eine Herausforderung.

[[[--ticker-target-2]]]

14.30 Uhr

Landhof wird auch ohne Parking teurer

Das Geschäft liegt noch beim Grossen Rat. «Landhof für Alle« heisst es, stammt aus dem Jahr 2018 und sieht die Sanierung und Öffnung der wahren Heimstädte des FC Basel vor. Und nun beantragt die Regierung mehr Geld für ein Projekt, das gemäss ursprünglicher Planung «Mitte 2021» – also ungefähr jetzt – hätte abgeschlossen sein sollen.

8,6 Millionen Franken und ein paar Zerquetschte hätte der «Landhof für Alle» kosten sollen. Jetzt will die Regierung gut 2 Millionen Franken mehr, weil seither die Entsorgungs- und Holzbaukosten gestiegen sowie «zwischenzeitlich neue gesetzliche Anforderungen im Rahmen des Energiegesetzes für den Neubau von Gebäuden» eingeführt worden seien.

Das Projekt sieht noch immer den Abriss der geschichtsträchtigen, aber baufälligen Tribünengebäudes und den Neubau eines Infrastrukturgebäudes für die vielen Sportclubs vor. Der zukünftige Landhof soll der Quartierbevölkerung – vor allem Kindern und Jugendlichen – sowie Freizeitsportlern hohe Aufenthaltsqualitäten bieten. Das bestehende Sportrasenfeld bleibt als «Zeitzeuge der Fussballgeschichte» erhalten.

Die Umwelt-, Verkehrs und Energiekommission (Uvek) beugt sich morgen nochmals über das Geschäft, das nun nach den Sommerferien in den Grossen Rat kommen soll, wo Widerstand zu erwarten ist. Denn der Abbruch der Tribüne passt längst nicht allen, so den heutigen Nutzer*innen nicht, Fussball-Romantiker*innen ebenso wenig und auch Quartierbewohner*innen haben sich zusammengetan, um eine Sanierung des bestehenden Gebäudes durchzusetzen.

Im gleichen Atemzug hat die Regierung an ihrer heutigen Sitzung bekanntgegeben, nach dem Rückzug der Investoren das Projekt eines Quartierparkings unter dem Landhof nicht weiter zu verfolgen. Dieser Entscheid steht etwas quer in der Landschaft, hat doch der Grosse Rat eben erst entschieden, oberirdische Parkflächen aufzuheben und die Autos in unterirdische Parkings zu verbannen. Dafür geht es nun immerhin oberirdisch weiter.

landhof
Soll soll der neue Landhof dereinst aussehen, ein Infrastrukturgebäude ersetzt die historische Tribüne.

[[[--ticker-target-1]]]

12:00

Was kümmert mich mein Gezwitscher von gestern

Es liegt in der Natur einer solch emotionalen Sache wie Fussball, dass aus der Hüfte geschossene Tweets oft eine kurze Halbwertszeit haben. Ein Beispiel:

[[[--ticker-hide-title]]]

Dann gibt es auch die, die früher Gesagtes in die rosige Gegenwart retten wollen, wie der stellvertretende Generalsekretär der CVP, äh Mitte:

[[[--ticker-hide-title]]]

Oder dann sein Chef, der Präsident der CVP, äh Mitte, der nach dem historischen Sieg gegen Frankreich allerdings auf Twitter keine Worte mehr fand:

[[[--ticker-hide-title]]]

Und dann gibt es jene, die mit der Fussball-Nati Politik machen wollen, als eigentlich meist eher gegen sie, weil multikulti und so. Eine kleine Auswahl:

[[[--ticker-hide-title]]]

Und schliesslich ist da noch Roger Köppel. Der «Weltwoche»-Chefredaktor kann Humor (ein bitz) und Polemik (mehr) und liebt Potentaten (sehr):

[[[--ticker-hide-title]]]

Bonustrack: Wenn Komiker «Blick»-Sportjournalisten in die Enge treiben, dann können Letztere erblonden:

[[[--ticker-target-0]]]

Und hier das allseits völlig zurecht beliebte Basel Briefing:

  • Wie eine Bar im St. Johann der Schweiz zum Sieg verhalf.
  • Was im Hauptbau der Kaserne zu erwarten ist.
  • Warum Basel eine Flow-Taxe einführen will.
  • Nach der Extase die Entspannung: Am Donnerstagmorgen, sehr früh, gibts Meditation im Beyeler-Museum.

Mit dem Basel Briefing kommst Du immer eine Runde weiter. Deshalb hier.

meme
Ein Fanleben als Meme. Dieser da wurde über Nacht weltberühmt.
tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

DSC02942

Daniel Faulhaber,Josia Jourdan am 05. November 2021

Überall Gewinner*innen: So war die BuchBasel

Weiterlesen
Jeff Koons Art Basel Selfie

Ina Bullwinkel am 24. September 2021

Kuckuck, Koons! Das erste Mal Art Basel: Eine Art Blog, Tag 5

Ina traut sich zum ersten Mal in die heiligen Hallen der Art Basel. Was sie alles erlebt und beobachtet, erfährst du hier.

Weiterlesen
C760E99E-209F-4E47-9F54-1D0920BEDC31

Daniel Faulhaber am 23. September 2021

Fragen zum sich dran festhalten an Messebesucher*innen: Eine Art Blog, Tag 4 zum Nachlesen.

Kompromisslose Updates aus der Art-Zone.

Weiterlesen
Maskenball

Daniel Faulhaber am 22. September 2021

Maskenball an der Liste. Eine Art Blog, Tag 3 zum Nachlesen.

Kompromisslose Updates aus der Art-Zone.

Weiterlesen
David_Sieber-removebg-preview (1)

Bei Bajour als: Tickerer

Hier weil: Lust darauf und Mandat erhalten

Davor: diverse Chefjobs in den Medien

Kann: was mit Journalismus

Kann nicht: die Klappe halten

Liebt an Basel: den Rhein und das Leben darin und daran. Den Humor und die Menschen (die meisten). Die Fasnacht und den FCB (wird gerade auf die Probe gestellt). Die dauernden Grenzüberschreitungen. Und wenn ich mirs mal leisten kann: Tanja Grandits Küche

Vermisst in Basel: ein paar Begegnungen aus früheren Zeiten, die aufgrund der Distanzen nicht mehr so spontan möglich sind.

Interessenbindungen:

  • Inhaber (und einziger Angestellter) Texterei Sieber GmbH
  • Stiftungsrat Gottlieb und Hans Vogt Stiftung
  • Vorstand Kinderbüro Basel
  • Sonntagstalk-Moderator auf Telebasel.

Kommentare