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13 Tipps zum Studieren

Uni sehen und überleben

Neu an der Uni oder ewige Student*in? JetztZeit liefert Dir die Anleitung für einen gelungenen Semesterstart, fürs Äxtewerfen und fürs Spazieren mit Lamas im übertragenen Sinne.

Tomas Marik, JetztZeit

10/03/22, 02:57 PM

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Dieser Artikel ist zuerst bei JetztZeit erschienen. JetztZeit wird von Studierenden der Universität Basel betrieben. Als Plattform ermöglicht JetztZeit eine Vernetzung unter Gleichgesinnten.

(Foto: Albrecht Fietz / Pixabay )

Dein erster Ausgang in Basel als Student*in

Du hast es geschafft. Du hast angefangen zu studieren und feierst Dein neues Leben. Mit Deinen Mitstudis gönnst Du Dir das günstigste Bier der Stadt in der Joha (kurz für Johanniter-Bar). Ihr spielt dort Billard, ihr «töggelet», werft mit Dartpfeilen und stillt euren Bierhunger mit mässiger Pizza, das heisst in diesen Momenten mit der besten Pizza der Welt.

Die Nacht ist noch jung und ihr zieht weiter – wohin? Keine Ahnung. Wir von jetztzeit machen keine Party, wir schreiben Artikel. Mal vorbeischauen solltest Du aber definitiv im Verso, der eigens betriebenen Bar der skuba (Studentische Körperschaft der Universität Basel). Offen hat die jeden Donnerstag, mal erschallen die 70er, mal findet ein Bierpongturnier statt.

Deine tägliche Dosis Koffein

Du hast die Nacht durchgefeiert. Das Studium kann beginnen. Aber vorher Kaffee (auch wenn Kaffee Deine graue Gehirnsubstanz verändert – Forschung der Uni Basel rocks!). Nicht besonders guten kriegst Du in fast allen Unigebäuden, bei Gelegenheit kannst Du Deine UNIcard vorweisen und erhältst den Kaffee vergünstigt.

Aber Du bist noch in der Stadt unterwegs. Wer nicht schläft, hat auch keinen Kater. Vielleicht kann das Studium noch etwas warten. Du verpasst Deine erste Vorlesung. Stattdessen schaust Du in der Mitte vorbei. Die hat lange Öffnungszeiten, keinen Konsumzwang und viel Platz, sehr praktisch, beispielsweise auch um gemeinsam an einer Gruppenarbeit zu schreiben.

Mässiger Uni-Kaffee: Dein Kickstart in den Tag.

Mässiger Uni-Kaffee: Dein Kickstart in den Tag. (Foto: unsplash)

«Me het e Velo» oder der 30er-Bus

Du bist gestärkt und endlich bereit für den Tag. Du hast ein Velo (in Basel sagen wir auch: «Me het e Velo!»). Damit bist Du am schnellsten. Du düst durch die Stadt, gehst Autofahrer*innen auf die Nerven und tust der Allgemeinheit damit etwas Gutes.

Der Uni Basel fehlt ein herkömmlicher Campus, die Unigebäude sind in der Stadt verstreut. Wenn Du also noch kein Velo hast: Kauf oder leih Dir eines! Nicht nur bist Du schneller, Du sparst Geld, bist nachhaltig und bleibst fit. Einfach nur Wow. Brauchst Du einmal den ÖV, dann wird es vermutlich der 30er-Bus sein. Der bringt Dich vom Bahnhof SBB zum Badischen, er hält unweit des Kollegiengebäudes (Haltestelle Universität / Spalentor), beim Bernoullianum und nahe des Biozentrums (Haltestelle Kinderspital UKBB).

easy credit points

Du studierst. Du sitzt in der legendären «Lernen»-Vorlesung (3KP), aber hörst nicht zu. Wieso denn auch, Du bist schliesslich abgeklärte Bologna-Student*in: Du widmest Dein Studium den Kreditpunkten. Die Vorlesung der psychologischen Fakultät belegst Du wie alle anderen Studis für die drei Punkte und den fehlenden Aufwand, und auch einige Geschichtsvorlesungen für je zwei Kreditpunkte (die sind aber auch wirklich spannend und sehr zu empfehlen!). Wir empfehlen ein eigensinniges Studium, wo Du Dich ganz von Deinen Interessen leiten lässt. Langfristig hast Du davon mehr.

Die Auswahl an Uni-Vorlesungen ist schon fast paradiesisch.

Die Auswahl an Uni-Vorlesungen ist schon fast paradiesisch. (Foto: Tobias Brunner)

Suche WG, finde Hundehaus

Während der Vorlesung scrollst Du durch das Angebot des Unimarkts. Ein WG-Zimmer hast Du dank der Seite bereits gefunden, jetzt suchst Du noch einen Nebenjob oder ein Praktikum.

Auf dem Uniportal findest Du alles, was Du selbst loswerden möchtest, und so einiges von dem, was Du suchst. Auch Kleider- und Tauschbörsen, ein Fundbüro – brauchst Du vielleicht eine Hundehütte? Auch das hat es dort. Du ziehst sie ernsthaft in Betracht, entscheidest Dich dann aber dagegen: Du hast gar keinen Hund.

Wo bekomme ich was?

Du bist vorbereitet. Mit Büchern konntest Du Dich über den Unimarkt und AbeBooks eindecken. Das sind Bücher aus zweiter Hand, die sind günstig und nachhaltig. Wenige musstest Du neu im Bider & Tanner kaufen, geisteswissenschaftliche Literatur im Labyrinth, juristische im Schulthess, vergünstigt unter Vorweisen Deiner UNIcard. Einige hast Du online über Exlibris bestellt, bitte kein Amazon.

Selbstverständlich reicht auch oft die Ausleihe oder ein Scan wichtiger Passagen. Dein neuer Laptop, der Dich ein Studium lang begleiten wird, hast Du vom Projekt Neptun. Das Non-profit-Unternehmen verkauft preisgünstig Technik an Studierende weiter. Aber Achtung! Du weisst: Das Kauffenster für dieses Semester schliesst am 3. Oktober um Mitternacht! Wenn Du also noch etwas brauchst, beeile Dich!

Zum Labyrinth geradeaus.

Zum Labyrinth geradeaus. (Foto: Birgit Böllinger / Pixabay)

Tipps für Sparfüchse

Dein Leben hast Du vielleicht nicht im Griff (niemand hat das, entspann Dich), Dein Budget aber schon. Auch dank der vielen Vergünstigungen der UNIcard. Weil Du ein Kulturmensch bist, hast Du Dir auch den ColorKey geholt. Der kostet 30 CHF im Jahr. Dafür kommst Du gratis in die meisten Museen und profitierst von weiteren Vergünstigungen.

Alternativ zu den 30 CHF kannst Du Dir auch gratis ein Studikonto bei der BKB eröffnen. Da erhältst Du mit der STUcard den ColorKey kostenlos dazu. Nur das semesterliche Nachweisen Deiner Immatrikulation kann etwas mühsam sein.

Mampf

Die Vorlesung ist fertig und Du hast Hunger. Du deckst Dich in der Äss-Bar beim Spalentor mit dem Feinsten ein, was die Bäckereien in Basel zu bieten haben. Alles frisch von gestern, und noch dazu super günstig! Kommili-Toni geht in die Denner-Filiale nahe des Kollegiengebäudes. Die Gruppe neben Dir hat ihr Essen von Zuhause mitgebracht – in fast jedem Unigebäude findest Du eine Mikrowelle.

Auch gut zu wissen: Über die App «Too Good To Go» bieten Restaurants, Bäckereien und Cafés das übrig gebliebene Essen zu tiefen Preisen an. Oft weisst Du nicht, was Dich erwartet, aber schmecken wird es und satt wirst Du bestimmt auch! (Natürlich kannst Du auch in die Uni-Mensa. Das Essen dort schmeckt manchmal sogar nach dem, was in der Menübeschreibung steht, aber günstig ist es nicht.)

Unisport

Du hast gut gegessen und denkst Dir, dass es wieder einmal Zeit wäre, etwas Sport zu treiben. Zum Glück gibt es den Unisport. Ob Fussball oder Badminton, bei vielen Kursen kannst Du ganz einfach, ohne Voranmeldung vorbeischauen und loslegen. Du überlegst Dir, ein Fitness-Abo abzuschliessen, entscheidest Dich dann aber doch fürs Tanzen.

Spontan wie Du bist, willst Du Dich auf der Website auch noch für das «Axtwerfen» und «Lamatrekking» anmelden, enttäuscht stellst Du aber fest, dass die Kurse ausgebucht sind. Dabei sollte Studieren doch heissen: «Lernen mit Äxten zu werfen». Und sollte einfach sein wie: «Ein Spaziergang mit einem Lama in einem Park».

Engagier Dich!

Nachmittags engagierst Du Dich bei jetztzeit😇. Du schreibst oder redigierst einen Artikel, leistest Vereinsarbeit, machst Werbung, entwickelst ein neues Konzept, treibst das Projekt voran. Du willst was bewegen, auf die Beine stellen, für Deine Mitmenschen, für die Umwelt, für die Uni – Erfahrungen sammeln, Leute kennenlernen, Deinen Lebenslauf aufbessern: Hier findest Du alle Studivereine. Auch wird Engagement in den Fachgruppen, der AG Nachhaltigkeit und der skuba immer sehr begrüsst.

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Sprache lernen?

Abends lernst Du verschiedene Sprachen im Sprachzentrum. Freund*innen von Dir frischen ihr Deutsch und Französisch auf, Kommili-Toni arbeitet auf das C1-Sprachzertifikat in Englisch hin.

Kultur, auch an der Uni Basel

Nach der Bildung kommt die Bildung. Basel ist Kulturhauptstadt. Das Programm ist voll. Auch steht ein Museum neben dem anderen. Dir ist das vielleicht zu etabliert, zu leblos, Du besuchst deshalb das Unitheater.

Vom 29. September bis zum 8. Oktober wird das Stück «Trust» aufgeführt, jeweils am Donnerstag, Freitag und Samstag um 20 Uhr in der der alten Zollhalle beim Bahnhof St. Johann. Die Figuren im Stück suchen nach Vertrauen in einem zusammenbrechenden kapitalistischen System, nach Vertrauen in Märkte, ineinander und in sich selbst.

Vertrauenswürdig: Das Unitheater-Ensemble.

Vertrauenswürdig: Das Unitheater-Ensemble. (Foto: Instagram / unitheater_basel)

Lernen? Oder doch lieber…

Nach einer gelungen Aufführung stehst Du wieder draussen an der kalten, frischen Luft. Deine mittlerweile treue Freund*in und Gefährt*in Kommili-Toni ist auch da. Ihr wünscht euch, dass bereits Herbstmesse wäre, um bei einer Tasse Glühwein eine wärmende Stunde miteinander verbringen zu können. Aber die kommt zum Glück bald, am 29. Oktober beginnt sie und dauert bis zum 13. November.

Und während ihr in den Abend lebt, verschwendet ihr keinen einzigen Gedanken an die vielen Leistungsnachweise, die im Fortschreiten des Semesters anfallen, an die Prüfungen am Ende. Gut so. Du kennst die Lernorte, die Du später vielleicht einmal brauchen wirst, die Räume der Unibibliotheken und Deines Departements und das Lernoullianum, einige vielleicht noch nicht so richtig, aber Du schaust bestimmt noch vorbei. Ihr schlendert ein wenig, ihr geniesst die Zeit.

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