Keine Bildschirmzeit für Kinder unter zwei?
Baselland hat eine neue Kampagne zum Umgang mit digitalen Medien bei kleinen Kindern lanciert. Sie soll Eltern und Fachpersonen für das Thema sensibilisieren und gibt Tipps zur altersgerechten Bildschirmzeit. Kinder unter zwei Jahren sollten gar keine digitalen Medien vorgesetzt werden heisst es im Leitfaden – das empfiehlt auch die WHO. Hingegen sei es wichtig, dass Kleinkinder sich viel bewegen können und mit Erwachsenen und anderen Kindern interagieren. Auch Basel-Stadt beschäftigt das Thema. Wie die Grünen-Grossrätin Anouk Feurer in ihrem Anzug aufzeigt, halten sich gemäss internationalen Studien 95 Prozent der Eltern von dreijährigen Kindern nicht an diese Empfehlungen. Sie möchte vom Regierungsrat wissen, wie Eltern von Kleinkindern stärker für das Thema sensibilisiert werden können. Bildschirmmedien sind in vielen Familien ein willkommenes Mittel zur Bewältigung des herausfordernden Alltags. Für ein bisschen Ruhe während des Kochens, Aufräumens oder in Krankheitsphasen sind Tablets und TV willkommene Helfer.
analog vs digital
analog: ich mache oder das kind macht (lernt), also sind wir. errungenschaft erzeugt nachhaltig zufriedenheit. digital: ich konsumiere oder das kind konsumiert (achtung: förderung des suchtpotentials), also sind wir nicht. passive haltung erzeugt momentane zufriedenheit. "die dosis macht das gift", also sollten bewusstsein, haltung und balance geschult werden. dafür brauchen die erwachsenen ebenfalls b,h&b. ein kind sollte nie "ruhig gestellt" werden müssen, sondern vielmehr, weil es spielen und lernen durfte, ruhig schlafen dürfen. if we give play a chance, we give peace a chance...
Kinder betreuen, nicht parkieren
Ja, das ist machbar, denn Kinder in dem Alter wollen die reale Welt entdecken. Alleine Eltern, die ihre Ruhe wollen, geben Kindern in dem Alter einen Bildschirm vorgesetzt, was meiner Meinung nach auf schlechte Planung/Organisation zurückzuführen ist und nicht kindgerecht ist. Ich kann hier leider keinen differenzierten Kommentar abgeben, und es tut mir leid, wenn sich jemanden dadurch vor den Kopf gestossen fühlt. Ich möchte auch nicht überheblich oder selbstzufrieden erscheinen. Kinder können mitunter sehr herausfordernd und anstrengend sein. Aber aus eigener Erfahrung mit 3 Kindern weiss ich, dass das klappt. Ab und zu braucht es auch "aushalten", auf beiden Seiten. Und ja, ein paar Tricks auf Lager muss man haben. Eine Aufklärung ist bitter nötig: Ich habe Familien beim Zoobesuch beobachtet, die dem Baby-Kleinstkind im Kinderwagen ein Handy in die Hände gedrückt hatten.
Aufklären, um bewussten Umgang zu fördern.
Wenn alle Erziehungsberechtigten von den vielen verschiedenenen (negativen) Folgen wüssten, die zu viel Bildschirmzeit bei Kleinkindern auslösen kann, wäre es keine Frage der Umsetzbarkeit. Für meinen Vorstoss habe ich viele wissenschaftliche Paper gelesen und mit Fachpersonen gesprochen. Ich bin keine Mutter, aber ich nehme an, für das haben die meisten keine Zeit. Deshalb müssen die Eltern früh über die Chancen und Risiken der Bildschirmnutzung aufgeklärt werden, um einen bewussten Entscheid im Umgang mit Bildschirmmedien zu treffen, um die gesunde Entwicklung der Kleinkindern zu fördern. Und wir müssen den Kids gute Vorbilder sein und nicht selbst die ganze Zeit vor dem Bildschirm hängen.
Neuropsychologe Jäncke warnt!
Vor einiger Zeit las ich ein klares Statement des Zürcher Neuropschologen Lutz Jäncke gegen die Nutzung von Internet o.ä. durch Kinder. Er sagte, das kindliche Gehirn sei nicht bereit, die Informationen von Videos o.ä. zu verarbeiten. Ich habe keine Kinder, aber wenn ich Eltern zusehe, die ihre Kinder mit bewegten Bildern stillhalten, überkommt mich ein mulmiges Gefühl. Kinder sollten ernst genommen werden, das heisst persönlich betreut werden und nicht so - ihr wisst schon.
Altersgrenze ist zu tief
U2? Und der Rest ist Empfehlung? Ich glaube, ich habe mich verlesen….. Pro Juventute empfiehlt U3 keinen Bildschirm. Auch das ist noch zu jung!!!!! www.projuventute.ch
Kinder ein gutes Leben leben lassen.
Bildschirm-Kinder sind eine traurige Realität. Sie entsprechen einer Traumata-Welt, die von Herrsch- und Vergnügungssucht sowie von Zerstörungswut geprägt ist. Nicht wirklich lustig, aber wahr. Möge es Eltern wohlwollend gelingen, Kinder ein gutes Leben leben zu lassen.