Mit Alphorn durch Basels Altstadt

Thomas Keller ist der Geschäftsführer der Kaserne Basel und leidenschaftlicher Wahlbasler. Als Kulturmensch durch und durch erfreut er sich an den zahlreichen Kulturorten der Stadt. Er lebt mit der Familie im Gundeli und ist oft im Joggeli anzutreffen (im Herz zwar FCSG Fan) und manchmal flitzt er mit einem Alphorn auf dem Rücken durch Basels Altstadt.

In ihrem Auftaktjahr widmet sich die Architekturwoche Basel (AWB) vom 9. – 13. Mai dem Thema «Reale Räume» – dabei geht es nicht nur um die gebaute Umwelt, sondern auch um ganz alltägliche Lebensräume. Vor diesem Hintergrund stellen wir bei Bajour in Zusammenarbeit mit der AWB zwischen 9. – 13. Mai täglich eine Person aus dem AWB Umfeld mit ihren 5 Basler Lieblingsorten vor. 

Partnerschaft

Fünf Szene-Kenner*innen verraten ihre Lieblingsorte

Die Übersicht über alle Lieblingsorte erhältst du hier auf der Google-Maps-Karte. Für mehr Infos einfach auf den jeweiligen Punkt klicken. 

Die genauen Koordinaten der einzelnen Lieblingsorte entdeckst du mit einem Klick aufs jeweilige Bild in der untenstehenden Liste.

Vom Dreispitz aus gesehen, fasziniert mich, in unmittelbarer Nähe und hoffentlich auch in den nächsten Jahren direkt zugänglich vom Freilagerplatz auf dem Dreispitz kommend, die Merian Gärten.- eine kleine Oase umgeben von Schnellstrassen, Bahntrassen.

Mit dem Velo am Rhein entlang mit Blick auf Basel auf beiden Seiten des Ufers mit einer Erfrischung im Café des Museum Tinguely.

Ein Kaffee im Innenhof des Kasernenareals nehmend, am besten mit einem gedanklichen Nachhall eines Atelier- oder Ausstellungsbesuchs vom Atelierhaus und Ausstellungsraum Klingental.

Ein Besuch der Ausstellungsräume Artachment und Mayday am Basler Rheinhafen und der Beiz Rostiger Anker – mit Blick auf Containerschiffe und vor allem das Dreiländereck – vielleicht spürt man gerade hier wie kulturell offen Basel ist.

Artachment Art Space, Mayday Offspace und Rostiger Anker

Als Abschluss: am Morgen gleich auf den Markt von Saint Louis.

Kurator und stellvertretender künstlerischer Leiter im Schweizerischen Architekturmuseum (S AM) in Basel

Wir starten hinter den Kulissen der Grossstadt: In der Baumschule der Stadtgärtnerei des Kantons Basel-Stadt in Arlesheim stehen die zukünftigen Bäume der öffentlichen Grünflächen Basels bereits in Reih und Glied.Nachdenklich macht, dass sich darunter bereits Baumarten befinden die resistent auf lange Trockenperioden sein müssen.


Das Dreispitz ist ein gelungenes urbanes Laboratorium und ein Sinnbild der produktiven Stadt. Bei jedem Besuch (am Rad oder im Laufschritt sind die ‹richtige› Geschwindigkeit) entdeckt man immer wieder aufs neue unerwartete Nutzungen und Typologien und deren gewagte Durchmischung. Latent werden dort wohl auch – analog zur Baumschule – ein paar erfolgreiche Architekturmodelle der Zukunft herangezüchtet. Neuester vielversprechender Zuwachs: der bauzirkuläre ‹Basel Pavillon› der AWB.

Im Bau- und Verkehrsdepartement des Kanton Basel-Stadt befindet sich ein Stadtmodell im Massstab 1:1000. Wohlgemerkt «ein» Stadtmodell, denn im Vergleich zu seinem Zwilling aus dem Jahre 1960, der sich im Keller des Departements befindet, wird das ausgestellte Modell vom hauseigenen Modellbauatelier laufend aktualisiert und bildet auch die nahe Zukunft ab. Dies, während der AWB, übrigens noch verstärkt durch eine Pop-up-Ausstellung in Kooperation mit dem S AM, die in den Räumen des Stadtmodells stattfindet.

Wenn er ab Herbst geöffnet sein wird, wird der Novartis-Campus ein Ort sein auf dem die Architektur-aficionados ihre Runden drehen werden. 18 (!) Projekte namhafter Architekt*innen die mit dem städtebaulichen Raster von Vittorio Magnago Lampugnani interagieren. Dazwischen viel hochrangige Kunst nebst der subtilenLandschaftsplanung von Günther Vogt.

Last but not least – und die die mich gut kennen haben sich sicherlich schon gewundert warum es nicht an erster Stelle kam – das Margarethengut. Nicht Mal 15 Minuten vom Bahnhof Basel SBB kann man versuchen sich mit Kühen und Kälbern anfreunden, (nicht pasteurisierte!) Milch abfüllen und den Spaziergang über die Margarethenhöhe mit der wohl besten Aussicht auf Basel (CH), Vogesen (F) und Schwarzwald (D) abrunden.

Ehemaliger Chefkoch vom legendären Restaurant Feldberg, Gastgeber der Negronibar, Initiant von the Quality Bitches, Mitgründer von Squadra Violi und allerhand anderer Spässe wie dem Popup Milan und Milan°2

Mein Affenfelsen: Mit Weitsicht im Auge und Kuhschiss in der Nase, so entspann ich gern.

Die beste Spinat-Käse-Pide der Welt gibts hier!

Weil es eine solche Bar kein zweites Mal gibt! Aber finden muss man sie trotzdem erstmal.

Der perfekte Arbeitsort für einen Kulturmensch durch und durch.

Einer der zahlreichen Kulturorte der Stadt.

Im Herzen ist Thomas zwar FCSG-Fan, ist aber oft im Joggeli anzutreffen.

Auf diesem traditionellen Markt am Freitag, finden Sie frische Produkte und verschiedene Spezialitäten, Schneider, und anderes...

Der 9-Hektar-grosse Park ist der grösste im Kanton Basel-Stadt und der perfekte Ort, um ein Picknick zu veranstalten, eine Runde zu joggen (der äussere Rundweg ist genau 1 km lang) oder um mit den Kindern auf den Spielplatz zu gehen. Der Park war zuvor ein Friedhof, heute wird er mit seinen über 800 Baumarten von der Stadtgärtnerei gepflegt.

Ein Spaziergang entlang der Wiese, einem Nebenfluss des Rheins, kann fast einen ganzen Tag in Anspruch nehmen, wenn du immer wieder anhältst und alles drumrum bewunderst: vom Naturbad Riehen, für dessen Architektur Herzog & de Meuron verantwortlich zeichnen, über das Gelände und die Kunstsammlung der Fondation Beyeler bis zum Tierpark Lange Erlen und die alte Infrastruktur, die den Wasserlauf überquert.

Täglich geöffnet, ist der Botanische Garten hinter der Universitätsbibliothek eine ruhige Oase in der Nähe des Stadtzentrums. Neben den unzähligen Wegen und Pflanzenarten sind die Gewächshäuser ein Pluspunkt. Das älteste beherbergt Kakteen und Orchideen und ist kuppelförmig. Es wurde 1898 speziell für die Riesenseerosen-Art Victoria amazonica gebaut.

Botanischer Garten der Universität Basel

Gleich hinter dem Novartis Campus entsteht ein neues Stück Stadt. Das Tor zum Areal Volta Nord, das in den nächsten Jahren realisiert wird, ist im Rahmen eines Quartierentwicklungsprojekts unter der Leitung der Stiftung Habitat entwickelt worden. Darauf kommen Gebäude, die von Genossenschaften betrieben werden. Das Areal hat einen experimentellen, kommunikationsfreudigen Charakter und wird jetzt langsam mit Leben gefüllt – ich ziehe auch bald dorthin.

Die meisten Nächte in Basel enden im Renée, wo die Kombination aus guter Musik und perfekt zubereiteter Cocktails (probier den Whisky Sour) das ideale Late-Night-Ambiente schafft. Egal ob tanzend an Konzerten oder in tiefen Gesprächen verwickelt im Fumoir können deine Nächte im Renée unerwartet bizarr werden, was aber den ganzen Spass ausmacht.

In ihrem Auftaktjahr widmete sich die Architekturwoche Basel (AWB) vom 9. – 13. Mai dem Thema «Reale Räume» – dabei ging es nicht nur um die gebaute Umwelt, sondern auch um ganz alltägliche Lebensräume. Vor diesem Hintergrund haben wir bei Bajour in einer Partnerschaft mit der AWB zwischen 9. – 13. Mai täglich eine Person aus dem AWB-Umfeld mit ihren 5 Basler Lieblingsorten vorgestellt. 

Das Gute muss man erstmal finden

Es gibt vieles, was mich beschreibt, aber eines sicher nicht: Einseitigkeit. Ein Kolumnist hat die Frage «wer ist Elias» wie folgt beantwortet:

«Er ist ehemaliger Chefkoch vom legendären Restaurant Feldberg, Gastgeber der Negronibar, Initiant von the Quality Bitches, Mitgründer von Squadra Violi und allerhand anderer Spässe wie dem Popup Milan und Milan°2. Er schreibt auch mal zweifelhaft ehrliche Texte oder stampft Trauben im Burgund: Du hast eine gastronomisch heikle Frage? Elias hat eine Antwort.»

Ich heisse also Elias Buess und bin seit 12 Jahren im Spannungsfeld Gastronomie und Event tätig. Projektorientiertes Arbeiten fasziniert mich seit jeher. Ich mag Dinge, die einen Anfang und Ende haben.

Als langjähriger Zwischennutzer erlaubt mir die Architekturwoche spannende Einblicke von der Seite der Stadtentwicklung.

«Baustellen haben mich noch nie abgeschreckt»

Seit Mitte 2013 leite ich das Kunsthaus Baselland, nachdem ich zuvor viele Jahre in Schaffhausen für die Hallen für Neue Kunst sowie an der Universität Freiburg i.Br. gewirkt habe (da hatte ich mit meinen Studierenden im übrigen auch einen Architekturführer Oberrhein rausgegeben). 

Mir ist es mit meinem kuratorischen Programm ein grosses Bedürfnis neben internationalen wichtigen Positionen konstant Künstlerinnen und Künstler verschiedener Generationen aus Basel und Baselland zu zeigen und somit das Regionale, Nationale und Internationale in einen spannenden Dialog zu bringen. Das Besondere zudem: Ich lade alle Künstler*innen dazu ein, mit dem Raum, d.h., der spezifischen räumlichen Situation des Kunsthaus zu arbeiten. Das war mir schon immer wichtig und zentral für meine Arbeit. Gerade dadurch wird das Werk respektive die Ausstellung unverwechselbar. 

Was mich besonders an urbanen Kontexten, Randzonen, Freiräumen, aber letztendlich auch an Ausstellungshäusern im Allgemeinen und auch ganz generell interessiert, ist die Möglichkeit zu gestalten und damit zu Verändern und Mitzuwirken. Baustellen haben mich daher noch nie abgeschreckt ;-), – das ist ja genau der Moment, in welchem etwas entstehen kann, was wir noch nicht kennen.

Was mich anhaltend fasziniert ist das gewaltige Potenzial Dreispitz – nicht nur als unser zukünftiger Ort für das Kunsthaus, das natürlich auch; aber auch die zukünftigen Möglichkeiten, die hier liegen: bald (Mittwoch) werden wir hören, welches Architekturbüro das neue Gebäude der Universität für Jura und Wirtschaft auf dem Dreispitz, vis-à-vis vom neuen Kunsthaus, bauen wird; das Schaulager, dieser wunderbare Ort, wird eine Erweiterung erhalten, in Richtung Gleisbogen wird in den nächsten Jahren viel passieren usw. Das sind äusserst spannende Entwicklungen auf die nächsten Jahre hingesehen. 

Hinter die Kulisse blicken

Mein Name ist Andreas Kofler. Ich bin seit 4 Jahren Kurator und stellvertretender künstlerischer Leiter im Schweizerischen Architekturmuseum (S AM) in Basel. Ich lebe und arbeite seit über 10 Jahren aber auch noch im 3-Zugstunden-nahen Paris. 

Die zwei Städte stehen natürlich in einem starken Kontrast zueinander, was das «Doppelleben» aber spannend und auch beruflich wie privat anreichert. Als Architekt bestaune ich wie in Basel, trotz eines hohen Grades an Perfektionismus, ein hoher Experimentiergrad in die Projektplanung einfliessen kann.

Bonus: Ab 12. Mai (bis 21. August) kann im Schweizerischen Architekturmuseum der öffentliche Raum von Neapel zum «Lieblingsort» in Basel werden. An der Vernissage vom 11. Mai ist dieser übrigens auch hör- und degustierbar.

Rückzugsorte und bizarre Nächte

Vera Sacchetti (Lissabon, 1983) ist Designkritikerin und Kuratorin. Sie lebt seit 2013 in Basel, ist auf zeitgenössisches Design und Architektur spezialisiert und in verschiedenen kuratorischen, wissenschaftlichen und redaktionellen Funktionen tätig. 

Derzeit ist sie Programmkoordinatorin von 

 (2020-2023), einer transdisziplinären Forschung zu einer nachhaltigen Zukunft. Sie ist zudem Mitinitiatorin der Plattform Design and Democracy (2020 -), diese zeigt Schnittmengen und Überschneidungen zwischen Design und demokratischen Systemen und Praktiken auf. 

Sacchetti unterrichtet an der HEAD Genf und trat 2020 der Eidgenössischen Designkommission der Schweiz bei.

Bajour empfiehlt die Architekturwoche Basel (AWB) vom 9. – 13. Mai dem Thema. In ihrem Auftakt widmet sie sich dem Thema «Reale Räume» – dabei geht es nicht nur um die gebaute Umwelt, sondern auch um ganz alltägliche Lebensräume. Vor diesem Hintergrund stellen wir bei Bajour in Zusammenarbeit mit der AWB zwischen 9. – 13. Mai täglich eine Person aus dem AWB Umfeld mit ihren 5 Basler Lieblingsorten vor. 