Mit den Zürcher*innen werden auch Basler Fans ausgesiebt
Am Sonntag braucht der FCB jeden einzelnen Fan, wenn er einen Zürcher Meistertitel im Joggeli verhindern will. Doch nicht alle Basler*innen bekommen ein Ticket. Nur wer ein Online-Konto hat, darf eins kaufen.
Beim Spiel des FC Basel gegen den FC Luzern war die Message aus der Muttenzerkurve klar: Am kommenden Sonntag, wenn der FCB den FC Zürich zuhause im St. Jakob-Park empfängt, braucht es alle Basler*innen im Stadion. Denn der FCB braucht einen Sieg. Ansonsten kürt sich der FC Zürich zum Schweizermeister – ausgerechnet im Joggeli.
Der FCB braucht also alle Unterstützung, die er kriegen kann. Jedoch werden gewisse FCB-Fans vom Spiel ausgeschlossen. Tickets sind nämlich nur noch im Fanshop beim Joggeli und beim Stadtlaade an der Schifflände verfügbar – und das nur für jene Fans, die sich bereits online registriert und auch schon mal ein Ticket oder einen Fanartikel bezogen haben. Fans ohne Login bleiben aussen vor.
Der FCB ist sich dessen bewusst. «Irgendwo müssen wir leider eine Grenze ziehen», sagt Remo Meister, Sprecher des FCB, zu Bajour. «Es tut uns natürlich leid, wenn FCB-Fans, die noch kein Ticket und kein Login beim FCB haben, nicht ans Spiel gegen den FC Zürich kommen können. Wir mussten ein Kriterium definieren, wie wir Supporter des FCB von Gästefans unterscheiden können.» Denn eine zu grosse Durchmischung der Fans sei aus Sicherheitsgründen nicht ideal.
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Weil der FC Zürich am Sonntag Schweizermeister werden könnte, werden entsprechend viele Zürcher Fans erwartet. Aus diesem Grund hat der FCB bereits Anfang April den Gästesektor erweitert. Damit wolle man verhindern, «dass es – wie beim Spiel gegen Marseille – zu diversen Gruppen-Buchungen ausserhalb des Gästesektors kommt», schrieb der FCB damals in einer Mitteilung.
Die Tickets für den Gästesektor gingen in Zürich dementsprechend weg wie heisse Weggli. «Das soll ja auch so sein», sagt Remo Meister. «Aber es ist immer noch ein Heimspiel des FCB», betont er, «und wir sind den FCZ-Fans mit der starken Erweiterung des Gästesektors bereits weit entgegengekommen.» Das Ziel ist, weitere Zürcher Anhänger*innen abzuhalten, ins Joggeli zu kommen und stattdessen das Stadion mit mehr FCB-Fans zu füllen.
War da nicht mal was?
Dafür müssen sie sich aber beim Ticketkauf ausweisen – nicht mit ID aber mit einem Kund*innenkonto. Das klingt verdächtig nach personalisierten Tickets – ein umstrittenes Thema. Das will der FCB aber nicht gelten lassen. «Mit Ticket-Personalisierung hat das nichts zu tun», sagt Remo Meister. «Man kann ein Ticket nach wie vor weitergeben.» Zudem könne jede*r nicht nur eins sondern vier Tickets beziehen. Und Kund*innenkonten sind nicht zwingend mit einer echten Person verbunden, man kann auch mit einem Fake-Profil eines erstellen.
FCB-Sprecher Remo Meister gibt aber zu, dass es eine schwierige Situation ist. «Zugunsten der Sicherheit haben wir uns entschieden, dass nur noch jene Fans Tickets beziehen können, die mit dem FCB sozusagen schon in einer Beziehung stehen, also bereits eine Saisonkarte, schon mal online ein Ticket oder etwas aus dem Fanshop bezogen haben.» Dass dadurch zum Beispiel neue Fans oder solche, die ihr Ticket lieber auf dem traditionellen Weg im Shop kaufen, auf der Strecke bleiben, nimmt der FCB aber offenbar in Kauf.
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