Kultur und Konsum

Das haben wir 2025 am liebsten gelesen, gehört, gegessen und gekauft

Du brauchst noch einen Lesetipp oder eine Empfehlung für ein Album zum Immer-wieder-Durchhören? Die Bajour-Redaktion schaut zurück und teilt ihre Favoriten in Sachen Literatur, Musik, Kunst, Konsum und Gastronomie. Enjoy!

Kulturtipps Redaktion 12
Wer von diesen zwölf Personen spielt wohl gerne mit einem smarten Schachbrett und wer hat Gerstensuppe für sich entdeckt?

📚 Bestes Buch

Ernst Field Autorenbild
«Das Sachbuch, dem ich den ersten Platz gönne, war die Autobiographie von Nelson Mandela ‹Long Walk to Freedom›.»
Ernst Field

David: Meine Jahresaufgabe war, die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke nochmal durchzulesen – um 15 Jahre nach meinem ersten Durchgang mein Wissen über die Welt aufzufrischen, damit ich den 2023 erschienenen neuen Teil «Die Farbe der Rache» lesen kann. Wer Funkes Magie noch nicht kennt, sollte sich sowieso verzaubern lassen. Aber ich finde, die philosophischen Fragen, die man zwischen den Zeilen findet – Ist das Leben deterministisch? Überdauern Worte den Tod? – lohnen es, sich den Büchern als Erwachsene*r nochmal zu widmen.

Samuel: «Air» von Christian Kracht. Ich habe Kracht zwar noch nie getroffen, aber wenn ich ihn mal treffen würde, er wäre gleich sowas wie ein guter Freund. Weil ich seine Bücher seit «Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten» jeweils immer gleich bei Erscheinung lese und er so ein bisschen Teil meines (halben) Lebens wurde. Das werde ich vermutlich beibehalten, bis ich ihn mal tatsächlich treffe. Also, Christian: Falls du das liest, bitte melden!

Ernst: Ich war lange sehr lesefaul und konnte an einer Hand abzählen, was ich in einem Jahr las. Ein Neujahrsvorsatz von mir war deswegen mehr zu lesen – mit Erfolg (bin bei 33 Bücher, falls du dich gefragt hast – ich hoffe, die Arroganz in meiner Stimme tropft durch den Bildschirm). Das Sachbuch, dem ich den ersten Platz gönne, war die Autobiographie von Nelson Mandela «Long Walk to Freedom», in der Fiktion gibt es für mich nur die Herr der Ringe-Trilogie. Das lokale / aktuelle Shoutout kriegt «Mimikry» von Tim Altermatt, das sich geschmeidig durchblättern liess.

Franziska Zambach
«‹Blaues Wunder› von Anne Freytag baut Spannung auf, indem es verschiedene (weibliche) Perspektiven einnimmt.»
Franziska Zambach

Michelle: Vielleicht «Die Holländerinnen». Ich habe es noch nicht zu Ende gelesen, bin mittlerweile aber so weit, dass ich das mit Gewissheit tun werde. Ich lese mit Bleistift und muss mich konzentrieren, um nicht aus dem Blick zu verlieren, wer gerade spricht. Das Buch besteht praktisch nur aus indirekter Rede und fordert mich heraus, erinnert mich aber auch daran, was Literatur alles kann.

Franziska: «Blaues Wunder» von Anne Freytag, weil es nicht nur spannender ist, als jede 08/15-Netflix-Produktion, sondern diese Spannung aufbaut, indem es verschiedene (weibliche) Perspektiven einnimmt – und das alles auf einer Luxusjacht irgendwo im Nirgendwo.

Valerie: Weil ich eine Frühschlaferin bin, komme ich mit Lesen nur langsam voran. Das Buch «22 Bahnen» wurde mir für meinen Sommerurlaub in Italien empfohlen mit der Info, dass es noch einen Folgeroman gäbe, sollte es mir gefallen. Nun, kurz vor Weihnachten, habe ich den ersten Teil geschafft und mich vorfreudig auf den zweiten gestürzt: «Windstärke 17». Es geht um zwei Schwestern und ihr Verhältnis zueinander sowie zu deren alkoholkranken Mutter. Und darum, wie Schwimmen die beiden rettet.

Annalou: In diesem Jahr haben es mir Familiengeschichten angetan. Nicht ganz neu, aber trotzdem eines meiner Highlights ist «Dschinns» von Fatma Aydemir. In jedem Kapitel erzählt ein anderes Familienmitglied, sodass sich eine vielschichtige Geschichte über Identität und Herkunft ergibt. Was ich unbedingt noch bis Ende Jahr fertig lesen möchte, ist «Grossmütter» von Melara Mvogdobo. Das Buch habe ich diesen November im Buchclübli mit Vali entdeckt und finde es super spannend, wie die Leben von zwei Frauen mit unterschiedlichen Hintergründen trotzdem viele Parallelen aufzeigen können.

Valerie Wendenburg
«Ich empfehle ‹Als wir Schwäne waren› und ‹Die Holländerinnen›.»
Valerie Wendenburg (Vali)

Jan: Ich habe 2025 – wie eigentlich jedes Jahr – zu wenig gelesen. Und folglich auch zu wenig Gutes. Dafür habe ich «Frühling der Barbaren» vom Schweizer Autor Jonas Lüscher nach mehreren Jahren wieder mal hervorgeholt und durfte feststellen: saugut. Auch beim zweiten Lesen.

Ina: «Halbinsel» von Kristine Bilkau handelt von einer Frau und ihrer erwachsenen Tochter, die nach einem gesundheitlichen Zwischenfall inklusive beruflicher Krise zeitweise wieder bei ihrer Mutter einzieht. Nach langer Zeit des Alleinewohnens ist es vor allem für die Mutter nicht leicht, ihren Raum wieder zu teilen und zu akzeptieren, dass ihre Tochter ihren eigenen Weg finden muss. Mir hat besonders die klug aufgeschlüsselte Mutter-Tochter-Dynamik gefallen, anhand derer grosse Fragen (Welchen Lebensentwurf wählen wir? Was wünschen wir uns für uns selbst und was für unsere Kinder? Wann ist es Zeit für eine Veränderung?) aufgeworfen werden.

Helena: «Die Kunst des Verschwindens» von Melanie Raabe. Entdeckt habe ich dieses Buch in Valis Tipps vom letzten Jahr.

Vali: «Als wir Schwäne waren» von Behzad Karim Khani, «Die Holländerinnen» von Dorothee Elmiger. Und die Bücher, die ich im Buchclübli mit Vali bei Bider & Tanner empfehle.

🎤 Beste Musik

Michelle Isler
«LUX von Rosalía ist ein Meisterwerk eines Konzeptalbums.»
Michelle Isler

David: Dieses Jahr war es schwierig, 30 Songs für meine Jahresrückblick-Playlist auszuwählen – nicht weil ich zu wenig Auswahl hatte, sondern zu viel. Ein Highlight möchte ich hervorheben: Der Shift bei Minute 4:46 bei «Backseat» vom klassischen Indie-Rock-Brett zum Tame-Impala-Neo-Psych-Monster lässt mich hoffen, dass wir von der neuseeländischen Band Balu Brigada noch einiges hören werden. Album des Jahres ist für mich das zuckersüsse Debüt «Ich liebe dich für immer» der deutschen Band Blumengarten. Ich verstehe selber nicht ganz, warum mich diese Softboy-Musik so berührt, aber sie tut es. (PS: Ich musste die Playlist dann doch auf 35 Songs ausweiten, upps)

Michelle: LUX von Rosalía ist ein Meisterwerk eines Konzeptalbums. Kopfhörer auf, Handy weg (oder max. die Lyrics mitlesen), von A-Z ohne Skippen durchhören.

Ernst: Am meisten gehört habe ich wohl das «Kult»-Album von Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys, mehr für mich entdeckt habe ich Wolfgang Petry (auch dank der deutschen Nationalmannschaft an der EM im Sommer), aber wir sollen hier ja Aktuelles hinschreiben. Drei Songs aus 2025, die ich hier loben kann, sind «Scherbe» von Moony, «Amore Mio» von Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys und «Spargelzeit» von PA69. Dazu kommen natürlich die ESC-Hits aus Italien, Dänemark und Island.

Jan: International haben mir «Forever Howlong» von der Alternative-Band Black Country, New Road und das selbstbetitelte Album der Indie-Gruppe Racing Mount Pleasant neue Welten eröffnet. Und das meine ich so überrissen bedeutungsschwanger, wie ich es schreibe. Als aktiver Lokalmusiker und Verantwortlicher unseres Basler Musik-Formats «BajourBeat der Woche» muss ich aber natürlich auch noch einige regionale Perlen erwähnen. Das zweite Album vom Indie-Folk-Duo Lost in Lona, «The Killer», ist wahrscheinlich mein Favorit. Laurel Blooms Debüt-EP «Painting the Sunlight in My Room» und Jegos Zirkus-Pop-Platte «Personal Nightmare» gefielen mir aber auch super. Weil Musik als Gesamtwerk am schönsten ist, habe ich hier nur Alben und EPs berücksichtigt. Und wahrscheinlich trotzdem irgendwas richtig Gutes vergessen. Sorry!

Valerie Zaslawski
«Ich liebe französische Schnulzen und ich liebe Louis Chedid und sein Album ‹Tout ce qu’on veut dans la vie›.»
Valerie Zaslawski

Valerie: Vielleicht liegt es daran, dass ich in Frankreich lebe, aber ich liebe französische Schnulzen und ich liebe Louis Chedid und sein Album «Tout ce qu’on veut dans la vie». Am liebsten höre ich die Chansons auf meinem Plattenspieler, weil es dabei so schön knistert.

Franziska: Ist eine Wiederentdeckung. «Down By The Water» von PJ Harvey. Der Song ist stolze 30 Jahre alt und kommt trotzdem in einer neuen Serie – einer skandinavischen, wer hätte es gedacht – vor. Der Song hat mich inspiriert, wieder dicke Kopfhörer aufzusetzen und in Musik einzutauchen. 

Samuel: Wie Michelle … es kommt wirklich sehr selten vor, dass ich ein Album so oft und so gerne höre wie dieses Meisterwerk von Rosalía.

Helena: Bei uns läuft oft Kindermusik – vor allem im Auto. Da sind viele Lieder dabei, die mir schon nach den ersten Tönen auf die Nerven gehen. Bei den Songs von «Dikka» ist das nicht so. Die machen gute Laune und die Kinder mögen sie auch. Das liegt vermutlich daran, dass der Musiker hinter Dikka, Sera Finale, bereits vorher erfolgreicher Musiker in der Hip-Hop Szene war. Als er Vater wurde und feststellte, dass es keine guten Kindersongs gibt, begann er sie selber zu schreiben.

Ina Bullwinkel Porträt
«Weil er mich an die intensive ESC-Zeit im Mai erinnert und immer gute Laune macht: ‹Espresso Macchiato› von Tommy Cash.»
Ina Bullwinkel

Vali: Aktuell höre ich gerne «The Fate of Ophelia» von Taylor Swift. Ansonsten hat meine Tochter wochenlang «Golden» gehört, so dass dieser KPop Demon Hunters-Song auch mein Ohrwurm des Jahres ist. Immer und das seit Jahren: «Gypsy» von Fleetwood Mac und natürlich «Valerie» von Amy Winehouse.

Ina: Weil er mich an die intensive ESC-Zeit im Mai erinnert und immer gute Laune macht: «Espresso Macchiato» von Tommy Cash. Von mir gibt es 12 Punkte an Estland. Und hier ein gratis Ohrwurm: Mi amore, mi amore, Espresso macchiato, macchiato, macchiato, Por favore, por favore ...

Annalou: Kein Song, aber eine Radio-Empfehlung, die mir viel gute neue Musik beschert hat: NTS Radio, ein Webradio, das aus London und der ganzen Welt sendet (auch aus Basel!). Das Motto ist Musik, die von Menschen, nicht Algorithmen ausgesucht wird. Es gibt viele verschiedene Shows und Hosts – da muss man sich anfangs etwas durchklicken. Ein guter Einstieg ist zum Beispiel die «Breakfast Show» mit Flo, das höre ich gerne zum Brunchen am Sonntag.

🎸 Bestes Konzert

Samuel: Nina Chuba mit meinen beiden Töchtern am Zürich Openair. Glückliche Kinder und ein Wildberry Lillet, was will man mehr?

Helena: Im Juni war ich bei der Show von Teddy Teclebrhan. Die war Konzert, Comedyshow und Spektakel zugleich und einfach grossartig.

Jan: Ich musste gerade feststellen, dass ich dieses Jahr an erstaunlich wenig Konzerten war. Shame on me. Highlights waren die österreichische Band Buntspecht in der Kuppel sowie das Abschiedskonzert der Basler Kulttruppe Weird Fishes im Humbug. Ausserdem durfte ich unglaublich tolle Konzerte selbst spielen, als Teil der Band Parasolic. Also «unglaublich toll», weil Ort und Publikum unglaublich toll waren. Das soll hier kein Selbstlob sein …

Franziska Zambach
«Ein spezielles Erlebnis: Samy Deluxe im Stadtcasino.»
Franziska Zambach

David: Für einen kurzen Moment im Frühling hat mich der Eurovision Song Contest in Geiselhaft genommen. Es war ein bisschen wie beim Stockholm Syndrom: Ich habe die Musik so viel gehört, dass ich sie gern bekam. Entsprechend war das Public Viewing des Finales in der Arenaplus, das ich von der Medientribüne aus verfolgt habe, schon ein Highlight für mich, das ich in dieser Form sicher kein zweites Mal in meinem Leben erleben werde. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals ein Konzert von DJ Antoine erleben werde, aber so durfte ich auch in den Genuss davon kommen.

Franziska: Samy Deluxe im Stadtcasino – eine unerwartete Kombo, vor allem, da der deutsche Rapper von einem klassischen Ensemble begleitet wurde. «Schuld» am Ganzen hat Miki Kekenj, der mit seinem Takeover-Ensemble Hip-Hop und Klassik vereint und auf den Bühnen der Konzerthäuser bringt. Ein spezielles Erlebnis.

Ernst: Bitte entschuldigt diese dreiste Wiederholung, aber Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys auf dem Münsterplatz in Freiburg. Der musikalischen Diversität wegen nenne ich hier noch Blumengarten, die im Frühling in Zürich gespielt haben. 

🖼️ Beste Ausstellung

Annalou Baumann
«Ich finde es schön, wenn mich ein Gemälde von Bäumen, Bergen und bisschen Sonnenlicht an einer weissen Museumswand berühren kann.»
Annalou Baumann

Valerie: Soft Safari Volume II. Hier habe ich eine gewisse Verbandelung zum Ausstellungsort, der Safari-Bar. Sie ist quasi mein zweites Zuhause. Bis im Januar kannst du hier noch Teppiche bestaunen, die an der Wand hängen. Ebenso Bilder von Äpfeln in allen Lebenslagen, der Künstler identifiziert sich nämlich mit der Frucht.

Jan: Im Sommer in Genua besuchte ich die historischen Palazzo Rosso und Palazzo Bianco. Dadrin gab's alles Mögliche an kulturellen Artefakten. Ziemlich eindrücklich. Besonders die Violinen und Gitarren vom virtuosen Teufelsgeiger Niccolò Paganini waren ein Hingucker.

Annalou: Die «Nordlichter» Ausstellung in der Fondation Beyeler Anfang Jahr, weil ich es in unserer hyper-digitalen Welt schön finde, wenn mich ein Gemälde von Bäumen, Bergen und bisschen Sonnenlicht an einer weissen Museumswand berühren kann. 

Helena Krauser
«Die imposante Ausstellung der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama in der Fondation hat mich fasziniert.»
Helena Krauser

Ernst: In der National Gallery in Kapstadt habe ich zwei Ausstellungen besucht, die ich beide beeindruckend fand. Einerseits «Motherhood», die verschiedene Perspektiven auf die Mutterschaft in einer berührenden Art zeigte. Die andere Ausstellung war eine Retrospektive von der südafrikanischen Künstlerin Sue Williamson. In Kunstwerken zeigte sie, was die Zerstörung unter anderem des District Six für die dort lebenden Menschen bedeutete und wie der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki aidskranke Menschen vernachlässigte.

Helena: Die imposante Ausstellung der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama hat mich fasziniert. Richtig gut hat mir der kuratorische Aufbau gefallen. Angefangen mit den kleinformatigen Zeichnungen aus ihrer Kindheit bis zu den Räumen voller riesengrosser bunter Gemälde.

Ina: Alte Meister im Kunstmuseum. Hans Holbeins «Der Leichnam Christi im Grabe» wirkt mit den seit diesem Jahr lila gestrichenen Wänden noch viel beeindruckender. Der neue Anstrich war eine mutige Entscheidung, die sich aus meiner Sicht gelohnt hat.

David Rutschmann
«Die Ausstellung über Geister im Kunstmuseum gefällt mir als Grusel-affine Person besonders gut.»
David Rutschmann

Michelle: Postkartenfestival! Die kleinformatigen Kunstwerke machen nicht nur Laune, man kann sie auch kaufen und die Freude dann weiterschenken. Tipp: Vor dem Besuch eine Budgetobergrenze festlegen.

David: Die Ausstellung über Geister im Kunstmuseum, die aktuell noch bis März läuft, gefällt mir als Grusel-affine Person natürlich besonders gut. Man beschränkt sich darin nicht nur auf Kunstwerke von der Aufklärung bis heute, in denen Geister abgebildet sind (oder die «von Geisterhand» gemalt wurden) – nein, man lernt auch viel über die Geschichte des Okkulten und Mystischen: Wie im 19. Jahrhundert Fotos präpariert wurden, damit man darauf Geister sieht, zum Beispiel. Die Fotoreihe von echten Spukhäusern und Audio-Erzählungen von den Menschen, die darin wohnen, haben mir besonders gefallen. 

Vali: Die neue Dauerausstellung im Jüdischen Museum der Schweiz in Basel. Weil sie Geschichte erlebbar macht und spannende Objekte von einem Menora-Ring aus dem 4. Jahrhundert bis hin zu einem Indianer-Jones-Film oder der Dissertation von Rosa Luxemburg präsentiert.

🛍️ Beste Neuanschaffung (Lieblingsprodukt 2025)

Jan: Konsum ist nicht wirklich Kultur, oder? Es sei denn, das Konsumgut erzeugt Kultur. In diesem Sinne: Ich habe mir einen neuen Gitarrenverstärker gekauft und der durfte mich schon auf einigen Bühnen mit Parasolic begleiten. Für die Nerds: Ein Fender ‘65 Princeton Reverb Reissue. Kann ich wärmstens empfehlen. 

Vali: Die Buchlampe «Booklover», die warmes Licht auf dem Nachttisch zum Lesen spendet.

Michelle: Ich habe zuhause jetzt eine Stickerschublade. Wenn ich eine Karte schreibe oder ein Geschenk verpacke, browse ich am Schluss durch die Schublade mit prima Überblick.

Ernst: Ich habe auf Ricardo für zwei Franken einen stylischen Sessel ersteigert und einen Dackel-Buchhalter geschnappt, die sich gut in meiner Wohnung machen. Momentan hoffe ich, dass diese Produkte noch von einem nicht-gecancelten Wassersprudler überschattet werden, der muss aber erstmal bei mir ankommen.

Valerie Wendenburg
«Mein Produkt des Jahres: Die Buchlampe «Booklover», die warmes Licht auf dem Nachttisch zum Lesen spendet.»
Valerie Wendenburg (Vali)

Valerie: Meine Filterkaffeemaschine, weil ich dank ihr so richtig viel Kaffee kochen (und trinken) kann, auf der integrierten Wärmeplatte bleibt er warm.

Franziska: Meine neuen Sony-Kopfhörer, die das «in Musik Eintauchen» perfekt machen. Einen Nachteil haben die Kopfhörer aber auch: Eingetaucht ist schnell, wieder auftauchen ist eher schwierig. Ich bin völlig versunken in meiner noise gecancellten Welt. Drum ein Sorry an meine Mitmenschen. 

David: Es gibt diese Dinge, die man ungern aufgibt, wenn man einen WG-Haushalt auflöst. Die Microplane-Reibe meines Mitbewohners ist so ein Fall. Mit diesem Zauberstab ist es nicht mehr nötig, sich mit Knoblauch- und Zwiebelnhaken oder Zitronenzesten-abreiben abzuschlachten – und vor allem revolutioniert er das Käsereiben so krass, dass man keine Ausrede für abgepackten Reibekäse mehr hat. Natürlich wollten C und ich diesen Luxus nicht aufgeben und haben uns für das neue Zuhause instantly eine eigene Reibe besorgt. 

Samuel Hufschmid
«Mir gefällt das smarte Schachbrett von Chessnut.»
Samuel Hufschmid

Ina: Meine Asics-Laufschuhe, damit habe ich sieben Kilometer beim Sola bestritten (und viele andere Joggingrunden) – finally ohne Knieschmerzen!

Annalou: Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben ein richtig gutes Velo, das überall rauf und noch besser runterkommt. Freiheit pur!

Samuel: Das smarte Schachbrett von Chessnut. Es verbindet mit chess.com und man kann jederzeit gegen einen echten und gleich guten (oder schlechten) Spieler spielen (ohne dabei auf den Bildschirm zu schauen, weil das Brett die Züge des Gegners mit LED-Lichtern anzeigt und meine eigenen Züge direkt registriert und auf die Plattform überträgt). 

Helena: Meine Kenwood Küchenmaschine. Endlich kann ich ganz einfach Pizzateig für viele Gäste machen, ohne ewig lange von Hand kneten zu müssen.

🍽️ Kulinarische Neuentdeckung

Helena: Die Frucht Cherimoya. Sieht unglaublich langweilig aus, schmeckt wie Erdbeerkaugummi, ist aber gesund.

Jan: Hear me out: Gerstensuppe. Ja, ist altmodisch. Ja, ist bitzli langweilig. Ja, dauert lange zum Zubereiten. Aber es schmeckt einfach heimelig. Wie eine warme Decke. Aber im Mund. Und geht tiptop vegetarisch mit fake Wienerli. Plus: Man fühlt sich bitzli wie ein Opi. Das gefällt mir.

Michelle: Mochi. Vor Jahren habe ich die japanische Süssigkeit aus Klebreis mal probiert und war von der Konsistenz ziemlich abgeschreckt. Dieses Jahr hat sich das geändert.

Ina: Sweet Ball im Aggarwal am Claragraben. Muss man selbst probieren. Ich verrate auch nicht, ob er eine Füllung hat.

Valerie: Malawa Sabich, gibt’s im Klara, ein palästinensisches Wrap mit Auberginen und viel Sauce. Muss ich mindestens einmal die Woche essen.

Jan Soder Autorenbild
«Gerstensuppe schmeckt einfach heimelig. Wie eine warme Decke. Aber im Mund.»
Jan Soder

Ernst: Ich schimpfe mich ja seit geraumer Zeit als «Bierfluencer», deswegen nutze ich diese Plattform, die beiden Biere zu präsentieren, die ich dieses Jahr am höchsten bewertet habe. Das sind: «Hoptozwickel» von Hoptopus und das «Vermont IPA» von Kitchen Brew.

Franziska: Das Lauch im Platanenhof. Die Kombi passt perfekt. Das Essen ist eh wunderbar, der Service exzellent und jetzt hat das Vegi-Restaurant mit dem Platanenhof-Garten auch eine der schönsten und gemütlichsten Terrassen Basels.

Annalou: «Happy», das neue Kochbuch der britischen Food-Kolumnistin Meera Sodha, die leckere asiatische Gerichte kocht. Wegen ihr habe ich dieses Jahr schon in diversen Läden nach Zutaten wie Szechuan-Pfeffer oder eingelegten Zitronen gesucht.

David: «Dead Greg’s Recipes» ist eines dieser Doomscroll-Formate. Host David Zarco kocht darin die Rezepte vom verstorbenen Alkoholiker-Onkel seines Mitbewohners nach – die ganz fachmännisch in einem Zipper-Beutel aufbewahrt wurden. Zu seiner Überraschung finden sich darin kulinarische Perlen wie das «Gourmet Grilled Cheese Sandwich» (Rezept auf Insta und Youtube). Das habe ich sehr oft nachgekocht, denn mit guter Marmelade, zwei verschiedenen Käsesorten und vor allem gutem Brot wird der Kater-Klassiker wirklich zu einer Gourmet-Mahlzeit.

Vali: Die Kult-Bäckerei im Atelier du Monde auf dem Bruderholz, in der ich mit meiner Familie nun entweder samstags brunche oder köstliche Gipfeli hole.

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