«Endlich ist hier wieder Leben»
Ali Koteich arbeitet in der Cafeteria im Kollegienhaus der Uni Basel. Zu ihm kommen die Student*innen nicht nur, wenn sie Hunger oder Durst haben, sondern auch, wenn der Schuh drückt oder sie unter Prüfungsangst leiden.
Er freue sich, dass das Semester wieder losgeht, sagt Ali Koteich. Lachend verabschiedet er zwei Studenten, die sich je eine Mate-Dose gekauft haben. «Das Getränk ist der Renner», weiss Koteich – und er muss es wissen. Seit drei Jahren arbeitet er in der Cafeteria der Compass Group im Kollegienhaus. Jeden Tag ist er von acht bis vier Uhr im Einsatz. Nicht nur für die Student*innen, sondern auch für alle Angestellten der Universität.
«Ich bin glücklich, dass hier endlich wieder Leben ist», sagt er. Die Cafeteria war während der vorlesungsfreien Zeit zwar geöffnet, es sei aber sehr ruhig gewesen. Koteich der seit drei Jahren hinterm Tresen arbeitet, freut sich sichtlich, seine Kund*innen nach der längeren Pause wiederzusehen.
«Ich kenne viele schon lange und bin immer im Gespräch mit den Menschen, die hierher kommen», sagt er. Viele Student*innen, die neu sind, sprechen ihn an und fragen nach Rat: Egal, ob sie die Toiletten, das Fundbüro oder den richtigen Vorlesungsraum suchen – Ali Koteich gibt gerne Auskunft. «Es ist für die Leute unkomplizierter, mich zu fragen, als im Sekretariat einen Termin zu machen oder dort anzustehen.»
Andere Besucher*innen der Caféteria hätten einfach Lust, mit ihm zu reden und sich auszutauschen. «Oft kommen Studierende vor Prüfungen und erzählen mir, dass sie aufgeregt sind. Ich höre ihnen zu und versuche, sie zu beruhigen.» Er fiebert mit und freut sich anschliessend über Feedback. «Die meisten von ihnen berichten mir, wie es gelaufen ist», sagt Koteich und zeigt die E-Mail eines Studenten, der ihm geschrieben hat: «Deine Daumendrücker sind angekommen, merci vielmal, ich habe bestanden.»
So entstehen Beziehungen zu den Besucher*innen der Cafeteria und es kommen immer neue dazu. Gerade in der ersten Woche im Semester hätten viele Redebedarf und seien unsicher. Koteich sagt, er merke das und frage sie, was sie nun studieren oder wie sie ihre Ferien verlebt hätten. «Ich bin froh, wenn ich ihnen zuhören und ein wenig Mut zusprechen kann.»