Biozentrum, Joggelihalle: Wirft der Staat das Geld aus dem Fenster?

729 Stimmen
Ernst Field Autorenbild
Ernst Field
Moderation
Top antworten
Barbara
18. November 2022 um 07:29

Was mich auch mal noch interessieren würde

Wenn die öffentliche Hand baut, muss sie meines Wissens die Aufträge ja ausschreiben. Und dann die billigsten nehmen, soweit sie annehmbar sind, verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern und so. Könnte es da nicht sein, dass die Offerten relativ systematisch zu tief ausfallen? Zumal die Offerenten ja genau wissen, dass der Auftraggeber nicht Konkurs geht, wenn es dann „überraschenderweise“ mehr kostet? Ich kenne mich da nicht aus, kenne aber Resultate anderer Ausschreibungen der öffentlichen Hand. Wenn der (gesetzlich vorgeschriebene) Druck, die günstigsten Offerten anzunehmen die Zuschläge bestimmt, so gibt es immer wieder entweder Qualitätsmängel oder eben: die Kosten laufen aus dem Ruder. Zu diesem Punkt habe ich leider bis jetzt noch nie irgendwelche Reflexionen gelesen.

Anna Müller
18. November 2022 um 08:23

Blablabla

Man redet, erklärt, beschwichtigt, wiegelt ab, aber niemand will dafür verantwortlich sein, es gibt weder Konsequenzen noch einen Lerneffekt. Man hätte mit all diesem Geld Kitas unter die Arme greifen, alternative Kultur fördern, Bäume pflanzen können… Aber es geht um ein Prestigeobjekt, da kann man nie genug tief in die Tasche anderer greifen…

Tamara Alù
Tamara Alù
angefragt von Bajour

Mehr Transparenz und Professionalität

Die Geschehnisse rund um die Neubauten in Basel in den letzten Jahren sind sehr unglücklich verlaufen. Immerhin hat man es nun beim Forschungsgebäude für das Departement Biomedizin der Uni Basel früher bemerkt als bei Biozentrum. Ich wünsche mir für die Zukunft mehr Transparenz und Professionalität in jeder Phase, damit solche nachträglichen Kostenerhöhungen vermieden werden können.

elias schäfer
Elias Schäfer
angefragt von Bajour

Unterirdische Kommunikation

Grossprojekte sind wichtig für die Stadt und kosten. Und bei der Planung und beim Bau können immer Fehler passieren. Darum sind eine gute Fehlerkultur und transparente Information zentral, damit kein Geld aus dem Fenster geworfen wird und auch nicht der Einruck davon entsteht. Immerhin scheinen Regierung und Verwaltung bezüglich der besseren und vor allem frühzeitigeren Planung und Kalkulation aus dem Biozentrumdebakel ein wenig gelernt zu haben: Sie melden nun die Mehrkosten für das Departement Biomedizin frühzeitig an. Wie sie das tun, ist aber unterirdisch: Die massiven Mehrkosten des Projektes erst irgendwo im siebten Absatz einer salbungsvollen Medienmitteilung zu nennen, ist nach der komplett missglückten Kommunikation rund um dem PUK-Bericht zum Biozentrum schlicht dreist. Anstatt nach dem freimütigen Eingeständnis beim Biozentrum 25-30 Millionen salopp aus dem Fenster geworfen zu haben, darum bemüht zu sein, Vertrauen zurückzugewinnen, wird die Öffentlichkeit geradeheraus für dumm verkauft.

Balz Herter

Mehr Sorgfalt im Umgang mit Steuergeldern

Der Life-Sciences-Standort muss gefördert werden. Ich verlange mehr Sorgfalt bei der Planung und im Umgang mit unseren Steuergeldern.

ivan martin
Prof. Dr. Ivan Martin
Leiter des Departements Biomedizin, Medienmitteilung

Wissenschaftliche Synergien

Das neue Gebäude wird die Sichtbarkeit unserer exzellenten biomedizinischen Forschung erhöhen und unsere Identität als Departement stärken. Die Integration unserer diversen Disziplinen und Hintergründe an einem Standort wird zudem unser Arbeitsumfeld bereichern, das Entstehen von wissenschaftlichen Synergien ermöglichen und die Entwicklung von innovativen therapeutischen Ansätzen fördern.

Quelle: https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Info/Neubau-Biomedizin-Der-naechste-Baustein-fuer-den-Basler-Life-Sciences-Campus.html

Ueli Keller
18. November 2022 um 08:45

Verantwortungslose Verantwortungsträger*innen?

In einem System mit einer kollektiv organisierten Verantwortungslosigkeit gibt es nichts, was nicht aus dem Ruder laufen kann. Erfahrbar wird es vor allem dann, wenn es um das Bauen und um viel Geld geht.

Margarethe
18. November 2022 um 10:36

Steuergelder und offene Fenster

Das Geld wird wirklich aus dem Fenster geworfen - und dann bleibt nicht mehr für die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung übrig: siehe 50m Schwimmhalle etc.

Ich hätte durchaus Verständnis für Fehler, solange daraus gelernt und diese Fehler in Zukunft vermieden werden. Aber das, was die Regierung in diesem Falle praktiziert, ist Verschleierungstaktik, damit die Mehrkosten unter dem Radar der Steuerzahler bleiben.

Und ansonsten halte ich es wie Barbara: die Offerten werden sicherlich auch bewusst tief gehalten, weil mit den Nachtragshaushalten dann die Mehrkosten schon durchgewunden werden...

MTB_Saal_Bestuhlung
Toni Kleimann
18. November 2022 um 09:24

... und immer wieder Conradin Cramer ...

Es fällt auf: geschwätzige Eloquenz, die Fehlleistungen wegwedelt. Dies scheint sich bei Regierungsrat Conradin Cramer zur Meisterschaft zu entwickeln. Joggeli-Halle, Biozentrum, Basler Biomedizin-Gebäude - ein Planungs-Flop jagt den andern. Es ist offensichtlich: da sind nicht nur Beamte überfordert, auch ein Regierungsrat müsste solchen Geschäften erhöhte Aufmerksamkeit widmen. Moderate Budgetabweichungen sind entschuldbar - aber doch nicht in diesem Ausmass!

Ins gleiche Kapitel gehören RR Cramer`s Drohgebärden betr. Musical Theater Basel: Anfangs 2020 kauft der Kanton das Theater von der MCH für einen "tiefen einstelligen Millionenbetrag". Eineinhalb Jahre später bezeichnet Conradin Cramer das Theater als "marode" und droht mit Renovationskosten von 50 - 80 Millionen. Wie seriös ist denn ein solches Geschäftsgebaren?

Pascal Messerli
Pascal Messerli
zu der BaZ

Komplette Unfähigkeit

Diese Fehlplanungen sind das Ergebnis kompletter Unfähigkeit der Verantwortlichen – vor allem des Regierungsrates.

Foto1436
André Reymond
19. November 2022 um 14:38

Fehler passieren, ABER

...es kommt vorallem wenn es um staatliches Versagen geht auf die Dimensionen (übigens nicht nur finanziell) und auf die Häufigkeit(!) an, ob man den "Menschlichkeitsfaktor" in Anspruch nehmen kann und darf. In diesem und vielen weiteren Fällen sehe ich dies definitiv als nicht berechtigt an. Das ist ein wiederholtes Versagen der hochbezahlten gewählten und angestellten VerantwortsträgerInnen im Staatsapparat, welches sich übrigens nur in derartigen Grossbetrieben wie z.B. auch einer Crédit Suisse über Jahrzehnte zum Schaden anderer wiederholen und wiederholen ... und zum X. Mal wiederholen können.

Mattheo Schäfer
20. November 2022 um 22:01

Antwortstil

Mir gefällt der plakative Stil der Antwortmöglichkeiten nicht. Ich finde mich darin nicht wieder.

In diesem Fall würde ich gerne "Ja" sagen, aber "die haben keine Ahnung", das entspricht garnicht meiner Meinung.

Die Fifa-Umfrage hatte ein ähnliches Problem.

Es wäre schön wenn es das nächste Mal Antworten mit etwas weniger auf-die-Nase-Polemik gäbe.

Das könnte dich auch interessieren

2025-03-21 Frage des Tages Schule des Lebens-2

Helena Krauser am 21. März 2025

Bereitet uns die Schule genug aufs Leben vor?

Weiterlesen
Lehre

Michelle Isler am 20. März 2025

Ist eine Lehre noch attraktiv?

Weiterlesen
Frage des Tages Billetautomaten-2 (3)

Valerie Wendenburg am 19. März 2025

Kein Bargeld an Billettautomaten: Gut so?

Weiterlesen
2025-03-18 Frage des TagesRassismus-1

David Rutschmann am 18. März 2025

Wird Rassismus wieder salonfähig?

Weiterlesen