Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Pratteln endete mit einem Defizit von 3,8 Millionen Franken. Höhere Kosten bei der Erschliessung des Geländes und für die Sicherheit sowie Mindereinnahmen bei den VIP-Tickets seien der Grund dafür. Kritiker*innen bemängeln die «unprofessionelle» Planung. Die ESAF-Organisator*innen mussten die hohle Hand machen. Private Sponsor*innen, Partner*innen und Lieferant*innen zahlten zusätzlich rund 3,3 Millionen. Um das Loch ganz zu stopfen, übernimmt nun der Kanton weitere 500’000 Franken. Dass am Schluss die Steuerzahler*innen blechen müssen, stösst einigen Landrät*innen sauer auf. Eine Mehrheit wertete aber den Imageschaden durch einen Konkurs höher als jenen durch die Bettelei bei der öffentlichen Hand.

Baselland stopft ESAF-Loch mit Steuergeldern. Ist das fair?

1216 Stimmen
Michelle Isler
Michelle Isler
Moderation
Top antworten
Heinz Haas
https://www.facebook.com/bajourbasel/posts/946965309989794

Und von einem Gewinn?

Hätte der Kanton etwas von einem Gewinn bekommen? Wohl kaum. Nur Verluste werden sozialisiert.

Ueli
17. Februar 2023 um 08:37

Gigantismus agogo

Der ursächliche und eigentliche Unspunnen-Stein des Anstosses scheint mir der Gigantismus und Grössenwahn, mit dem dieses sogenannte Volksfest inszeniert worden ist. Dass jetzt das Überborden mit Steuern bezahlt werden soll, entspricht dem üblichen Muster, wenn ein Unternehmen nach dem Modell der kollektiv organisierten Verantwortungslosigkeit aus dem Ruder gelaufen ist.

Ronja Jansen
Ronja Jansen
Landrätin SP, angefragt von Bajour

Keine willkürliche Bevorzugung

Es gibt im Baselbiet unzählige Vereine, die tolle Arbeit leisten und jeden Rappen umdrehen müssen. Es kann nicht sein, dass wir das ESAF willkürlich bevorzugen und die Bevölkerung den Preis dafür zahlen muss.

Barbara
17. Februar 2023 um 06:34

Falsche Botschaft

Was ist die Botschaft? Mach eine Veranstaltung, die das Image des Kantons poliert, dann kannst du mit Steuergeldern finanzieren, falls du schlecht geplant hast. Völlig daneben....

Shqipe Sylejmani
Shqipe Sylejmani
Journalistin und Autorin, angefragt von Bajour

Ein wertvolles Zeichen

Eine sehr gute Frage! Die Menschen in unserer Region haben so vieles in das ESAF gesteckt: Ideen, Visionen und Themen, die von neuen Perspektiven angegangen wurden. Das ESAF war nicht nur ein Sportereigniss, sondern auch Förderung von Kultur und Vereinen der Region. Es ist für mich ein wertvolles Zeichen, dass der Kanton dies so bestärkt und ein Zeichen setzt, dass Kultur und Sport jetzt und hoffentlich auch in Zukunft im Baselland gefördert werden.

Thomas Kistler
Gemeindepräsident Glarus Nord, angefragt von Bajour

Druck aufs OK des ESAF2025 im Glarnerland

Die Information über die finanzielle Lage in Pratteln ist seit längerem bekannt und wir disktutieren das auch breit und intensiv mit dem lokalen OK des ESAF2025-Glarnerland+. Dieses geht davon aus, dass dank vorsichtiger Planung, vorsichtiger Budgetierung, mehr Sponsoring-Einnahmen und weiteren Massnahmen ein zumindest ausgeglichenes Resultat erreicht werden soll. Ich denke, das Pratteler Resultat gibt eher Druck aufs OK denn auf uns als Gemeinde.

Elisabeth Schneider-Schneiter
Elisabeth Schneider-Schneiter
Nationalrätin Mitte BL, angefragt von Bajour

KMU sollen nicht die Zeche zahlen müssen

Das Defizit ist unschön und unprofessionell. Dennoch sollten wir alles daran setzen, dass das ESAF nicht in Konkurs geht und am Ende noch KMU die Zeche bezahlen müssen. Letztlich war das ESAF aus sportlicher und gesellschaftlicher Sicht ein voller Erfolg und hat dem Baselbiet ein positives Gesicht gegeben.

Michael Kumli
Geschäftssführer Baselland Tourismus, angefragt von Bajour

Verhältnismässig

Das ESAF hat das Baselbiet ins nationale Schaufenster gestellt. Die Leistungsträger der Region konnten von der Strahlkraft profitieren. Der Mitteleinsatz ist an der Grösse des Events gemessen (grösster Schweizer Sport- und Volksevent) verhältnismässig.

Peter Riebli
Peter Riebli
Landrat SVP, angefragt von Bajour

Der Kanton hat profitiert

Die Beteiligung ist mehr als gerechtfertigt. Das ESAF in Pratteln war ein riesen Fest und der Kanton hat von der Reputation und Wertschöpfung des ESAF profitiert. Dieser kleine zusätzliche Betrag, den der Landrat heute gesprochen hat, ist angesichts dessen angemessen und richtig. Und es geht nicht an, dass jetzt Gewerbetreibende die Leidtragenden bei einem Konkurs des ESAF-Vereins wären.

Florence Brenzikofer, Nationalraetin GP-BL, portraitiert am 3. Dezember 2019 in Bern. (Foto Parlamentsdienste)
Florence Brenzikofer
Nationalrätin BL, angefragt von Bajour

Im Verhältnis vertretbar

Ich unterstütze den Entscheid vom Landrat. Das Defizit wird zu einem Grossteil von Partnern und Sponsoren getragen, der Betrag des Kantons finde ich im Verhältnis vertretbar. Das ESAF hat unserer Region viel Sichtbarkeit gegeben.

Michèle
18. Februar 2023 um 06:39

Viele Fragen

Es stellen sich gerade viele Fragen:

-was wurde bereits für die Durchführung des ESAF an Steuergelder investiert?

- musste da OK (k)eine Defizitgarantie vorlegen?

-was gab es für Vereinbarungen im Falle eines Defizit?

- und wie weit weicht es vom angedachten worstcase ab? ( war die Budgetierung annähernd " professionell"? )

-was wäre mit einem Gewinn geschehen? ( wie wäre der Gewinn aufgeteilt worden? ....Anscheinend gab es eine Forderung nach steuerfreiem Gewinn)

Darauf hätte ich gerne seriöse und vorallem transparente Antworten

Basel Briefing

Das wichtigste für den Tag
Jetzt Abonnieren
Jetzt Member Werden

Das könnte dich auch interessieren

Führerscheinpflicht für E-Trottis?

Michelle Isler am 05. September 2024

Führerscheinpflicht für E-Trottis?

Weiterlesen
2024-09-05 Frage des Tages Rechtschreibung-1

Helena Krauser am 05. September 2024

Kannst du noch Rechtschreibung?

Weiterlesen
2024-09-04 Frage des Tages-1

Franziska Zambach am 04. September 2024

Braucht es ein Smartphone-Verbot an Schulen?

Weiterlesen
Frage des Tages ESC

Michelle Isler am 03. September 2024

Kosten für den ESC: Soll Baselland sich beteiligen?

Weiterlesen