Die Basler Fasnacht hat viele Eigenheiten: Schminke oder Pappnasen trägt man nicht, me het e Blaggedde, Räppli werden in der Regel nur von Aktiven und Kindern geschmissen. Und Nicht-Aktive tragen kein Kostüm. Ausser natürlich Kinder. Oder doch? Offenbar sind sich die Fasnächtler*innen da nicht einig. Schliesslich gibt es durchaus die Möglichkeit, an verschiedenen Orten ein Goschdym auszuleihen. Oder ist das nur für Banaus*innen?

Dürfen Nicht-Aktive kostümiert an die Basler Fasnacht?

1407 Stimmen
Franziska Zambach
Franziska Zambach
Moderation
Top antworten
René Häfliger
René Häfliger
Moderator, angefragt von Bajour

Narrenfreiheit – bis aufs Schminken

Selbstverständlich. Auch wenn dies nur wenige machen. Wer sich in einem Cliquenkeller im Goschdym integrierter fühlt, obwohl er nicht aktiv Fasnacht macht, darf dies tragen. Schliesslich herrscht an der Fasnacht Narrenfreiheit. Einzig das Schminken ist ein No-Go.

P.Vögelin
20. Februar 2023 um 08:10

Auch nicht Fasnächtler sollten willkommen sein

Ich als nicht Fasnächtler finde diese Diskussion schräg warum sollten Menschen die Keine Fasnacht machen wollen oder können nicht teilnehmen ?

Phil
20. Februar 2023 um 09:54

Natürlich, es lebe die Vielfalt

Jede und jeder wie er mag, mit Costume oder ohne, aber sicher mit Blagedde. Und geschminkt, naja, das muss doch nicht sein. Aber verboten ist es nicht.

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Stefan Schuppli
20. Februar 2023 um 14:24

Au Einzelmasgge

Bei uns zu Hause wurde ein etwaiger Besuch aus dem Ausland jeweils schnurstracks in ein Goschdym gesteckt. Was für ein tolles Erlebnis für diese Leute! Fasnacht hautnah! Fasnacht von innen!

Überdies: Es gibt eine lange Tradition der Einzelmasgge. Einfach nur ummengwagglen, allein, zu zweit, vielleicht gar nicht gross etwas tun oder intrigieren. Einfach glunge aussehen, lustig, gfürchig oder einfach nur schön.

Nicolas Joray
20. Februar 2023 um 08:04

Fasnacht aktiv, aber sicher

Wer ein Kostüm und vielleicht auch eine Larve anhat ist aktiv dabei, auch wenn er zuschaut. Fasnacht hat viele Formen.

Benjamin Bruni, Basilsik
Benjamin Bruni
Moderator, angefragt von Bajour

Ein schönes Bild

Ich finde es ein schönes Bild, wenn zahlreiche Kostümierte in der Basler Innenstadt unterwegs sind und so auch während dem Cortège am Strassenrand stehen. Mir gefallen auch bei den Zuschauern am Strassenrand die klassischen Fasnachtskostüme. Auf die Schminke sollen die Touristen an der Basler Fasnacht lieber verzichten und nur eine Blaggedde tragen.

Sarah
20. Februar 2023 um 07:58

Was heisst "aktiv" an der Fasnacht?

Wo verläuft denn genau die Grenze zwischen "aktiv" und "passiv"? Wenn ich am Dienstag mit meinem Schyssdräggziigli erst in den Gassen Piccolo spiele und später ans Guggenkonzert gehe, muss ich dann vorher heim um alles "aktive" (Kostüm, Larve, Räppli in den Schuhen) abzulegen? Wie viele Märsche muss ich pro Tag gepfiffen haben, bevor ich mich "passiv" im Kostüm auf eine Bank setze, um anderen Cliquen und Guggen zuzusehen?

Worauf ich hinaus will: Die Fasnacht lebt davon, dass viele Menschen etwas dazu beisteuern, manche ein buntes Kostüm, Räppl-Ohrstecker oder eine Plakette. Andere jahrelanges Üben, aufwändige Wagenkonstruktionen, teure Künstlerlarven. Und diese Dinge ergänzen sich, kein "passives" Kostüm am Strassenrand nimmt der Gugge im Cortège, der Clique beim Gässle, dem Waggiswagen etwas weg. Schon gar nicht, wenn es sich dabei um geschmacklose Kreationen aus dem Online-Billigversand handelt. Die sind aus vielen Gründen übrigens immer unschön, nicht nur an der Basler Fasnacht.

Christoph Müller
20. Februar 2023 um 08:33

Mehr Inklusion

Ich bin gebürtiger Basler, aber nicht aktiver Fasnächtler. Ich finde unsere Fasnacht wunderbar — die Mischung aus Vielfalt, Toleranz, Kreativität, Humor, Anarchie: einfach einmalig. Das einzige, was mich manchmal stört, sind elitäre Töne. Dazu zähle ich die verbreitete Ablehnung von Kostümierungen, die nicht der ungeschriebenen Norm entsprechen. Ich finde Pappnasen auch nicht lustig. Aber ich wünschte mir mehr Offenheit auch gegenüber anderen kulturellen Traditionen. Vor Jahren sah ich eine farbenfroh kostümierte und maskierte Gruppe, die sambatänzelnd durch die Fasnacht schlenderte. Sie nannten sich Brasilisgge. Davon wünschte ich mir mehr. Nicht im Sinne kultureller Aneignung, Gott bewahre! Aber als Ausdruck der kulturellen Vielfalt, die unser Stadtleben prägt. Ein bisschen Willkommenskultur gegenüber den zahlreichen Mitmenschen aus nah und fern, die keine Beppi sind. Ich glaube, das würde die Fasnacht bereichern und uns allen guttun.

Wer sich kostümiert und eine Larve aufsetzt, ist nicht mehr "Nicht-Aktiv", sondern Teil der aktiven Fasnacht als Einzelmaske. Je mehr, desto besser, Fasnacht ist ein Volksfest, kein eingeschworener Geheimbund.

Pia Inderbitzin
Pia Inderbitzin
Comité-Obfrau, angefragt von Bajour

Mit oder ohne Larve

Selbstverständlich dürfen Nichtaktive ein Kostüm tragen, entweder mit oder auch ohne Larve. Das Gesicht sollte nicht angemalt sein. Es ist schön, wenn Kostümierte die Innerstadt bevölkern und während des Cortège zahlreich am Strassenrand stehen. Insbesondere Kinder werden oft kostümiert.

Grabmacherjoggi
Grabmacherjoggi
angefragt von Bajour

Ich bin aktiver Nicht-Aktiver

Für mich ist das keine Ja / Nein-Frage. Ich bin selber immer als Einzelmaske unterwegs, verschenke Dääfeli und teile Fasnachtsgeschichten, bin sozusagen Aktiver Nicht-Aktiver. Die Befürchtungen vor Pappnasen und Sepplhüten kann ich teilweise nachvollziehen. Aber die Geschichte der Basler Fasnacht zeigt, dass diese sich organisch und fliessend entwickelt hat, weshalb also nicht hier und da mit Traditionellem brechen?

Minu
-minu
angefragt von Bajour

Das ist doch das Markenzeichen

Es ist blödsinnig, an einer Fasnacht Verbote auszurufen. Wir Basler sollten tolerant sein. Das ist doch das Markenzeichen dieser Stadt - ALSO KANN JEDER SO GEHEN WIE ER WILL.

Martina Rutschmann
Martina Rutschmann
Moderatorin und aktive Fasnächtlerin, angefragt von Bajour

Blätzlibajass passender als Jeans und Pulli

Dürfen tun alle alles. Bloss käme es bei Einheimischen weniger gut an, wenn jemand etwa mit einem geschminkten Clown-Gesicht daher käme. Ich finde es jedoch schön, auch Passive in klassischen Kostümen anzutreffen. Ein Blätzlibajass sieht auch ohne Trommel und Piccolo besser - oder sagen wir: passender - aus als jemand in Jeans und Pulli. Ich selbst bin manchmal auch kostümiert als Passive uff dr Gass. Als was, verrate ich hier aber nicht 😉.

Diana Bevilacqua
Diana Bevilacqua
moderiert Fasnacht bei Telebasel, aktive Fasnächtlerin, angefragt von Bajour

Eine Bereicherung

Auf jeden Fall sollen auch Nicht-Fasnächtler*innen kostümiert an die Basler-Fasnacht. Ich finde Larven und Kostüme im Publikum sind eine Bereicherung. Das Kostümieren ist besonders für die Kinder immer ein Highlight, diese dürfen natürlich auch ohne Larve. «Wirklich baslerisch», also kein Fasching mit Perücke und bemaltem Gesichtsbemalung, dürfen alle!

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David Sieber
Fasnächtler und FCB-Briefing-Autor

Selbstverständlich

Selbstverständlich darf man sich verkleiden! Gesichtsschminke und billige Ganzkörperanzüge gehören sich nicht, aber gegen ein schönes Goschdym spricht nichts.

Sabrina Stäubli
Sabrina Stäubli
aktive Fasnächtlerin Spezi-Clique, angefragt von Bajour

Auge zudrücken

Wenn es ein traditionelles Kostüm ist, kann ich ein Auge zudrücken. Ansonsten ist für Zuschauer*innen Zivil angesagt.

Siva Ploy Bischof-Dill

es isch truurig dass me im 2023 de frog muess stelle, wenn an fasnacht gohsch als zivi au dörfsch kostümiert ans fasnacht go, au ohni larve zha... dass me wie in de schuel wäge secondhandkleidig usenander gnoh wirsch au scho eso an de fasnacht abgoht ischs untragbar!!!!!!! schämme mi!!!!!😢😢😢😢😢😢😢

Katharina Li

Am liebsten halt in traditionellen Kostümen. Aber wenn jemand im Kostüm von der Kaufhaus-Stange geht, wird er/sie nicht rausgeschmissen 😅. Vor allem bei Kindern ist das noch offener.

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