Gleichgeschlechtliche Ehepaare zahlten mehr – jetzt nicht mehr

Seit dem 1. Juli gilt in der Schweiz die Ehe für alle. Wer in einer eingetragene Partnerschaft lebt, kann diese in eine Ehe umwandeln lassen. Dafür mussten sie aber doppelt Gebühren zahlen. Jetzt macht Stephanie Eymann das rückgängig.

Ehe für alle
Marmor, Stein und Eisen bricht... (Bild: Unsplash/ Alexander Grey)

Dies ist eine kleine Weihnachtsgeschichte. Es geht um Liebe und Geld. Und um Reklamationen. Davon bekam Grossrat Johannes Sieber einige aus der Bevölkerung. Der Grund: doppelte Gebühren für gleichgeschlechtliche Eheleute.

Seit 1. Juli gilt in der Schweiz die Ehe für alle. Seither haben 18 schwule oder lesbische Paare geheiratet. Paare, die bisher in einer eingetragenen Partnerschaft lebten, können sich beim Zivilstandsamt melden und ihre rechtliche Beziehung in eine Ehe umwandeln lassen. 93 Paare haben das getan, so das Justizdepartement. Aber: Sie mussten dafür 75 Franken zahlen.

Das führte bei einigen Eheleuten zu Unmut, wie Bajour erfahren hat. Denn sie hatten bereits eine Gebühr entrichtet, als sie ihre Partnerschaft eintragen liessen. Die doppelte Rechnung empfanden sie als diskriminierend. Also baten sie den Grünliberalen Johannes Sieber, einen Vorstoss einzureichen.

Johannes Sieber Glitzer
Hat eine E-Mail geschrieben: Johannes Sieber. (Bild: GayBasel)

Mail reicht

Dieser fand: «Ein Vorstoss ist nicht nötig, das geht unkomplizierter.» Er schrieb eine Mail an Justizdirektorin Stephanie Eymann (LDP). Mit Erfolg: Die Regierungsrätin hob die Gebühren auf. Die Doppelgebühr würde sonst «eine Schlechterstellung gegenüber Eheschliessungen ergeben. Dies will die Departementsvorsteherin verhindern», heisst es im offiziellen Schreiben an «zukünftige Eheleute».

Diejenigen Paare, die ihre Partnerschaft bereits verehelicht haben, bekamen ebenfalls einen Brief vom Zivilstandsamt. Sie werden gebeten, den Behörden ihre Kontoverbindung anzugeben. Wer das macht, bekommt die Gebühr zurück. Johannes Sieber freut sich. «Stephanie Eymann hat ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht.»

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Bei Bajour als: Journalistin.

Hier weil: Das Hobby meines Mannes finanziert sich nicht von alleine.

Davor: Chefredaktorin im Lokalmedium meines ❤️-ens (Bajour), TagesWoche (selig), Gesundheitstipp und Basler Zeitung

Kann: alles in Frage stellen

Kann nicht: es bleiben lassen

Liebt an Basel: Mit der Familie am Birsköpfli rumhängen und von rechts mit Reggaeton und von links mit Techno beschallt zu werden. Schnitzelbängg im SRF-Regionaljournal nachhören. In der Migros mit fremden Leuten quatschen. Das Bücherbrocki. Die Menschen, die von überall kommen.

Vermisst in Basel: Klartext, eine gepflegte Fluchkultur und Berge.

Interessensbindungen:

  • Vorstand Gönnerverein des Presserats
  • War während der Jugend mal für die JUSO im Churer Gemeindeparlament. Bin aber ausgetreten, als es mit dem Journalismus und mir ernst wurde.

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