Guy Mandon und seine Plattentaufe für die Internetgött*innen

Ein Blick hinter die Kulissen eines aussergewöhnlichen Konzerts bei Gärngscheekultur mit viel Glitzer und einem Grande Finale, wie es die Welt noch nie gesehen hat. Fotos: Sara Barth.

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Eine Plattentaufe wie aus einer anderen Welt: GIF_X im Livestream bei Gärngscheekultur.

Das ist womöglich leicht übertrieben, das mit der Welt. Aber für unsere Massstäbe, die wir über die vergangenen Streams in Sachen Setting und technischem Aufwand immer noch ein wenig weiter nach oben verschoben haben, für unsere Massstäbe war diese Plattentaufe von GIF_X mit und auch dank Guy Mandon ein absolutes Feuerwerk. 

Hier ein paar Funkenschläge aus der Produktion:

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Guy Mandon in blau

Wie wir Tage zuvor diese Halle betraten und Lucien Mantandon, wie Guy Mandon mit bürgerlichem Namen heisst, beim Anblick des Padelcourts in dieser ganzen rohen Kabel- und Leitungsrohre-Ästhetik sofort dieses Leuchten in den Augen hatte. «Das ist ein Spieler», sagte all-you-can-Möglichmacher Elias Buess später, kurz vor dem Konzert. «Der ist auch einer, der hingeht und sich einen Ort besieht und sofort überlegt, wie er mit all dem etwas Schönes schaffen kann.»

Wenn der Spieltrieb bei Gärngscheekultur erst einmal kickt, dann wirds meistens richtig aufwendig.

Aber weil alle denken, sie hätten in erster Linie Spass und weil jede*r aus ihrem Metier, dem Licht, dem Ton, dem Kamerabild das absolute Maximum herauskitzeln will, fühlt sich diese laserfokussierte Parforceleistung in den Tagen und Stunden vor diesem Livestream nicht an wie die harte Arbeit, die sie ist. Sondern wie in Zuckerwatte baden am Sunset Beach. 

Stimmt doch, oder? An die Techniker Tim Ferns, Lichtfrau Anna Dippert, Kamera-Ninja Martin Schaffner und die IT-Schattenwerker Livio und Flavio Spaini: Wir verneigen uns vor euch. 

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Wenn der Spieltrieb kickt, wirds erst einmal richtig ansteckend. Dann anstrengend.
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Zehn Minuten vor Live. Mittwochabend, 20:05 Uhr. Nackte Panik. Der Laptop von Keyborder Christoph Boner ist abgestürzt, alle Set-Projekte sind weg. Guy Mandon ruft «Problem!», aber hinter ihren Geräten sind da alle schon so nervös, dass das irgendwie keiner mehr mitkriegt. Den Laptop neu starten. Geht wieder. Countdown abzählen. «Sehr verehrtes Publikum, herzlich willkommen zur achten Ausgabe von Gärngscheekultur» in die Kamera sagen.  

Wenn das X in Gif_X für das Kerngefühl dieser Plattentaufe stünde, wie dann die Platte hiesse, wollen wir von Guy Mandon wissen. «Aufgeregt. Ich bin ziemlich aufgeregt», sagt Mandon.

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Das Tenü des Moderators war als Ausblick auf des Ende des Konzerts auf dem Padel-Court gedacht. Ob die Message ankam, steht ausser Frage, denn: Zum Schluss des Streams waren so viele Zuschauer*innen dabei, wie nie zuvor.
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Die Welle zeigt das Zuschauerinteresse auf einem der Streams auf Facebook. Zum Schluss kommt der Peak.

Es ist magisch zu sehen, mit welcher Konzentration Guy Mandon, Luca Glausen und Christoph Boner ihre Stücke feiern. Diese Sorgfalt, diese Liebe für präzise Übergänge, dieser spürbare Stolz, zeigen zu können, wofür diese Musiker so lange geprobt, woran sie so lange gefeilt hatten – all das wirkt jetzt, wo Live-Konzerte so sehr fehlen, irgendwie noch krasser und trotz Livestream ungefiltert und direkter in alle empfindsamen Zellen hinein.

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Unterdessen, drüben unter dem Livestream auf Facebook.

Neun Songs spielt die Band. Dann steht Mandon auf, winkt die Zuschauer*innen durch die Kamera zu sich heran, geht mit Glausen und Boner die Treppe hinab auf den Padel Court. Und spielt dort, im Kunstnebel, sein letztes Lied, unser Lieblingslied «S läbe isch en Stream». 

Der Spendebaromenter steht bei 2'252 Franken. Dann gibts Champagner.

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Alle Fotos: Sara Barth. 

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Bei Bajour als: Reporter und Redaktor

Hier weil: da habe ich die Freiheit, Neues anzupacken und unkonventionell zu arbeiten, ohne über sieben Hierarchiehürden zu springen. Das ist toll. Gleichzeitig macht diese Freiheit natürlich Angst, und das wiederum schweisst zusammen. Darum bin ich auch hier. Wegen des Teams.

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Kann: Ausschlafen.

Kann nicht: Kommas.

Liebt an Basel: Die Dreirosenbrücke. Das Schaufenster des Computer + Softwareshops an der Feldbergstrasse Ecke Klybeckstrasse. Das St. Johann. Dart spielen in der Nordtangente. Dass Deutschland und Frankreich nebenan sind.

Vermisst in Basel: Unfertigkeit. Alles muss hier immer sofort eingezäunt und befriedet und geputzt werden. Das nervt. Basel hat in vielem eine Fallschirmkultur aus der Hölle. Absichern bis der Gurt spannt. Ich bin schon oft aus Versehen eingeschlafen.

Interessensbindung: Vereinsmitglied beim SC Rauchlachs.

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