Holen die Bürgerlichen Herzogs Ständeratssitz?
Parteiübergreifende Akzeptanz entscheidend
Im Prinzip landen wir wieder auf dem Feld, auf dem wir vor drei Jahren waren, als Eva Herzog in den Ständerat gewählt wurde. Die Chancen aller politischen Lager sind nicht weniger oder mehr intakt als damals – die personelle Ausgangslage ist bei einer Einzelvakanz entscheidend, deshalb kann man die Wahrscheinlichkeit nicht einschätzen, bevor man das Kandidat*innenfeld kennt. Auch für eine fähige Persönlichkeit ist wohl eine parteiübergreifende Akzeptanz entscheidend, umso mehr als wir nur einen Ständeratssitz haben und dieser die ganze politische Bandbreite in Bern repräsentieren sollte.
Salome Hofer kommt mir in den Sinn
Als Sozialdemokratin finde ich, dass der Ständeratssitz bei der SP bleiben muss. Salome Hofer kommt mir spontan in den Sinn. Sie kann Basel sehr gut repräsentieren, auch über die Parteigrenzen hinaus. Mein Kriterium für den nächsten Basler Ständerat oder Ständerätin ist, dass man Erfahrung mitbringt und den Blick für die Region hat.
Den Sitz im grün-roten Lager halten
Klar ist für die GRÜNEN BS, dass der Baselstädtische Ständeratssitz im linken Lager bleiben muss. Eine Kandidatur der GRÜNEN kommt daher nur in Frage, wenn sie diesem Ziel dient.
Sollte die SP Schweiz am 26. November Eva Herzog für den Bundesrat nominieren, werden wir mit der SP das Gespräch suchen und zusammen schauen, wie wir den Sitz im grün-roten Lager halten können.
Linke im Ständerat unter Druck
Basel ist nicht bekannt dafür, den rechten Flügel im Ständerat zu stärken. Die Linke ist dort eh nicht stark vertreten und bald zusätzlich unter Druck: Paul Rechsteiner (SG) und Roberto Zanetti (SO) treten zurück, Marina Carobbio will in den Tessiner Staatsrat. Diese Unsicherheit spricht aber nicht gegen die Kandidatur von Eva Herzog, die ich als gesetzt für den Bundesrat sehe. In Basel hat die SP allerdings kein Personalproblem, wenn ich in den Grossen Rat schaue: Fraktions-Chef Thomas Gander, Pascal Pfister, Salome Hofer und es gibt weitere. Auch Tanja Soland könnte ich mir als Kandidatin mit hohen Erfolgs-Chancen vorstellen.
Es wird auf jeden Fall eine bürgerliche Kandidatur geben
Dass Eva Herzog Bundesrätin werden könnte, haben wir schon seit einiger Zeit auf dem Radar – man muss vorbereitet sein. Für eine Ständerats-Nachfolge wird es auf alle Fälle eine bürgerliche Kandidatur geben, Gespräche werden wir in nächster Zeit führen.
Wie gut die bürgerlichen Chancen stehen, hängt auch von der Gegenkandidatur ab: Eva Herzog hatte bei ihrer Wahl in den Ständerat als langjährige Regierungsrätin einen grossen Vorteil, sie war sehr bekannt und bis ins bürgerliche Lager akzeptiert.
Eva Herzog
Natürlich wird Eva Herzog diese Aufgabe meistern, überhaupt keine Frage für mich, dass sie gewählt wird! Mich würde das auf jeden Fall sehr freuen. Und – neben allen fachlichen Qualitäten – wird dann erstmals nach Eveline Widmer-Schlumpf und Micheline Calmy-Rey wieder eine Mutter im Bundesrat vertreten sein.
Alle Nationalrät*innen haben eine Chance
Basel-Stadt hat sehr starke Persönlichkeiten im Nationalrat. Da dürften sich alle für den Ständerat interessieren – zumal der Kanton 2023 einen Sitz in der grossen Kammer verliert. Chancen auf den Ständeratssitz haben mehr oder weniger alle – nicht nur bürgerliche Interessierte.
Christian von Wartburg, Tanja Soland oder Lukas Engelberger
Das entscheidet das rot-grün geprägte Basler Stimmvolk erst, wenn Eva Herzog als Bundesrätin gewählt werden sollte – was ich erfreulich fände. Ohne lange über Profile nachzudenken, fände ich GPK-Präsident Christian von Wartburg valabel, aber auch Finanzdirektorin Tanja Soland oder Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger – auch wenn alle drei Rechtsgelehrte sind.
Gute Chancen für Bürgerliche
Falls Eva Herzog Bundesrätin wird, haben die Bürgerlichen in Basel so gute Chancen auf den Ständeratssitz wie schon lange nicht mehr. Ich sehe vor allem Lukas Engelberger als möglichen Kandidaten. Er ist seit seinem Auftreten als oberster kantonaler Gesundheitsdirektor in der Corona-Pandemie einer der bekanntesten Politiker der Region.
Ein Mensch!
Ich möchte letztlich einen Menschen wählen, keine Partei - obwohl ich mir als bürgerlich geprägte Politikerin gerne eine bürgerliche Ständerätin oder einen bürgerlichen Ständerat sehr gut vorstellen kann.
Lösung für SP-internen Konkurrenzkampf
Es ist möglich, dass Sarah Wyss nicht nur für den Nationalrat, sondern auch den Ständerat antritt. Dann hat die SP Chancen, keinen ihrer jetzigen Nationalrät*innen «opfern» zu müssen. Basel-Stadt verliert bei den nächsten Wahlen einen Sitz, was den SP-internen Konkurrenzkampf zwischen Mustafa Atici und Sarah Wyss auf ein ungesundes Mass hat anschwellen lassen. Jetzt könnten die Chancen steigen, dass beide ein Pösteli haben – vielleicht.
Wer….
… hat den SVP Sitz im Nationalrat geholt?
… hat die Grünen im Regierungsrat ausgestochen?
… könnte auch bald in den Ständerat einziehen?
Genau: die glp mit Katja Christ!
Wir sind doch hier nicht beim Jassen
All die Namen sind ja nett. Mir kommt es aber vor, als wären wir beim Jassen. Statt Schaufel-Dame kommt LDP-Falkenstein ins Spiel, statt Kreuz-König Mitte-Engelberger. Wer hat ein Ass im Ärmel? Wie beim Jassen stehen dabei die Farben/Parteien im Vordergrund. Wer punktet? Dabei kommt es, gerade im Ständerat, doch darauf an, dass ein Mensch gewählt wird, der die ganze Bevölkerung vertritt. Wirkung wird er dabei nur entfalten, wenn er gut vernetzt ist und stark ist in der Kommissionsarbeit. Ob dieser Mensch der LDP, der Mitte, der SP oder sonst einer Farbe angehört, ist mir dabei egal. Wir sind doch hier nicht beim Jassen.
Warten wir ab
Wir warten mal die Bundesratswahlen ab ;) Dann sehen wir weiter.
Keine Chance
Weil Frau Herzog eh nicht Bundesrätin wird, erübrigt sich die Frage.
Völlige Spekulation
Eva Herzog ist noch nicht Bundesrätin. Sobald es konkreter wird, werden Gespräche stattfinden, alles andere ist zum jetzigen Zeitpunkt völlige Spekulation.
Niemand
Niemand wird den Ständeratssitz aktuell erobern, weil es vor den Wahlen 2023 keine Vakanz geben wird. Diese Diskussionen bringen jetzt vielleicht Bajour und Co. Klicks, haben aber wenig mit der Realität zu tun.
Wahlen mit Wetten?
Für die Medien scheinen diese Wahlen ein nachhaltiges Bombengeschäft zu werden. Wie wäre es, wenn dazu auch noch im grossen Stil gewettet werden könnte? Und welchen Mehrwert bringen solche Wahlen wohl wahrhaftig und wirklich substanziell für die Politik?