Die Basler Solidarität ist zurück!
Wir haben die Gärn-Gschee-Community aufgefordert, beim Contact-Tracing auszuhelfen. Diese Held*innen sind dem Aufruf gefolgt.
Am 21. Oktober starteten wir von der Bajour-Redaktion einen Angriff auf Covid-19 nach dem Motto: Gemeinsam besiegen wir Corona! Und zwar haben wir die hilfsbereiten Basler*innen unserer Gärn-Gschee-Facebookgruppe gebeten, dabei zu helfen, dass mehr Menschen sich die Swisscovid-App herunterladen.
Denn die App wäre ein gutes Mittel, um die Infektionen zu verlangsamen. Blöderweise nutzt sie aber nur ein Viertel der Schweizer Bevölkerung – und die Contact-Tracing-Teams in Basel-Stadt und Baselland kommen kaum noch nach. Zeit für eine gemeinsame Aktion, dachten wir und riefen auf Gärn-Gschee dazu auf, mitzumachen.
Und es gab Tonnenweise Hilfsangebote! Wir möchten Euch ein paar der freiwilligen Helfer*innen aus der Gärn-Gschee-Community vorstellen:
Tom Koch, 60, in Muttenz: «Mich erschreckt es, dass so viele Menschen die App noch nicht haben. Darum dachte ich: Ich habe momentan Zeit und will helfen. Warum auch nicht? Vielen ist die App nicht ganz geheuer, weil sie sich Sorgen um ihre Daten machen. Wer mich um Hilfe bittet, dem erkläre ich gerne, wie das genau funktioniert. Das sind nämlich diffuse Ängste, die ich gerne nehmen möchte. Im August habe ich meinen Job als Teamleiter in einer Software-Bude verloren. Ich will nicht zu Hause rumsitzen und nichts tun, wenn ich auch helfen kann.»
Dunja Luthien, 25, in 4057: «Ich habe vor einiger Zeit eine IT-Lehre gemacht und arbeite zwar nicht in dem Bereich, aber halte Contact Tracing für eine gute Sache. Ich habe auch Vertrauen in die Swisscovid-App. Ich finde, man sollte aufeinander schauen und zwar gerade zu den Risikopatienten. Und dass die Leute nicht vereinsamen. Das finde ich besonders wichtig. Zeitlich bin ich recht flexibel, aktuell arbeite ich teilweise schon wieder im Homeoffice. Damit werden Kapazitäten frei zum Helfen. Schon letzten Frühling habe ich während des Lockdowns meinen Nachbarn beim Einkaufen geholfen.»
Claudia Roth, 58, in 4056: «Ich finde die App sinnvoll. Als ich gelesen habe, dass bloss 25 Prozent der Bevölkerung die Swisscovid-App nutzen, hat mich das überrascht. Das Argument ‹Was ist mit dem Datenschutz?› halte ich für hinfällig: Wir nutzen Social Media, haben Smartphones, kaufen online ein. Ich möchte Leute davon überzeugen, dass die App eine gute Sache ist. Ende letztes Jahr habe ich aus gesundheitlichen Gründen aufgehört zu arbeiten. Davor war ich Sozialarbeiterin und Leiterin des Sozialberatungsdienstes bei Novartis. Als technikaffine Frührentnerin habe ich Zeit, Menschen bei der Installation zu helfen. Das Leben als Angehörige der Risikogruppe ist ein ständiges Abwägen. Die Gärn-Gschee-Community hat mich diesen Frühling beim Einkaufen unterstützt. Jetzt möchte ich auch helfen.»
Miriam Schaffner, 63, in 4057: «Ich finde, es ist eine super Idee, anderen dabei zu helfen, die Swisscovid-App zu installieren. Wir können so einen Beitrag dazu leisten, den zweiten Lockdown zu verhindern und in Zeiten der Pandemie etwas Gutes tun. Als die App lanciert wurde, habe ich sie mir gleich heruntergeladen. Das war ganz easy und hat bloss wenige Sekunden gedauert. Der Goodwill von meiner Seite ist da – ich helfe gerne dabei, anderen zu zeigen, wie's funktioniert. Aber ich wäre froh, wenn vielleicht eine zweite Person dabei wäre bei einem solchen Treffen, die sich technisch etwas besser auskennt als ich, falls es Fragen geben sollte. Von der Gärn-Gschee-Gruppe habe ich diesen Frühling erfahren und wurde so dazu inspiriert, die Facebook-Gruppe «Basel singt» gemeinsam mit meiner Freundin Kathrin Stalder zu gründen. Wir haben im Mai mit Hilfer dieser Plattform Balkonkonzerte organisiert.»
Andrea Grob, 43, in 4053: «Die Swisscovid-App trägt dazu bei, unser Corona-Problem zu lösen. Darum möchte ich meinen Teil leisten, dass sie mehr Menschen nutzen. Denn im Moment tun das noch zu wenig. Ich absolviere gerade eine zweite Ausbildung, studiere Soziale Arbeit an der Fachhochschule und habe Zeit, zu helfen. Das Installieren kann ich telefonisch erklären, oder bei einem Treffen draussen im Quartier. Es freut mich, zu sehen, wie solidarisch und hilfsbereit die Menschen in der Gärn-Gschee-Gruppe sind.»
Patrick Kunz, 44, in 4104 Oberwil: «Ich arbeite bei einer grösseren Firma in Basel und bin seit März im Homeoffice. Von daher bin ich zeitlich flexibel und helfe gerne aus. Grad als die Swisscovid-App rauskam, habe ich sie mir installiert, weil ich finde, dass Contact Tracing Sinn macht. Zum Glück hat die App sich bei mir noch nicht gemeldet. In den Medien habe ich die Diskussion um die Funktionsweise der App mitverfolgt, zum Beispiel wenn sie mal nicht fehlerfrei funktionierte. Auf meinem iPhone 7 läuft sie bislang ohne Probleme. Ein positiver Effekt des Corona-Virus’ ist, wenn man das so sagen möchte, dass man mehr aufeinander schaut und sich nicht mehr nur mit Ellenbogen durchsetzen will. Darum finde ich auch die Initiative von ‹Gärn Gschee – Basel hilft› sehr gut und habe in den letzten Monaten schon mehrfach hier und da unterstützt und ausgeholfen.»
Da ist sie wieder, die Solidarität, die uns schon durch die schwere Zeit der ersten Welle getragen hat.
Machst du auch mit? So gehts:
Du willst andere dabei unterstützen, die Swisscovid-App zu installieren, hast aber kein Facebook? Kein Problem. Schreibe uns eine Nachricht mit deiner E-Mail-Adresse an info@bajour. Wir werden hier in Kürze eine Liste mit allen Mail-Kontaktdaten derjenigen publizieren, die helfen wollen – abseits von Facebook.