Zwei SVP-Nationalräte haben gegen den diesjährigen Gendertag an der Schule Stäfa im Kanton Zürich gehetzt. Dieser findet bereits seit 10 Jahren statt. Das Ziel: Geschlechterrollen und Fragen zu den Themen Sexualität und Liebe zu besprechen - als Bestandteil des Lehrplans. Doch die Hetze der Rechtspopulisten verselbständigte sich - in den sozialen Medien entstand so viel Zorn, dass die Schule den Tag wegen Drohungen und Telefon-Terrors gegen Schulmitarbeitende absagen musste. Zuvor hatte einer der SVP-Nationalräte die Handynummer einer Schulsozialarbeiterin auf Twitter veröffentlicht. In der Kritik stehen nun aber nicht nur die Politiker*innen, die Hass schüren, sondern auch Journalist*innen, die mit derartigen Aufreger-Geschichten auf Klick-Fang gehen.

Müssen sich Politiker*innen und Medien entschlossener von Hass und Hetze distanzieren?

780 Stimmen
Valerie Zaslawski
Valerie Zaslawski
Moderation
Top antworten
Beatrice Isler
15. Mai 2023 um 06:13

Mitschuldig

Wer sich nicht von Hass und Hetze distanziert, macht sich mitschuldig.

Evelyne Baumberger
https://twitter.com/evelyne_lynn/status/1656994509853532162?s=20

Leidtragende Schüler*innen

Der homo- und transphobe Shitstorm rund um den Stäfner #GenderTag schadet einzig und allein den Schüler:innen. Dass Hetze erreicht, dass eine Schule einen Anlass aus Angst vor Störungen absagt, ist traurig.

Michael Hermann

Pranger als Taktik

Das Instrument der Empörungsbewirtschaftung ist nicht neu. Der Pranger ist bei der SVP eine ältere Taktik. Trotzdem überrascht die Intensität. Mit den sozialen Medien hat man plötzlich einen anderen Hebel.

Ruedi Basler
15. Mai 2023 um 08:53

Hetze

Gerade in den SVP Reihen gab und gibt es schon immer wilde Individuen, die schamlose Attacken reiten, Andersdenkende verbal persönlich angreifen oder diffamieren oder krasse, ehrverletzende Äusserungen tätigen. Leider wird solches von einem Teil des Volkes unterstützt. Deshalb ist es wichtig, dass andere Kreise sich davon klar und deutlich distanzieren.

Isabelle Bellakovics-Aebin
15. Mai 2023 um 12:40

Informationsfluss- und -ziel prüfen notwendig

Ich habe die Sache nur oberflächlich aus 2-3 Kanälen verfolgt und halte fest, was ich daraus verstanden habe. Weil Aeschi von der SVP gegen den seit 10 Jahren auf dem Programm stehenden Gender-Tag ist, wurde ein Shitstorm ausgelöst, welcher die Schulleitung dazu veranlasst, den besagten Tag ersatzlos zu streichen. Unbeantwortete Fragen: Wieso hat Aeschi dazu etwas zu sagen? Ist er Vater eines Kindes, das in diese Schule geht? Wo (Namen der Plattformen) konnte ein Shitstorm so gross werden, dass eine Schulleitung sein Programm ändern muss, bzw wie hat die Schulleitung das überhaupt mitbekommen? Mir fehlt eine zitierte Stellungnahme der Schulleitung, um zu wissen, wovor sie überhaupt Angst haben kann? Und: was geschieht jetzt mit dem Gendertag? Für immer Abgesagt? Ist das Problem hier Hass und Hetze oder eher unkoordiniertes Kommunizieren seitens der Medien und der Schule? SVP bekommt gratis viel zu viel Aufmerksamkeit und das hat diese Partei echt einfach nicht verdient.

Ueli
15. Mai 2023 um 06:34

Die Stunden der Unwahrheiten

Die Genderei halte ich (wie so viele andere solche Themen in ihrer Endlos-Unsinn-Schlaufe) grundsätzlich für einen (un)heimlichen Ärger-, Chaos-, Verunsicherungs- und Wut-Treiber. Die Beschäftigung mit solchen Themen - und wie sie durch Medien kolportiert und in ihrer Wirkung noch verstärkt werden - verstehe ich implizit und bewusstseinslos als ein Teil von Zerstörungsmechanismen für die Kraft und Stärke der Subjekte sowie für das öffentliche und kollektive Bewusstsein. Es ist ein Wahnsinn, mit dem ein sich Auseinandersetzen wahnsinnig machen kann. Er entspringt falschen Absichten und entspricht einem falschen System. Damit bei einem maroden System eine für alle günstig wirksame Veränderung erreicht werden kann, braucht es gemeinsam den Mut, mit den falschen Dingen radikal aufzuhören. Erst dann wird Raum frei für grundlegend und wahrhaftig zukunftsfähig Neues. Dies sowohl für das einzelne Subjekt an und in sich, als auch für das gemeinsame Miteinander mit andern.

Basel Briefing

Das wichtigste für den Tag
Jetzt Abonnieren
Jetzt Member Werden

Das könnte dich auch interessieren

Führerscheinpflicht für E-Trottis?

Michelle Isler am 05. September 2024

Führerscheinpflicht für E-Trottis?

Weiterlesen
2024-09-05 Frage des Tages Rechtschreibung-1

Helena Krauser am 05. September 2024

Kannst du noch Rechtschreibung?

Weiterlesen
2024-09-04 Frage des Tages-1

Franziska Zambach am 04. September 2024

Braucht es ein Smartphone-Verbot an Schulen?

Weiterlesen
Frage des Tages ESC

Michelle Isler am 03. September 2024

Kosten für den ESC: Soll Baselland sich beteiligen?

Weiterlesen