Abwechslung von Basel im Sommer gefällig?

Unsere Autorin Laura Ferrari hat für dich den Schritt über die Grenze gewagt und die schönsten Kletterwälder und Badeorte zusammengestellt.

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In Basel ist's schon schön, aber auch hinter der Grenze kann man tolle Ausflüge machen. (Bild: pixabay/Hans)

Gegen Basel im Sommer ist nichts einzuwenden. Doch nach etlichen Rheinschwimmen, Buvette-Besuchen und der sechsten Grillparty an der Wiese oder im Kannenfeldpark braucht es vielleicht doch mal Abwechslung vom schönen Basel. Wir haben für euch den Schritt über die Grenze gewagt und ein paar Ausflugsziele zusammengetragen. Von Badeorten, Kletterwäldern, Spaziergängen bis zu Burgbesuchen ist für jede*n etwas dabei.

In Wassernähe

Baden an den Isteiner Schwellen

Altrhein
Baden an den Stromschnellen: Der Altrhein ist immer einen Ausflug wert. (Bild: Laura Ferrari)

Die Isteiner Schwellen sind ein beliebter Badeort. Man könnte genauso gut in der Provence an einem Fluss sitzen, es kommt Ferienstimmung auf. In Ufernähe ist das Wasser nicht tief und auch für das Baden mit Kindern sehr gut geeignet. 

Gelegen in der Nähe der südbadischen Ortschaft Istein sind die Stromschnellen am Altrhein auch mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Nach einer rund 40-minütigen Velofahrt kommt man an verschiedene Steinstrände und kleinere Felsformationen. Sehr zu empfehlen sind Wasserschuhe und eine Luftmatratze, so kann man eine Weile flussaufwärts laufen, um sich auf den Schwellen abwärts treiben zu lassen. 

Anfahrt mit dem Fahrrad: Zum Beispiel am Grossbasler Rheinufer entlang, über Frankreich bis zur Dreiländerbrücke nach Weil am Rhein. Man kommt beim Rheincenter raus und fährt im Kreisel auf die Colmarer Strasse, bis man links auf die Hafenstrasse gelangt. Ab da geht es geradeaus, am Rhein entlang. Nachdem man unter der Palmrainbrücke durchgefahren ist, rechts auf die Alte Strasse abbiegen. Dieser folgen und bevor sie zur Rheinstrasse wird, dann links abbiegen. Ab dem Stauwehr fährt man wieder am Wasser entlang und ist kurz vor dem Ziel. Google Maps lohnt sich, um den einfachsten Weg runter ans Wasser zu finden. 

Anfahrt: Mit Zug und Bus dauert die Reise zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Man kann zum Beispiel ab Basel Badischer Bahnhof mit der S6 nach Istein fahren. Ab dort geht man aber noch eine gute halbe Stunde zu Fuss. 

Bergsee Bad Säckingen

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Zwar ist der Bergsee in Bad Säckingen kein Badesee, dafür kann man Pedalo fahren. (Bild: Tourismus- & Kulturamt Bad Säckingen)

Der Natursee in Bad Säckingen ist ein kleiner, idyllischer Bergsee. Baden darf man nicht, dafür können Pedalos, «Bergsee-Böötle» genannt, gemietet werden, mit denen man und über den See fahren oder sich gemütlich auf dem Wasser treiben lassen kann. Eine Runde zu Fuss um den See dauert etwa eine halbe Stunde und ist mit einem geländetauglichen Kinderwagen gut zu meistern. Verpflegt wird man im Restaurant Bergsee, hier kann man mit Blick auf den See ein Glacé oder eine Portion Pommes geniessen.

Seinen Namen erhielt der Bergsee vom deutschen Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel, der den See um das Jahr 1850 für sich entdeckte. Das bis anhin Schwarzsee genannte Gewässer inspirierte den Schriftsteller zum Schreiben seines Buches «Der Trompeter von Säckingen». Zu seinen Ehren wurde eine Steinformation am See in späteren Jahren der Scheffelfelsen genannt. 

Anfahrt: Ab Basel Badischer Bahnhof die RB30 nehmen und in Bad Säckingen aussteigen. Dort den Bus bis zur Station Bad Säckingen Eggbergklinik nehmen. Ab dort geht man dann noch rund eine Viertelstunde zu Fuss. Die Reise dauert je nach Verbindung etwa eine Stunde. 

Wandern und Spazieren

Die Wolfsschlucht in Kandern

Wolfsschlucht
Ob Rundgang oder nur kurzer Spaziergang: Die Wolfsschlucht im Kandertal ist auf jeden Fall einen Besuch wert. (Bild: Ina Bullwinkel)

Wer lieber im kühlen Wald verweilt, sollte einen Ausflug in die Wolfsschlucht im baden-württembergischen Kandertal machen. Dort gibt es die Möglichkeit, einen Rundgang durch die Schlucht zu machen und eindrückliche Felsformationen zu entdecken. Der Rundgang ist 7.2 Kilometer lang und dauert rund 2.5 Stunden. Teilweise läuft man auf breiten Waldwegen, durch die Schlucht wird es jedoch enger und man bewegt sich auf schmalen Pfaden. 

Die Wolfsschlucht lohnt sich aber auch für einen kurzen Spaziergang, oder für das Erkunden der Felsen mit Kindern. Es gibt Grillstellen im Wald. 

Anfahrt ÖV: Ab Basel Badischer Bahnhof: Entweder direkt mit dem Bus Nummer 55 nach Kandern (Dauer ca. 50 Minuten) oder die S6 Richtung Zell, umsteigen in Lörrach Brombach/Hauingen und von dort den Bus 54 Richtung Kandern Busbahnhof (Dauer ca. 40 Minuten). Der Bahnhof ist 1.5 Kilometer von der Schlucht entfernt. 

Der Weiler Weinweg 

Weinweg
Der Weinweg bietet einen Spaziergang von Riehen über Lörrach nach Weil, oder umgekehrt. (Bild: Oliver Welti)

Gemütlich spazieren und gleichzeitig etwas über den Weinbau und das Leben der Winzer*innen des Markgräflerlands erfahren. Das kann, wer den Weinweg abläuft. Es ist der erste grenzüberschreitende Weinweg der Region und verbindet die drei Gemeinden Weil am Rhein, Lörrach / Tüllingen und Riehen. Der gesamte Spaziergang dauert rund zwei Stunden. Der Weinweg beginnt entweder in Riehen beim Naturbad oder in Ötlingen an der Dorfstrasse beim Gasthaus Dreiländerblick. Eine kleinere Route bietet der Riehener Weinweg, es handelt sich um einen zwei Kilometer langen Rundweg, der auch gegenüber des Riehener Naturbads beginnt. Dort geht es erstmal viele Treppenstufen nach oben, was mit einem Ausblick über Riehen belohnt wird.

Anfahrt: Ausgangspunkt Riehen: Beim Bruckwegli (Nähe Naturbad), ab dort ist der Weinweg ausgeschildert.

Städtetrip 

Colmar

Colmar
In der romantischen Stadt Colmar mündet der französische Kanal Lauch in die Ill. (Bild: Ina Bullwinkel)

Wer Lust auf einen Städtetrip hat, sollte Colmar besuchen. In einer Dreiviertelstunde mit dem Zug erreicht man die pittoreske Stadt im Elsass. Mit seinen nur 70`000 Einwohnenden ist Colmar um einiges kleiner als die elsässische Hauptstadt Strassburg. Neben einer mit Kopfsteinpflaster gesäumten Altstadt und Elsässischen Spezialitäten wie Riesling, Flammkuchen und dem sogenannten Kougelhopf (Gugelhupf) hat Colmar auch kulturell etwas zu bieten. Sehr zu empfehlen ist der Besuch im Musée Unterlinden, wo man den bekannten Isenheimer Altar anschauen kann. Der 500 Jahre alte Flügelaltar des Malers Matthias Grünewald und Bildschnitzers Niklaus von Hagenau wurde während vier Jahren von einem 28-köpfigen Team aus Restaurator*innen aufgearbeitet und erscheint seit vergangenen Sommer wieder in neuem Glanz.

Um traditionelle elsässische Spezialitäten zu degustieren und zu kaufen, lohnt sich der Besuch in der Markthalle bei den Fischerstaden. Die Marché Couvert wurde zwischen 1863 und 1865 gebaut und liegt am Kanal Lauch, einem Zufluss des elsässischen Flusses Ill, der dem Viertel in Colmar den Namen «Klein-Venedig» verleiht. 

Anfahrt: Mit dem TER ab Basel SBB direkt nach Colmar, die Reise dauert 45 Minuten.

Sportlich

Klettern im Erlebniswald in Lörrach

Kletterpark
An über 100 Übungen kann man sich im Kletterwald in Lörrach ausprobieren. (Bild: Archiv Kletterwald Lörrach)

Im Kletterwald in Lörrach können sich Erwachsene wie auch Kinder im Klettern austoben oder ihre ersten Erfahrungen sammeln. Im Hochseilpark mit über 100 Übungen werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt, es gibt verschiedene Parcours-Arten: Wer Profi ist, kann sich im Master-Parcours versuchen, eine anspruchsvolle Strecke, bei der eine gute Kondition von Vorteil ist. In der Hälfte des Master-Parcours gibt es eine Evakuierungsrutsche, falls es zu anstrengend ist. Wer durchhält, wird mit einer 100 Meter langen Seilrutsche belohnt. Und wer weniger klettern und mehr rutschen will, kann sich die volle Ladung auf dem Seilrutschen-Parcours geben: 18 Seilrutschen hintereinander, die Strecke ist fast einen Kilometer lang. Für die Kleinen gibt es einen Kids-Parcours. Verpflegen und stärken kann man sich bei einem Kiosk. Der Kletterpark ist jeweils von April bis Oktober geöffnet.

Preis: Erwachsene bezahlen 30 Franken / Kleinkinder im Kids-Parcours 18 Franken und für Kinder bis 15 Jahre kostet das Klettern 26 Franken. Die Zeit ist auf drei Stunden begrenzt. Achtung: Man muss sich im Voraus anmelden, sonst kostet der Spass mehr.

Anfahrt: Ab Basel Badischer Bahnhof mit der S6 nach Lörrach-Stetten, dort in den Bus 17 bis Lörrach Jugendherberge. Die Reise dauert etwa 20 Minuten. 

Für Burgfreund*innen

Burgruine Rötteln bei Lörrach

Burg Röteln
Einen Ausflug zur gut erhaltenen Burg Rötteln lohnt sich für Gross und Klein. (Bild: Archiv Röttelnbund e.V. Haagen)

Die Burg Rötteln ist die grösste noch erhaltene mittelalterliche Burgruine am Oberrhein. Steht man auf der Oberburg, die Baden-Württemberg gehört, hat man einen Ausblick auf die Stadt Lörrach, das Wiesental sowie auf die Schweizer Berge. Für einen Besuch ganz oben muss man Eintritt bezahlen. Die Unterburg ist gratis zugänglich und im Besitz der Stadt Lörrach. Im unteren Teil gibt es Theateraufführungen und Konzerte sowie ein Restaurant und einen Biergarten.

Bis ins Jahr 1100 können sogar Beziehungen zwischen den Herren von Rötteln und den Basler*innen zurückverfolgt werden. So waren die Herren von Rötteln ein im Raum Basel beheimatetes Adelsgeschlecht. Die Beziehungen liefen jedoch nicht immer friedlich: Im Jahr 1332 belagerten die Basler*innen die Burg Rötteln, da anscheinend ein Rötteler Adliger einen Burgmeister aus Basel erstochen hatte. 

Preis: Erwachsene bezahlen 3 Euro, Kinder 1.50 Euro.

Anfahrt: Ab Basel Badischer Bahnhof nach Lörrach Bahnhof. Dort umsteigen auf den Bus Nummer 16 bis zur Haltestelle Röttelnweiler. Die Reise dauert um die 40 Minuten. 

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