Ist Bundesrät*in ein Scheiss-Job?
Gerhard Pfister will nicht, Martin Candinas auch nicht, Isabelle Chassot fehlt die Lust und Philipp Bregy die Zeit. Nach der Rücktrittsankündigung von Viola Amherd sagen Reihenweise Mitte-Politiker*innen ab. Keine*r will Amherds Nachfolge antreten und Bundesrät*in werden. Liegt das am unbeliebten und problembeladenen Verteidigungsdepartement, das man wohl von Amherd erben würde? Oder am raueren Umgang in der Politik, den die Bundesrätin bei ihrer Rücktrittsrede kritisierte? Oder ist das Bundesratsamt als Ganzes zu unattraktiv? Beat Jans nahm vor gut einem Jahr freudestrahlend die Wahl an. Ein Jahr später ist er vor allem mit Kritik konfrontiert. Ein Knochenjob mit wenig Anerkennung. Auch Politologe Michael Hermann beobachtet: «Früher galt es als Gewissheit, dass praktisch jeder und jede unter der Bundeshauskuppel Bundesratsambitionen hat – ganz offensichtlich gilt das nicht mehr.»
Ein sehr spannender Job mit Vor- und Nachteilen
Nein, ein Scheissjob ist es nicht. Sondern ein sehr spannender mit der Möglichkeit in vieles Hineinzusehen und Persönlichkeiten von einer anderen Seite kennenzulernen, als es die Allgemeinheit kann. Welche Art von Job hängt jedoch stark von der Persönlichkeit ab. Für Menschen mit Drang nach Aufmerksamkeit ist es der Topjob. Man wird überall hofiert und "beduddelet". Der Nachteil, diese Leute mögen Kritik nicht besonders und in diesem Job bekommt man es 1 zu 1 ab. Persönlichkeiten, die etwas verändern möchten, sind da an einer guten Stelle. Nachteil, wenn man zur Minderheit im BR gehört, macht es keinen Spass. BR mit Familie, die die Karriere über die Kinder stellen, sind da ebenfalls gut aufgehoben. Nachteil, man hat nicht sehr viel von der Familie, diesen Verlust merkt man aber erst, wenn es zu spät ist. Vor- und Nachteile halt. Bitzeli wie Polizist/in: Sehr spannend, Vielseitig, aber wie man es macht, ist es falsch, habe also beste Voraussetzung. Aber ich mache es. Vote please :-)
Kopfball
Für die Politik im Allgemeinen, aber für das Amt des Bundesrates im Besonderen, gilt tatsächlich, dass es hart geworden ist. Der Job an sich ist kein Scheissjob, sondern eine spannende Herausforderung. Aber was die Allgemeinheit an täglichen Beleidigungen und Verletzungen über die unzähligen Kanäle herauslässt, ist unerträglich. Es wird nur noch auf den Kopf geschossen, hemmungslos. Die andern Parteien lassen sich auch nicht lumpen. So kann die eigentliche Arbeit nur erschwert erledigt werden, und der private Alltag wird zum Spiessrutenlauf.
Es braucht eine andere Form von Politik
So wie die Politik organisiert ist, bläst der Bundesrat Ballone auf, die in der Regel eine Mehrheit platzen lässt. Das mag zwar knallig sein, kann aber eigentlich niemand wirklich froh und zufrieden werden lassen. Lasst uns eine Form von Politik (er)finden, die allen Freude macht und in der Sache gemeinschaftlich das Bestmögliche für alle bringen kann.
Ein schwieriger JOb
Ich halte den Bundesratjob für extrem schwierig, ob es ein Scheissjob ist, mag ich nicht urteilen.
Scheissjob
Ein völlig unpassender Fragetitel! Bitte nicht diese Boulevard-Sprache.