Amokdrohungen: Braucht es abschreckendere Strafen?
Am Dienstag herrschte erneut Amokalarm an Basler Schulen. Am Gymnasium Kirschgarten und der benachbarten Sekundarschule De Wette war ein Polizeieinsatz im Gange, doch die Polizei fand keine Hinweise auf eine akute Bedrohung. Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Amokdrohungen an bislang fünf Basler Schulen seit Anfang November. Hintergrund der Serie ist vermutlich ein Trend auf der Social-Media-Plattform Tiktok, wo derzeit Amok-Videos viral gehen und zu einer Welle an (nicht ernst gemeinten) Amokdrohungen in der gesamten Schweiz führen. Laurent Sedano, Experte für Medienkompetenz, sagt in der BaZ, dass 12- bis 15-Jährige die langfristigen Folgen solcher Drohungen nicht abschätzen können. Eine Amokdrohung kann Schreckung der Bevölkerung strafverfolgt werden. In Basel haben bislang alle Fälle zu Strafverfahren geführt. Bislang konnte die Polizei in einem Fall einen Tatverdächtigen ermitteln, für den die Angelegenheit lediglich ein Scherz gewesen sein soll. Gemäss Echo der Zeit wurde ein Tatverdächtiger in Muttenz nur kurzzeitig der Schule verwiesen, in einem anderen Fall im Baselbiet folgte für den Verantwortlichen ein definitiver Schulverweis. Die Strafen scheinen die Jugendlichen aber nicht vor Nachahmung abzuhalten.
Kommunikation
Erklären und Aufklären in der Schule hilft nicht immer. Gut wäre es, 1. Dinge auch durch Theater/Rollenspiele Jugendlichen bewusst zu machen, damit sie es in ihrem Körper spüren 2. Besuch von Gefängnissen und Austausch mit ehemaligen, nun pädagogischen Straftätern, die in ihrer Sprache den Ernst herüberbringen
Höhere Strafen sind nicht die Lösung
Die meisten Amokdrohungen entstehen wohl aus dem Momentum, welches für Verursacher ein Weg sind, sich in Zeiten der heutzutage, scheinbar einzig zählenden, socialmedia Präsenz einen kurzweiligen Platz zu schaffen. Diese Person setzt sich vor der Tat wohl kaum mit einem Strafmass auseinander. Die Strafe im Nachgang führt dazu, dass diesem Drang nach "gesehen" zu werden, der komplette Untergang droht. Nicht falsch verstehen, Amokdrohungen sind schwerwiegend. Eine Strafe muss Eindruck hinterlassen. Dennoch liebe Beführworter:innen. Ich bin nicht der Meinung, dass Jugendliche im Nachhinein mitbekommen, welche Strafe eine Verurteilung nach sich zog. Da die meisten ja nicht öffentlich kommuniziert werden. @Eltern bitte seit Euch dem Druck der Jugend "gesehen" zu werden bewusst und begleitet eure Kinder. @Medien, helft "nicht gesehen zu werden". @Politik, bringt Sozialkompetenz in den Unterricht und seit Vorbilder.
Wie wären Strafen für die Eltern?
Offensichtlich fehlt den "Kindern" das Verständnis dafür, was ihr Scherz bedeutet. Mir scheint solches fehlendes Verständnis die Folge fehlender Erziehung und zugehöriger Aufsicht zu sein. Strafen für die Eltern könnten mehr helfen als strengere Strafen für die "Kinder".
Das Strafmass spielt keine Rolle
Als ob ein solcher Mensch davor überlegt, wie er bestraft werden könnte. Er geht davon aus, dass er nicht erwischt wird. Wenn etwas hilft, ist es, klar zu kommunizieren, dass er bestraft wird, wenn erwischt (und das wird zusätzlich zum möglichen Schulverweis sehr teuer), und dass er erwischt wird.
Gemeinsam mit anderen für eine andere Welt
Die Welt in der wir leben, nehme ich als von Gigantismus, Herrsch- und Vergnügungssucht sowie von Zerstörungswut geprägt wahr. Bombendrohungen sind ein Teil dieser Welt. So wie auch beispielsweise der ESC oder ein Musk. Gemeinsam mit anderen engagiere ich mich für eine andere, unversehrte Welt. Es gibt sie da und dort sowie im Hier und Jetzt. Schön, wenn und wo auch Bajour zu dieser anderen Welt gehört.
Abenteuer/Helden
Für gewisse Jugendliche ist die Innerstadt ein grosser Abenteuerspielplatz! Die Langeweile in unserer Gesellschaft macht sich schon früh breit. Wenn es keine Iphones gäbe, wäre es noch schlimmer! :P