Es ist ein Novum: Erstmals gibt das Fasnachts-Comité einen Leitfaden gegen Rassismus heraus. Darin legt es fest, welche Grenzen Fasnächtler*innen einhalten müssen. Das Comité stellt dabei klar: Satire ist erwünscht, rassistische Entgleisungen nicht. Immer wieder gab es Diskussionen um grenzwertige Sujets, Kostüme, Logos oder Cliquennamen. Jetzt will das Comité Klarheit schaffen. Im Leitfaden heisst es: «Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Sexismus, Beschimpfungen und Beleidigungen, Herabwürdigung von Andersdenkenden und Andersfühlenden sowie alle Formen von diskriminierendem Verhalten entsprechen nicht dem Geist der Basler Fasnacht.» Das Comité als Organisatorin des offiziellen Teils der Fasnacht hat aber nur bedingten Handlungsspielraum: «Wir sind keine Zensurbehörde», sagt der Kommunikationsverantwortliche Daniel Hanimann zu SRF. Das Comité könne nichts befehlen, sondern lediglich empfehlen. Es kann aber schlechte Noten verteilen, was für betroffene Cliquen weniger Subventionen bedeutet.

2024-01-30 Frage des Tages Fasnachtsregeln-1

Braucht die Fasnacht Regeln gegen Diskriminierung?

Es ist ein Novum: Erstmals gibt das Fasnachts-Comité einen Leitfaden gegen Rassismus heraus. Darin legt es fest, welche Grenzen Fasnächtler*innen einhalten müssen. Das Comité stellt dabei klar: Satire ist erwünscht, rassistische Entgleisungen nicht. Immer wieder gab es Diskussionen um grenzwertige Sujets, Kostüme, Logos oder Cliquennamen. Jetzt will das Comité Klarheit schaffen. Im Leitfaden heisst es: «Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Sexismus, Beschimpfungen und Beleidigungen, Herabwürdigung von Andersdenkenden und Andersfühlenden sowie alle Formen von diskriminierendem Verhalten entsprechen nicht dem Geist der Basler Fasnacht.» Das Comité als Organisatorin des offiziellen Teils der Fasnacht hat aber nur bedingten Handlungsspielraum: «Wir sind keine Zensurbehörde», sagt der Kommunikationsverantwortliche Daniel Hanimann zu SRF. Das Comité könne nichts befehlen, sondern lediglich empfehlen. Es kann aber schlechte Noten verteilen, was für betroffene Cliquen weniger Subventionen bedeutet.

1568 Stimmen
Valerie Wendenburg
Valerie Wendenburg
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Sandie Collins
30. Januar 2024 um 06:39

Fasnacht tritt nach Obe

Ich finde es richtig und wichtig, dass das Comité Regeln dazu erlässt.

Im Prinzip gibt es diese Regel schon und sie heisst «Fasnacht tritt nach Oben», aber die scheinen einige aktiven Fasnächtler vergessen zu haben. Es ist für mich eines, wenn alte Namen weiterhin verwendet werden, aber was ganz anderes, wenn rassistische oder anders diskriminierende Sujets gemacht werden

dan
Dan Wiener
29. Januar 2024 um 21:33

Schnitzelbangg zum Thema

Die Diskussion erinnert mich an einen Bangg vom "Gaartezwärg", vor ein paar Jahren:

E Rassischtli klaggt, me wurd si Freyheit beschrängge

Will's nimmi deerf useloo, was es tuet dängge

Waisch, Schätzli, di Hiirni isch wie es fuuls Ei

Dä Inhalt bhaltsch lieber fir di, ganz elei

Heinrich Bürgin
30. Januar 2024 um 08:48

Verunsicherung

Ein schwieriges Unterfangen, mit diesen Empfehlungen. Der Bangg der «d'Gryysel» im Mimösli über das abstehende Ohr von Beat Jans, ist das schon Beleidigung? Wie ist das mit dem Waggis, eine Karikatur des elsässischen Bauern und traditionelles Goschdym, ist das Rassissmus? Oder die Alti Dante? Wie gendere ich richtig in einem Schnitzelbank? Verunsicherung macht sich breit.

2016 portrait christian gezeichnet beschnitten
Christian Mueller
Aktivist

Die Fasnacht braucht wenige Regeln

Die Fasnacht braucht nur wenige Regeln. Die Gesellschaft braucht Regeln. Der Ansatz ist ganz einfach: Was du nicht willst, was man dir tu', das füg auch keinem anderen zu. Wirst Du gerne diskriminiert? Nein? Dann mach auch keine Diskriminierung oder diskriminierende Sprüche. Apropos 'keine Regeln': Mohrenkopf sei erlaubt, auch Negro-Rhygass: Kein Problem. Aber wehe, es sagt jemand Konfetti, Larve und Umzug, oder kommt - Frau Fasnacht bewahre - mit Schminke!!! Oder wagt es einer Formation im Weg zu sein. Dann wird die oder der mindestens sofort exkommuniziert. Da verstehen die Fasnächtler nix. Es ist also wie in den restlichen 263 Tagen: Einigermassen gesunder Menschenverstand und ein wenig Gelassenheit hilft meistens weiter.

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Emanuel Schiess
Kaufm. Angestellter

Es reichen die gesetzlichen Bestimmungen.

Bezüglich der Rassismus Strafnorm genügt die zur Verfügung Stehende Möglichkeit völlig aus.

Die Fasnacht und speziell die Fasnacht in unserer Stadt ist dafür berühmt die politische Situation kritisch und überspitzt zu hinterfragen und der Bevölkerung gegenüber ein Ventil zu bieten. Ich bin seit meinem 5. Lebensjahr an der Fasnacht ( Mit Unterbrechungen ) und habe noch nie erlebt das von Seite der Zivilgesellschaft oder der Regierung auf die Themen oder das Verhalten des Comite Einfluss genommen wurde.Meine Grosseltern hingegen schon, sie erlebten den 1. und 2. Weltkrieg und je höher der Druck aus dem Spiegelhof oder Bern war umso mehr haben die politischen Cabarets oder die bescheidenen Veranstaltungen im Küchlin ( regelmässig überfüllt während den Kriegsjahren) sich bestätigt gefühlt weiter zu machen.

Peter Buess
Arzt

Schade

Soll jetzt auch die Fasnacht brav, geruchlos, stromlinienförmig und geruchlos werden?

Stephan Luethi
Stephan Luethi
Früher: Lehrer

Diskriminierung geht eh nicht !

Die drei Tage sind nicht anders als die restlichen 362 (363). Die Fasnacht setzt vieles ausser Kraft. Aber sicher nicht die üblichen zwischenmenschlichen Verhaltensweisen. Das muss allen fasnächtlich Engagierten nicht speziell erklärt werden. Oder?

Claudia Geisser
Erwachsenenbildnerin

Fasnacht keine Narrenfreiheit mehr

Ich bin keine Fasnächtlerin (mehr).

Die Selbstzensur funktioniert fantastisch, Zensur ist nicht nötig. Das kann man daran sehen, dass gewisse Themen, die ein gefundenes Fressen für die Ladärne wären, gar nicht erst in Frage kommen.

Schade!

Wenn doch mal eine Clique über die Strenge schlägt, dann gibt's einen Aufruhr und das ist gut so.

Ueli Keller
30. Januar 2024 um 08:15

Politisch korrekte Fasnacht?

Im Prinzip Unanständiges das ganze Jahr sagen (können): Hauptsache immer politisch schlau korrekt! Und dies jetzt auch noch an der Fasnacht: Schöne neue, lustig korrekt rücksichtslose und kranke Welt?

Gaby Hess
03. Februar 2024 um 11:00

Zensur gehört nicht zur Fasnacht

Es braucht keine Regeln, die Fasnächtler verhalten sich grundsätzlich nicht rassistisch.

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