Knabber, knabber, Biber-Sabber

Auf der Kraftwerkinsel hat ein Biber ein junges Bäumchen auf dem Grundstück eines Ruderclubs angeknabbert. Dachten wir.

Biber Spuren Kraftwerkinsel
Knusper, knusper, knäumchen, wer knabbert an dem Bäumchen? (Bild: zvg / Unsplash)

Aufregung in der Redaktion: Ein Leser schickt uns ein Bild von der Kraftwerkinsel in Birsfelden. Biber gesichtet! Beziehungsweise: Jungbaum angefressen!

Baum Biber
Foto vom vermeintlichen Tatort. (Bild: zVg)

Am vergangenen Donnerstagnachmittag rückt Bajour deshalb aus, um dem auf die Spur zu gehen. Wir wollen klären: War das ein Biber? Und: Wie schlimm ist der Schaden am Bäumchen für den Ruderclub Blauweiss, auf dessen Grundstück sich das Pflänzchen befindet?

Also ab aufs Velo und auf die Kraftwerkinsel, die Lage checken.

Die gute Nachricht: Die Exkursion hat sich gelohnt. Es war ein Biber. Das bestätigt Thomas Fabbro, Leiter der Biberfachstelle Baselland, auf Nachfrage. Seitdem der Leser das Bild geschossen hatte, hat dieser Biber auch weitergefressen.

Und die noch bessere Nachricht: Es war kein Jungbaum, an dem er knabberte. Beim Augenschein vor Ort sehen wir: Das war einfach ein Ast, den jemand in den Boden gesteckt hatte. 

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Es ist eindeutig: Das war ein Biber – und er hat weitergefressen. Ebenfalls eindeutig: Das ist ein Ast und kein Jungbaum. (Bild: Michelle Isler)

Kein Wunder also, dass Tilman Rodewald vom Ruderclub Blauweiss auf Anfrage sagte, ihm sei bisher kein angeknabberter Jungbaum aufgefallen. Dieser existiert nicht.

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Tilman Rodewald vom Ruderclub Blauweiss ist auf gutem Fusse mit dem Biber. (Bild: zVg)

Die Biber aber sehr wohl. Sie werden auf der Kraftwerkinsel schon seit Jahren beobachtet, von manchen grossen Bäumen hält man ihn mit Metallgittern fern. Dass ein Biber derzeit aktiv ist, beobachtet der Ruderclub Blauweiss schon seit ein paar Monaten, sagt Rodewald und zeigt ein Video einer Weide neben dem Clubhaus:

Rodewald erklärt, die Präsenz des Bibers auf der Insel besorge ihn überhaupt nicht. Im Gegenteil: «Der Biber ist Teil unserer Identität. Wir haben sogar ein Emblem, das den Biber als Begleiter unserer Trainingsfahrten aufnimmt.»

Emblem Ruderclub Blauweiss

Das Emblem des Ruderclubs zeigt neben einem Eisvogel auch einen Biber als Trainingsbegleiter.

Störend falle das Tier auf der Insel nicht auf, ergänzt Rodewald. «Bäume wachsen ja nach.»

Auch Thomas Fabbro von der Biberfachstelle Baselland ist nicht besorgt: «Grundsätzlich ist es erfreulich, dass der Biber hier ist.» Man wisse nicht genau, wie viele Biber es auf der Kraftwerkinsel gebe. Einen Biberbau hat es dort nämlich nicht. In der Nähe bekannt sind ihm welche in Muttenz, in Augst und in Birsfelden. Auf die Kraftwerkinsel kämen sie, um zu fressen. Und Fabbro prognostiziert, dass der Biber künftig an allen geeigneten Gewässern in der Region zu finden sein wird.

Fazit: Viel Liebe für den Biber. Und für einmal kein Konflikt. 

herz Koch
Biber, Freude, Eierkuchen

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Das ist Michelle (sie/ihr):

Nach einem Masterstudium in Geisteswissenschaften und verschiedenen Wissenschafts- und Kommunikations-Jobs ist Michelle bei Bajour im Journalismus angekommen: Zuerst als Praktikantin, dann als erste Bajour-Trainee (whoop whoop!) und heute als Junior-Redaktorin schreibt sie Porträts mit viel Gespür für ihr Gegenüber und Reportagen – vorzugsweise von Demos und aus den Quartieren. Michelle hat das Basler Gewerbe im Blick und vergräbt sich auch gern mal in grössere Recherchen. 


Ernst Field Autorenbild

Das ist Ernst (er/ihm):

Ernst hat als Praktikant bei Bajour gestartet, wurde dann vom Studieren abgehalten und als Trainee verpflichtet. Ernst ist mittlerweile aufstrebender Junior-Redaktor für Social Media. Wenn er nicht gerade mit dem rosa Mikrofon in der Stadt rumspringt, Glühwein testet oder Biber jagt, stellt er kluge Fragen in seinem Podcast «Ernsthafte Gespräche». 2024 wurde Ernst vom Branchenmagazin Journalist:in unter die «30 unter 30» gewählt.

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