Klybeckplus: ein Gewinn für Basel?
Am Mittwoch wurde der Richtplan des 30 Hektaren grossen Transformationsareals Klybeckplus den Medien und der Bevölkerung präsentiert – damit ist die Grundlage gelegt, damit ein Bebauungsplan angefertigt werden kann, der dann Anfang 2027 vorliegen soll. Die ehemaligen Industriehallen der Chemiekonzerne BASF und Novartis im Kleinbasler Norden schneiden heute die Quartiere Klybeck und Kleinhüningen vom Rest der Stadt ab. Die beiden Investoren Rhystadt AG (ein Zusammenschluss von Baloise, UBS, Sarasin und mehreren Pensionskassen) und Swiss Life wollen das Areal nun zu einem «grünen und durchmischten» Stadtquartier entwickeln: 8500 Menschen sollen hier dereinst wohnen und 7500 arbeiten. Die Wohnungen werden – durch den Kompromiss bei der Volksinitiative Basel baut Zukunft – zu einem Drittel gemeinnützig in Kostenmiete vermietet. Dennoch gibt es Gruppen, die bei Klybeckplus Gentrifizierung wittern.
Paradox: Mehr Wohnungen, mehr Wohnungsnot
Mir ist schleierhaft, weshalb in einem Entwicklungsareal fast ebenso viele Arbeitsplätze wie Wohnungen entstehen sollen. Bei 8’500 Anwohnenden und 7’500 Arbeitsstellen ist klar, dass viele dieser Jobs von Personen ausserhalb des Quartiers besetzt werden müssen – ein grosser Teil der 8’500 ist zu jung, zu alt oder arbeitet selbst anderswo. Die Folgen: mehr Pendelverkehr und zusätzliche Nachfrage nach Wohnraum in Arbeitsplatznähe. Eine Stadt mit (offizieller) Wohnungsnot kann das nicht auffangen, die Mieten steigen weiter. Zudem erzeugen qualifizierte Stellen mehrere weitere (Job-Multiplier-Effect). Aus 7’500 Arbeitsplätzen werden schnell deutlich mehr Menschen, die möglichst nahe bei ihrer Arbeit leben möchten. Darum braucht es in neuen Quartieren eine sorgfältige Austarierung von Wohnen und Arbeiten. Sonst entsteht der zusätzliche Wohnraum ausserhalb der Stadt – was die Zersiedelung vorantreibt und somit dem Volkswillen widerspricht.
Entwicklung ja!
Das Areal kann super werden. Nur ist der Mix von arbeiten und wohnen auch hier unausgewogen. 7500 Arbeitsplätze benötigen 15'000 Wohnplätze. In diesem Mix werden also noch mehr Pendler erzeugt. Bewohnende zahlen aber mehr Steuern als Firmen (siehe Steuerstatistik). Und Familienwohnungen sind stark gefragt. Leider bauen Investoren lieber kleine Wohnungen, die mehr rentieren. Das Konzept geht in die richtige Richtung, aber es ist noch nicht gut genug. Und die Frage bleibt immer: Wie gut wird es umgesetzt?
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