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Bolzplatz

Pajtim ist der neue Mario Cantaluppi

Mit Pajtim Kasami spielt beim FCB endlich mal wieder einer, der Glamour nach Basel bringt. Und seine Qualitäten liegen nicht nur im Fussballerischen.

11/13/20, 10:13 AM

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Endlich trägt Pajtim Kasami Rotblau. Was lange währt, wird endlich gut. Bereits mehrere Jahre brodelte es immer wieder in der Gerüchteküche. Kasami sei beim FC Sion auf dem Absprung und kurz vor der Unterschrift in Basel, hiess es dann. Konkret wurde es nie. Aber jetzt ist Kasami da und hat für zwei Jahre beim FCB unterschrieben. Welcome, Pajtim!

Nun, ein verlorener Sohn, der heimkehrt, ist Kasami nicht. Als Junior spielte der Andelfinger beim FC Winterthur und GC. Aber der FCB war immer heiss auf ihn. «Pajtim Kasami wollte ich zweimal», sagte Ex-FCB-Trainer Marcel Koller im «Blick». Geklappt hat es aber erst jetzt, da Kasamis Vertrag in Sion ausgelaufen ist.

Kasami kam also ablösefrei nach Basel und verzichtete eigenen Angaben zufolge auch auf Geld. Im Ausland hätt er mehr verdient. Der FCB hat bei seiner Verpflichtung einen guten Riecher bewiesen und sich sportlich verstärkt. Das nahm auch die Konkurrenz zur Kenntnis. Kasami sei ein «Königstransfer» und mache den FCB zum «Transfersieger», sind sich die Fussball-Experten einig.

Wir sind keine Fussballexpert*innen ...

Mit Kasami kommt jemand zum FCB, der weiss, wie man Meister wird. Er war es zweimal mit Olympiakos Piräus. Der 28-Jährige ist so gut wie nie verletzt und hat in seiner Karriere bisher noch keine rote Karte gesehen. Das sei eine Frage der Spielintelligenz, sagt Kasami: Wer eine gelbe Karte habe, müsse halt aufpassen.

Spielintelligenz auf dem Platz kann nie schaden. Kasami ist aber nicht nur ein Stratege, sondern auch erfolgreicher Goalgetter. In seinen drei Jahren im Wallis schoss er in 103 Spielen 32 Tore. Keine schlechte Quote für einen Mittelfeldspieler. Auch beim FCB hat er in zwei Einsätzen bereits einmal getroffen, obwohl er von Trainer Ciriaco Sforza im Mittelfeld überraschend defensive Aufgaben bekam.

Aber genug vom Sport, wenden wir uns den wichtigeren Dingen zu: Kasami bringt endlich wieder Glamour ins protestantische Basel.

Anerkennung und Neid waren ihm gewiss, als er 2015 in den Ferien auf Mykonos ein Techtelmechtel mit einem Superstar anfing. Der damals 23-jährige Kasami knutschte mit der 37-jährigen Nicole Scherzinger. Die ehemalige Sängerin der Pop-Band «Pussycat Dolls» hatte sich kurz vorher von ihrem Freund, Formel 1-Star Lewis Hamilton, getrennt.

Das Aussehen von Kasami ist freilich noch keine Garantie dafür, dass er auf dem Joggeli-Rasen auch eine gute Figur machen wird. Aber vielleicht hilft es dabei, dass eine altbekannte Gattung von Fans wieder vermehrt den Weg ins Stadion finden wird, wenn es denn irgendwann wieder möglich sein wird: Die Groupies.

Von Karli Odermatt oder Bruno Michaud zu Yann Sommer oder Birkir Bjarnason. Schon immer flogen auch in Basel die Herzen vieler Fans gewissen Spielern in Scharen zu.

Zu diesen gehörte Mario Cantaluppi, der in seiner Zeit als Fussballer in Basel (1993-1996 und 1998-2004) gerne auch ins Nachtleben abtauchte. Cantaluppi war einer der Stars der Aufstiegsmannschaft von 1994.

Als der FCB im Frühling 1994 kurz vor dem Aufstieg stand, widmete sich die «Basler Zeitung» den Fans: «In der Muttenzer-Kurve, dem rotblauen Réduit schlechthin, stehen auch ganze Verbände von Teeniemädchen», stellte der Journalist am 30. April 1994 erstaunt fest. «‹Ich bin wegen Mario Cantaluppi da›, bekannte ein Mädchen. Kaum hat sie es gesagt, öffnen sich links und rechts von ihr Münder voller Zahnspangen, und es heisst: ‹Ich auch, ich auch!›»

Kasami will mit dem FCB Titel holen. Er hat das Potential, ein prägender Kopf beim FC Basel zu werden. Das Basler Nachtleben wird er mit der aktuellen Corona-Sperrstunde um 23 Uhr kaum kennen lernen. Und sowieso: Die Zeiten, als sich Basler Fussballer ins nächtliche Getümmel stürzten, sind vorbei. Leider.

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