Standbetreiber Hääfelimäärt: «Basel ist grandios. Ich liebe es hier»

Letzte Chance: Am Sonntag geht die Basler Herbstmesse zu Ende. Petrus hat sich in den letzten Tagen wettertechnisch nicht gerade gütig gezeigt 🌧🌧🌧. Hat das die Stimmung der durch Corona sowieso gebeutelten Standbetreiber*innen getrübt? Wir haben sie gefragt.

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Wenns ums Käsige geht, sind sie für euch da: Delia Berger und Pippo servieren im Stübli Raclette und das hauseigene Fondue aus dem Käseladen Wirth's Huus.

Delia Berger: Wirth's Stübli – Petersplatz

«Ich möchte gerne betonen, dass wir sehr zufrieden sind. Wir waren vorgängig selbstverständlich etwas im Ungewissen darüber, wie und ob die Messe stattfinden kann, aber das Fazit ist äusserst positiv. Es hat sich ja auch nichts Grobes verändert, ausser die Zertifikatskontrolle, bei der unsere Gäste wohlbemerkt sehr kooperierend mitmachen. Wir sind schon seit 15 Jahren hier und machen keine neuen Sachen. Eine kleine Anekdote vom 1. Mässtag habe ich aber: Es war eingeplant, dass wir neu den Aussenbereich zusätzlich bedienen. Wir konnten nicht genau abschätzen, ob Leute überhaupt kommen würden, oder ob sie ins Stübli, also einen engeren Innenraum, reinkommen möchten. Wir haben zwar bis am Abend durchgezogen, aber mussten den Service draussen einstellen, weil wir förmlich überrannt wurden und drinnen zusätzlich jeden Abend ausgebucht sind.»

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Alois Steiner von Calypso: Ein Karussell-Denkmal aus den 60er-Jahren.

Alois Steiner: Calypso – Messeplatz

«Wir hatten zwei sehr starke Wochenenden und das ist deutlich bemerkbar. Die Leute standen sogar Schlange bis weiter vorne. Allgemein bietet Basel ein spezielles Publikum. In anderen Städten fahren wir nicht mit solch vollen Touren. Nach Absagen in Zürich, Bern, Luzern ist es umso schöner, läuft es hier: Das gefällt, das macht Spass! Und sowieso: Regen und Kälte, das ist doch an der Mäss nichts Neues.»

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Beatrice Serieys betreibt einen Textilstand mit einer grossen Auswahl an: Schals, Tüchern, Mützen, Stulpen und Stirnbändern. Ganz auf die jeweilige Saison angepasst.

Beatrice Serieys: Modern Design – Petersplatz

«Wenn es regnet, sind die Leute zurückhaltender und bleiben meistens nicht so lange – das sind zumindest meine Beobachtungen. Nichtsdestotrotz kommen die Leute. Gewisse sagen mir sogar, zum Glück sind wir wieder am Ausstellen, sie hätten uns vermisst oder man nimmt gleich zwei Paare Handschuhe – man weiss ja nie, ob wir nächstes Jahr wieder kommen können. Alles in allem ist es einfach schön, wieder hier sein zu dürfen, es hat einfach gefehlt.»

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Gina Maier bietet mit ihrer Achterbahn «Der Wurm» Spass für die ganze Familie.

Gina Maier: Achtibahn «Der Wurm» – 80’s Halle

«Die Leute kommen in die Halle und das macht uns sehr glücklich. Natürlich spüren wir den Einfluss des Wetters auch in der Halle. Wenn es draussen keine Leute hat, kommen auch weniger hierhin. Es ist aber immer wieder schön «z’Basel sy». Wir haben hier einfach ein extrem freundliches Publikum. Von Klein bis Gross kriegen wir stets ein Lächeln und jeweils ein Bitte und Danke schön – für diese Momente leben wir.» 

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Journalismus ist manchmal wie Achtibahn fahren.

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Töpfer Martin Freiburghaus arbeitet mit Steinzeug und Porzellan.

Keramikatelier Martin Freiburghaus – Hääfelimäärt

«Basel ist grandios! Ich liebe es hier – sozusagen mein zweites Zuhause. Ich bin nun das zehnte Jahr am Ausstellen und kann mich nicht beklagen. Die Verkäufe steigern sich von Jahr zu Jahr und während der Unterbrechung letztes Jahr kamen die Baslerinnen und Basler halt zu mir nach Bern, wenn sie was brauchten. Das spricht für die Offenheit und Freundlichkeit der Basler. Die Organisation der Herbstmesse allgemein ist meines Erachtens sehr positiv. Man ist natürlich streng, aber das ist auch gut so.»

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Das Karussell Swing Up von Charles Senn, dreht nicht nur im Kreis, sondern auch hoch und runter.

Charles Senn: Swing Up – Rosentalanlage

«Bei uns läuft es tiptop. Trotz Regen kommen die Leute, man merkt wahrlich, dass sie süchtig danach sind, etwas anderes zu erleben. Es ist ein sehr dankbares Publikum, welches uns natürlich Freude bereitet. Nach 1,5 Jahren Stillstand sind wir einfach froh wieder hier zu sein, Regen hin oder her.»

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