Heute wird im Grossen Rat über Gratis-Periodenprodukte diskutiert. Der Regierungsrat hat bereits mitgeteilt, dass an allen Basler Schulen Binden und Tampons gratis zur Verfügung stehen sollen – entsprechende Pilotprojekte laufen, die Universität Basel will gemäss Baseljetzt das Angebot definitiv einführen. Eine Petition aus dem Jugendparlament fordert dieses Angebot nun auf allen öffentlichen Toiletten – also nicht nur in Bildungseinrichtungen ab Sekundarstufe, sondern auch in kantonalen Gebäuden und in Hotels. Die Initiant*innen argumentieren, dass Menstruationsartikel auf gleicher Stufe wie Seife und WC-Papier zum Grundbedarf gehören und diese insbesondere für Notfälle zur Verfügung stehen sollen. Ausserdem sehen sie darin eine Möglichkeit zur Enttabuisierung des Themas und für mehr Gleichstellung.
Braucht es gratis Tampons und Binden in öffentlichen Toiletten?
Die Geschichte einer Person im Teenageralter
Ich bin Lehrerin einer Primarschule in Basel. Gerne erzähle ich die Geschichte eines 12-jährigen Mädchens, welches noch ganz unregelmässig und immer wieder überraschend ihre Periode bekommt. In ihrer Grossfamilie zuhause wird schon jeder Franken umgedreht und da sind die „paar Franken“ für Menstruationsprodukte für 4 Mädchen und die Mutter einfach zu viel. Und nun? Das Mädchen kommt in diesen Tagen nicht in die Schule, verpasst Unterrichtsinhalte und den sozialen Austausch mit ihren Freund:innen. Ist das nun fair? Bei mir stehen nun immer Binden und Tampons im Klassenzimmer zur Verfügung, von mir privat bezahlt und so wichtig für viele meiner Schülerinnen.
Ja!
Die Hälfte der Population ist von Menstruation und Zwischenblutungen betroffen. Die können zu jedem Zeitpunkt eintreten und sind nicht kontrollierbar. Dementsprechend sind gratis Hygieneartikel in öffentlichen Toiletten eine kleine Veränderung, die aber unangenehme und ärgerliche Momente von Betroffenen verhindern können.
Hilfe für Schülerinnen
Die Schulen können mit der Abgabe von Binden und Tampons einen Beitrag leisten, stressige und unangenehme Situationen aufgrund der Menstruation im Schulalltag zu vermeiden respektive zu bewältigen. Das Erziehungsdepartement ist aktuell daran, die bewährte Praxis, kostenlos Hygieneartikel zur Verfügung zu stellen, auf alle Schulen auszuweiten und verpflichtend einzuführen. Fragen wie diejenige nach dem Bedarf oder der konkreten Umsetzung werden derzeit geklärt.
Den Mehrwertsteuersatz zu senken war die richtige Massnahme
Hinter der Forderung steht einerseits die Periodenarmut, monatliche Hygieneartikel sind teuer. Ich begrüsse es daher sehr, dass der Mehrwertsteuersatz auf diese Hygieneprodukte gesenkt wurde, damit sich alle diese leisten können. Ich bin allerdings gegen gratis Hygieneartikel an öffentlichen Einrichtungen. Denn hinsichtlich dem Argument zum überraschenden Eintreten der Menstruation: ich sehe es nicht als Staatsaufgabe, Abhilfe zu schaffen, wenn Studentinnen und Schülerinnen von ihrer Blutung überrascht werden. Vielmehr plädiere ich auf Eigenverantwortung, Tampons oder Binden immer dabei zu haben, denn diese Überraschung wird (leider) noch sehr lange über Schul- oder Studiumsschluss andauern. Dass Hotels dies zudem auch anbieten müssten, ist für mich ein No-Go. Ein gefährlicher Ansatz für die Privatwirtschaft, wenn diese Gratismentalität vom Staat vorgeschrieben wird.
Kleiner Schritt in die richtige Richtung
Ja, es macht Sinn kostenlose Menstruationsartikel auf öffentlichen Toiletten zur Verfügung zu stellen. Ein ungezwungener, niederschwelliger Zugang führt zu einer Enttabuisierung der Menstruation, was ich wichtig finde. Die Kosten sind zudem überschaubar. Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Wichtige finanzielle Entlastung
Ich persönlich bin der Meinung, dass öffentliche Toiletten Menstruationsartikel bereitstellen sollten. Diese Forderung wurde im Jugendparlament diskutiert und einstimmig angenommen. Es ist an der Zeit, dass das Thema enttabuisiert wird und es ist eine wichtige finanzielle Entlastung für die bereits marginalisierte Gruppe menstruierender Personen.
Menstassen für alle
Alle 5 Jahre eine Menstasse gratis bzw. über Krankenkasse und das Problem ist gelöst. Sicherheit, Komfort und keine chemisch behandelte Binden und Tampons am/im Körper. Und das beste, kein anorganischer Abfall.
Selbstverantwortung
Früher hatte man immer ein Paket Taschentücher, eine Binde/ Tampon, einen Kamn in einem kleinen Beutel dabei - in der Schule, an der Universität und später im Berufsleben. Ist das heute nicht mehr zumutbar? Die Forderung nach Gratis Menstruationsutensilien ist infantil.
Jaaaaaaaaaaaaa
Als Männer können wir dankbar sein, keine Monatsblutungen zu haben. Als kleinen Beitrag zur Erleichterung an die andere Hälfte der Menschen, die jeden Monat ein paar Tage lang mehr oder weniger darunter leiden, ist die Gratisabgabe von Menstruationsartikeln das absolute Minimum. Man(n) könnte sich ja auch eine Sondersteuer für Männer vorstellen, mit der nicht nur Tampons, sondern auch die Arbeitsausfälle finanziert würden. Warum sollten wir als Nicht-Menstruierende uns daran nicht beteiligen, bzw. jene, die die biologischen Nachteile tragen, in bescheidenem Rahmen dafür entschädigen? Kannitverstan.
Es braucht unbedingt gratis Periodenprodukte in allem öffentlichen Toiletten (auch in Männer Toiletten).
Ich hätte mich ausserdem gefreut, wenn du von menstruierenden Personen gesprochen hättest, da es ja auch nichtbinäre und transmänner gibt, die menstruieren.
Gratismentalität nicht Staatsaufgabe
Ich bin gegen eine kostenlose Abgabe von Tampons und Binden, egal ob an Schulen oder in der Universität. Ich wehre mich entschieden gegen diese Gratis-Mentalität. Denn wo würde bei diesen Forderungen nach Gratisprodukten die Grenze gezogen? Weshalb sind Rasierer, Brillen oder Allergikermedikamente nicht kostenlos? Es gibt viele Produkte, die nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe benötigen. Aber es ist nicht die Aufgabe des Staates, diese Produkte kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Definitiv!
Und dies schon seit es dort gratis Toilettenpapier gibt. Zudem sollen diese Hygieneartikel zusätzlich von der Gesundheits/Krankenkasse übernommen werden. Es sollte auch gesetzlich verankert werden, dass das biologisch, weibliche Geschlecht anrecht auf monatlich definierte & bezahlte Fehlstunden bei der Lohnarbeit hat.
Oder vielleicht fragt die Welt die betroffenen Personen mal selber, was sie denn benötigen? Dies wäre diesbezüglich der Mindestbeitrag an eine Gesellschaft. An Menschen, die körperlich monatlich bereit sind, Kinder auszutragen.
Die Welt ist von Typen gebaut - und genau da stehen wir immernoch!
Wir haben doch die Automaten mit allem, was mann oder frau so brauchen könnte...ausgestattet mit Twint oder Kartenzahlung passt das doch... und in der Tasche hat jede Frau einen eigenen Vorrat... ein klares nein!