In Deutschland geht die Polizei mit zunehmender Härte gegen Klimaaktivist*innen vor. Gestern haben Beamte 15 Razzien in sieben Bundesländern gegen Aktivist*innen der «Letzten Generation» durchgeführt. Diese will die Politik mit dem Beschmieren von Gebäuden und Kunstwerken und mit dem Blockieren von Strassen zu einem drastischeren Vorgehen gegen den Klimawandel zwingen. Einige Politiker*innen hingegen wollen die «Letzte Generation» zur kriminellen Vereinigung erklären lassen. Auch in der Schweiz hat es bereits mehrere kontroverse Protestaktionen gegeben: Am Dienstag haben Klimaaktivist*innen den Flughafen Genf besetzt und für eine Stunde lahmgelegt. Über Ostern klebten sich Aktivist*innen vor dem Gotthard auf die Strasse. Im Februar kam es in Basel bei einer unbewilligten «revolutionären Klimademo» zu Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Auch die Klimajugend Basel distanzierte sich von der Demo.
Was die Aktivist*innen mit zivilem Ungehorsam gegen die – aus ihrer Sicht – politische Trägheit angesichts der Klimakrise legitimieren, eckt in der Politik und Zivilgesellschaft immer mehr an.
Geht der Klimaaktivismus zu weit?
Das Klima ist Natur
Das Klima kommt, wie es die Natur will, und nicht wie es die Menschen wollen oder nicht wollen. Sie können das Klima nicht wie auch immer grossartig technokratisch retten oder schützen, hingegen sehr viel tun, um die Herausforderungen zu meistern, die unabdingbar mit den Folgen einer Klimaveränderung verbunden sind. Wenn dies gemeinsam und für alle bestmöglich gelingen soll, ist Frieden eine grundlegende Voraussetzung. Und vor allem: Das eigentliche Problem ist nicht das individuelle Verhalten, sondern es sind die kollektiven Entscheidungsmuster und grundsätzlich falsche Systeme (betreffend beispielsweise: Bildung, Medien, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, .....). Dazu kommt, dass kleine einflussreiche Gruppen mit der Zerstörung des Planeten viel Geld verdienen – und dass diese besonders effektiv sind, mit ihrem Finanzkapital (und auch mit Schwarzgeld) ihre Sonderinteressen durchzusetzen.
Konsequent bei Klimakrise vorgehen
Da Sie auch auf die Ereignisse in Genf anspielen: Würde gegen die Klimakrise auch nur halb so konsequent vorgegangen werden, wie gegen Aktivist*innen, gäbe es überhaupt keine Privatjet-Verkaufsmessen zum Blockieren. Ehrlich gesagt finde ich diese allgemein gehaltene Ja-Nein-Frage nicht wirklich zielführend. Statt zum hundertsten Mal Likes und Dislikes an verschiedene Aktionsformen zu verteilen, wäre es doch viel interessanter zu erfahren, wie das klimaneutrale Basel 2037 aussehen soll. Oder welche begleitenden Massnahmen wir brauchen, damit Netto-null sozial gerecht umgesetzt werden kann.
Teilweise
"Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt." lautet ein Zitat von Immanuel Kant. Klimademos haben natürlich ihre Berechtigung. Sie erinnern die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik daran, dass dringend Massnahmen gegen die Klimaerwärmung umgesetzt werden müssen. Demos und anderen Aktivitäten dürfen aber nicht so weit gehen, dass sie die Freiheits- oder Eigentumsrechte von anderen Menschen verletzen. Wenn Aktionen die Bevölkerung nur verärgern, werden die Botschaften der Aktivist/innen von den Menschen nicht positiv aufgenommen.
Bevölkerung wird gespalten
Mir gehen die KlimaaktivistInnen zu weit. Nicht weil ich gegen das Klimaschützen wäre, sondern weil sie mit ihren Aktionen die Bevölkerung spalten, statt einen. Sie machen viele Menschen hässig und drängen diese damit in die Opposition. Wann endlich lernt die Menschheit, dass wir nur gemeinsam dieses Problem lösen können? Aufeinander zugehen wäre sinnvoller, als extreme Haltungen, als unredliche Aktionen. Extremismus hat noch nie zum Ziel geführt - wer sich mit dem Weltgeschehen befasst, weiss das!
Wir brauchen einen Klimaaktivismus für die 99%
Der Klima-Aktivismus ist in Anbetracht der drohenden weltweiten Klima-Katastrophe dringend angezeigt und der Widerstand ist berechtigt. Dazu gehören auch Formen des zivilen Ungehorsams - jedoch müssen diese auf ihre Wirkung überprüft werden. Es ist notwendig, dass sich die Mehrheit der Menschen solidarisch für eine klimagerechte Welt einsetzen und dies muss grundlegende Veränderungen in der Wirtschaft und Gesellschaft zur Folge haben. Weil aber die SVP täglich den Einsatz für eine klimagerechte Welt und den Klima-Aktivismus im Ganzen delegitimiert und die Menschen zu Terroristen abstempelt - ist es umso wichtiger, dass die Klima-Aktionen verständlich sind, die Menschen mitnimmt und versucht wird die gewünschte Wirkung zu erzeugen - so wie bei der erfolgreichen Aktion gegen das LNG-Terminal in Muttenz. Es lohnt sich.
zu lange weggesehen
Im Vergleich dazu, was noch alles auf uns zukommen wird, sind die Aktionen der LG nun wirklich Pipifax. Jahrzehntelang wurde weggeschaut und nichts getan, daher sind solche extremen Aktionen auch notwendig. Anders bekommt man heute keine Aufmerksamkeit mehr.
Wenn ich den Aktivistinnen und Aktivisten auf den diversen Kanälen so zuhöre und die Wut in den Gesichtern sehe, dann muss man sich doch fragen, wie das weiter geht und wie das enden wird. Die Protestierenden sind keine Terroristen im klassischen Sinne, sie setzen sich aber über gesellschaftlich ausgehandelte Grenzen, Normen und Gesetze hinweg. Soll man sie einfach machen lassen und was passiert, wenn sie nicht gebremst werden? Wohin werden sie sich treiben lassen? Müssen wir gar mit einer neuen Roten Armee Fraktion (RAF) rechnen? Bräuchte es nicht mehr Dialog, Realismus und Einordung der Forderungen dieser teils verzweifelten Menschen?
Energieverschwendung!
Es gibt weit bessere und intelligentere Wege seine Energien für den Klimaschutz einzusetzen, als diese dummen Kinderstreiche.
Klimaterrorismus
Sogenannte Aktivisten nötigen nicht nur die arbeitende Bevölkerung, indem diese auf dem Weg zu Arbeit behindert wird, sie fügen uns allen auch einen volkswirtschaftlichen Schaden zu. Wir leben in einer Demokratie. Wer etwas verändern will, kann Unterschriften sammeln, anstatt sich irgendwo festzukleben oder anzuketten. Das eigentlich wichtige Thema des Klimaschutzes wird dank diesen Leute in der normalen Bevölkerung mittlerweile nur noch negativ wahrgenommen.
Sie schaden dem Thema Klima nur selber, weil sie schon länger nicht mehr wahrgenommen werden. Die Bürger nerven sich nur noch, weil sie eigentlich zur Arbeit wollen. Ganz Primitiv ist das Rettungskräfte behindert werden und der Tod von Patienten in Kauf genommen wird. Gesetzlich bin ich ganz klar für Gefängnisstrafen für diese Leute.