Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Pratteln endete mit einem Defizit von 3,8 Millionen Franken. Höhere Kosten bei der Erschliessung des Geländes und für die Sicherheit sowie Mindereinnahmen bei den VIP-Tickets seien der Grund dafür. Kritiker*innen bemängeln die «unprofessionelle» Planung. Die ESAF-Organisator*innen mussten die hohle Hand machen. Private Sponsor*innen, Partner*innen und Lieferant*innen zahlten zusätzlich rund 3,3 Millionen. Um das Loch ganz zu stopfen, übernimmt nun der Kanton weitere 500’000 Franken. Dass am Schluss die Steuerzahler*innen blechen müssen, stösst einigen Landrät*innen sauer auf. Eine Mehrheit wertete aber den Imageschaden durch einen Konkurs höher als jenen durch die Bettelei bei der öffentlichen Hand.
Baselland stopft ESAF-Loch mit Steuergeldern. Ist das fair?
Und von einem Gewinn?
Hätte der Kanton etwas von einem Gewinn bekommen? Wohl kaum. Nur Verluste werden sozialisiert.
Nein, das ist nicht ok.
Schon einiges an Steuergeldern geflossen
Bevor die Frage beantwortet werden kann, müssten noch die Kosten, welche für den Kanton und somit den Steuerzahler zuvor bereits entstanden sind, ausgewiesen sein. Da scheint mir schon einiges an Steuergeldern geflossen zu sein.
Link: Vorlage an den Landrat
Nein ist es nicht, ein Schlag ins Gesicht jedes Bürger, es sollen die bezahlen, die es veruracht haben.
Gigantismus agogo
Der ursächliche und eigentliche Unspunnen-Stein des Anstosses scheint mir der Gigantismus und Grössenwahn, mit dem dieses sogenannte Volksfest inszeniert worden ist. Dass jetzt das Überborden mit Steuern bezahlt werden soll, entspricht dem üblichen Muster, wenn ein Unternehmen nach dem Modell der kollektiv organisierten Verantwortungslosigkeit aus dem Ruder gelaufen ist.
Just Saying
Dasselbe Parlament hat noch vor ein paar Jahren 12'000 Franken an das Programm "Bim Buur in d'Schuel" gestrichen, weil man es sich nicht leisten könne.
Keine willkürliche Bevorzugung
Es gibt im Baselbiet unzählige Vereine, die tolle Arbeit leisten und jeden Rappen umdrehen müssen. Es kann nicht sein, dass wir das ESAF willkürlich bevorzugen und die Bevölkerung den Preis dafür zahlen muss.
Falsche Botschaft
Was ist die Botschaft? Mach eine Veranstaltung, die das Image des Kantons poliert, dann kannst du mit Steuergeldern finanzieren, falls du schlecht geplant hast. Völlig daneben....
Ein wertvolles Zeichen
Eine sehr gute Frage! Die Menschen in unserer Region haben so vieles in das ESAF gesteckt: Ideen, Visionen und Themen, die von neuen Perspektiven angegangen wurden. Das ESAF war nicht nur ein Sportereigniss, sondern auch Förderung von Kultur und Vereinen der Region. Es ist für mich ein wertvolles Zeichen, dass der Kanton dies so bestärkt und ein Zeichen setzt, dass Kultur und Sport jetzt und hoffentlich auch in Zukunft im Baselland gefördert werden.
Wie kann es sein?
Ich frage mich einfach, wie es sein kann, dass die bisherigen ESAF einen Gewinn gemacht haben.
Ganz einfach
Die anderen ESAF fanden vor der Pandemie und vor dem Ukrainekrieg statt…
Druck aufs OK des ESAF2025 im Glarnerland
Die Information über die finanzielle Lage in Pratteln ist seit längerem bekannt und wir disktutieren das auch breit und intensiv mit dem lokalen OK des ESAF2025-Glarnerland+. Dieses geht davon aus, dass dank vorsichtiger Planung, vorsichtiger Budgetierung, mehr Sponsoring-Einnahmen und weiteren Massnahmen ein zumindest ausgeglichenes Resultat erreicht werden soll. Ich denke, das Pratteler Resultat gibt eher Druck aufs OK denn auf uns als Gemeinde.
KMU sollen nicht die Zeche zahlen müssen
Das Defizit ist unschön und unprofessionell. Dennoch sollten wir alles daran setzen, dass das ESAF nicht in Konkurs geht und am Ende noch KMU die Zeche bezahlen müssen. Letztlich war das ESAF aus sportlicher und gesellschaftlicher Sicht ein voller Erfolg und hat dem Baselbiet ein positives Gesicht gegeben.
Gewinne den Privaten Schulden dem Staat
Wie lange soll die Allgemeinheit für die Fehler der Politiker (ESAF) oberster Kassenwart bezahlen? Wenn man nicht wirtschaften kann, soll man es bleiben lassen. Den KMU kann man nur Empfehlen ohne Vorschuss keine Arbeit. Das Ganze wurde durchgezogen mit dem Gedanken der Staat wird dann auch noch für das Defizit aufkommen. Ach wie schön wäre es wenn man so einfach Geld für Familienförderung (Kitas) bekommen würde.
Verhältnismässig
Das ESAF hat das Baselbiet ins nationale Schaufenster gestellt. Die Leistungsträger der Region konnten von der Strahlkraft profitieren. Der Mitteleinsatz ist an der Grösse des Events gemessen (grösster Schweizer Sport- und Volksevent) verhältnismässig.
Der Kanton hat profitiert
Die Beteiligung ist mehr als gerechtfertigt. Das ESAF in Pratteln war ein riesen Fest und der Kanton hat von der Reputation und Wertschöpfung des ESAF profitiert. Dieser kleine zusätzliche Betrag, den der Landrat heute gesprochen hat, ist angesichts dessen angemessen und richtig. Und es geht nicht an, dass jetzt Gewerbetreibende die Leidtragenden bei einem Konkurs des ESAF-Vereins wären.
Im Verhältnis vertretbar
Ich unterstütze den Entscheid vom Landrat. Das Defizit wird zu einem Grossteil von Partnern und Sponsoren getragen, der Betrag des Kantons finde ich im Verhältnis vertretbar. Das ESAF hat unserer Region viel Sichtbarkeit gegeben.
Akzeptieren heisst falsche SIgnale aussenden
Ja, Frau Brenzikhofer, so werden die falschen Signale ausgesendet: macht ruhig was ihr wollt, der Kanton wird es schon retten!
Viele Fragen
Es stellen sich gerade viele Fragen:
-was wurde bereits für die Durchführung des ESAF an Steuergelder investiert?
- musste da OK (k)eine Defizitgarantie vorlegen?
-was gab es für Vereinbarungen im Falle eines Defizit?
- und wie weit weicht es vom angedachten worstcase ab? ( war die Budgetierung annähernd " professionell"? )
-was wäre mit einem Gewinn geschehen? ( wie wäre der Gewinn aufgeteilt worden? ....Anscheinend gab es eine Forderung nach steuerfreiem Gewinn)
Darauf hätte ich gerne seriöse und vorallem transparente Antworten