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Gärngschee-Sandie wünscht e Guete

Lebensmittelabgabe: Wir legen los!

Community du bist genial! Die Politik dreht sich im Kreis. Wir machen vorwärts. Mittlerweile haben wir genug Unterstützer*innen gefunden, um die Gärngschee-Lebensmittelabgabe zu starten. Am 8. Mai wird losverteilt. Und ja: Ich brauche noch weitere Hilfe.

04/29/21, 02:31 AM

Aktualisiert 04/29/21, 07:52 AM

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Es darf eigentlich nicht wahr sein, aber es ist so. Vielen Menschen fehlt es aktuell schlicht und einfach an Lebensmitteln. Allen Zusicherungen, politischen Beteuerungen und Härtefallregelungen zum Trotz. Politik ist oft kompliziert – der Mensch hingegen eher einfach. Wenn die Not immer grösser wird, knurrt irgendwann der Magen.

Hunger und die Versorgung an Grundnahrungsmitteln ist in Basel kein abstraktes Thema mehr sondern ein sehr konkretes und akutes Problem. Das haben wir von Gärngschee während der Geschenkaktion festgestellt, als viele Familien sich Lebensmittel gewünscht haben, anstelle eines Zolliabos oder Playmobil.

Wir konnten es zunächst nicht glauben, aber die Nachfrage nach Lebensmitteln übersteigt das Angebot bei weitem. Michel Fischer von DAN (Dienst am Nächsten) erzählt, dass er aktuell jeden Dienstag rund zehn neue Haushalte abweisen muss, weil DAN mit ungefähr 300 unterstützten Haushalten seine Kapazitätsgrenze erreicht hat.

Nach weiteren Abklärungen mit der Schweizer Tafel und anderen Abgabestellen sind wir uns nun sicher, dass es eine weitere Abgabestelle braucht. Zumindest vorübergehend. Nach einem Jahr Corona sind die Budgets vieler Familien und Einzelpersonen aufgezehrt oder latent überstrapaziert. Die Hilfe braucht es jetzt.

Wir brauchen jetzt deine Hilfe

Denn noch ist Corona und viele leiden unter den wirtschaftlichen Folgen. Sei es, weil sie in betroffenen Branchen arbeiten, oder weil sie vorher schon in ziemlich prekären Arbeitsverhältnissen tätig waren, die inzwischen aufgelöst worden sind. 

Es gibt inzwischen sehr viele Familien, die sich gerade noch Nudeln und Tomatensauce leisten können, bei denen es aber nicht für den Salat oder das Gemüse reicht. Das Geld reicht immerhin, um den Magen zu füllen, aber ausgewogen ernähren, kann man sich nicht mehr. Wir haben grosse Familien mit nur einem Einkommen und alleinerziehende Mütter und Väter, die die Unterstützung bitter nötig haben.

Kurz und gut: Gärngschee versteht sich als agile und hochvernetzte Selbsthilfe-Truppe für niederschwellige Angebote, wenn die Not am grössten ist und durch einfaches Zusammenstehen akute Probleme angegangen werden können, bis institutionelle Hilfe kommt.  

Und die Lebensmittelsituation ist akut.

Kurz: wir legen definitiv los mit der Gärngschee-Food-Aktion!

  • Dank einer grossen Anzahl an Unterstützer*innen und von Bajour beginnen wir am 8. Mai 2021 mit der Lebensmittelausgabe.
  • Um 12.00 Uhr wird die Bajour-Redaktion zur Gärngschee-Foodsharing-Zentrale. damit Familien für 1 Franken Lebensmittel abholen können. 
  • Das Lebensmittelinspektorat hat sich bereits angemeldet und wird die Qualität der abgegebenen Waren begutachten.
  • Wir werden Teil des Dachverbandes Lebensmittelabgabe Region beider Basel und arbeiten mit der Schweizer Tafel zusammen. 
  • Ein Austausch mit Michele Hostettler (Schweizer Tafel) und Marc Flückiger (Tischlein Deck Dich) hat mir aufgezeigt, dass mein Anspruch auf Ausgewogenheit vielleicht nicht ganz erfüllt werden kann. Aber das sehen wir dann. Die Tafel wird über ihr verzweigtes Netzwerk jedenfalls für viele frische Produkte sorgen. Da die Lebensmittel, die wir bekommen, auch zur  Verminderung von Foodwaste beitragen sollen, kann es passieren, dass mal eine Palette mit RedBull geliefert wird.
Das neuste Gärngschee-Projekt: eine Lebensmittelabgabe

Das neuste Gärngschee-Projekt: eine Lebensmittelabgabe

Seit dem zweiten Shutdown haben viele Basler*innen so wenig Geld im Portemonnaie, dass sie kaum ihr Essen zahlen können. Gärngschee will helfen und hat zusammen mit der Community eine Lebensmittelabgabe auf die Beine gestellt.

Von Mai bis Juli verteilen wir jede Woche Esswaren an Leute, die sie brauchen. Dafür brauchen wir deine Unterstützung.

So kannst du helfen.

Vermutlich sind wir am Anfang heillos überfordert. Aber wir fangen am 8. Mai an und schauen was passiert und bessern dann Woche für Woche nach.

Wir haben uns alle möglichen Informationen abgeholt, die wir benötigen, dennoch müssen wir unsere eigenen Erfahrungen machen und uns damit weiter entwickeln. Wir gehen davon aus, dass wir durch unsere Zusammenarbeit mit der Tafel einen grossen Schwung an frischen Lebensmitteln bekommen werden. Für Gemüse etc. sollte also am ersten Abgabetag gesorgt sein.

Was wir aber noch brauchen – und hier kommt die Community ins Spiel – sind im Bereich Lebensmittel Milchprodukte. Vom Joghurt bis zur Vollmilch (Laktosefreie Produkte auch). Aber auch Fleisch ist natürlich ein Highlight. 

Ausserdem kann es auch von haltbaren Basis-Lebensmitteln wie Nudeln, Reis und Mehl nicht genug haben. Wichtig sind auch noch Hygieneartikel. Die reissen schnell grosse Löcher ins ganz kleine Portemonnaie. Ob Tampons oder Rasierklingen, Duschgels oder Deodorants. Stellt euch am besten vor, wie es Leuten geht, die nicht mehr nach Deutschland einkaufen gehen können, und auf die günstigeren Produkte angewiesen waren. Das ist unsere Klientel.

Wer selber Waren hat und die abgeben möchte, kann das am Freitag, 7. Mai, im Bajour-Büro tun.

Wann? Freitag, 7. Mai zwischen 16 und 18 Uhr

Wo? Im Bajour-Büro an der Clarastrasse 10

Wir werden das Angebot ergänzen aus den eingegangenen Spenden und Beiträgen der Unterstützer*innen.

Bis jetzt haben sich bereits 37 Haushalte mit insgesamt 100 Personen angemeldet. Wir werden versuchen, keine abgepackten Säcke herauszugeben, sondern sie selbst aussuchen zu lassen, damit sie sich das nehmen können, was sie auch gerne mögen. Sollten sich noch viel mehr Menschen anmelden, müssen wir vielleicht davon absehen und die Lebensmittel in Taschen abfüllen, um unnötige Staus und Wartezeiten zu verhindern. Aber eben, das werden wir sehen und euch entsprechend auf dem Laufenden halten.

Was auch noch nicht ganz klar ist: Bis jetzt ist die ganze Aktion auf drei Monate befristet. In der Hoffnung, dass sich bis dahin die Situation gebessert hat, die öffentliche Hand in die Bresche springt oder etablierte Hilfswerke entsprechend aufgerüstet haben. Wenn nicht, machen wir halt weiter. Was wir dafür auch noch brauchen, ist kurz bis mittelfristig einen zugänglichen Raum, wo wir die Sachen lagern und die Verteilung vornehmen können. Aber jetzt fangen wir mal an der Clarastrasse an und machen die Bajour-Redaktion zum lokalen Medium für Food-Vermittlung.

E guete!

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