Reparieren statt wegschmeissen

Ein Loch im Sattel oder im Reifen ist kein Todesurteil für ein Fahrrad. Aber wie steht’s um Kaffeemaschine, Pullover und Taschen? Die Gärngschee-Community verrät ihre liebsten Reparaturtipps.

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(Bild: Haupes / Unsplash)

Beim Wandern sind mir einmal die Schuhe von den Füssen gebrösmelt, die Sohlen blieben wortwörtlich auf der Strecke: Schon im Zug bemerkte ich lose schwarze Klümpchen, auf dem Perron hatte ich dann nach wenigen Schritten kein Material mehr unter den Füssen. 

Viel zu machen war bei diesen uralten Wanderschuhen nicht mehr. Doch oft werfen wir etwas schon beim kleinsten Loch weg. Das ist weder nötig noch nachhaltig.

Auch Bajour-Leserin Karin beschäftigt dieses Thema: Sie sagt, sie habe einen super Schuhmacher, aber bei technischen Geräten wisse sie nicht, wo sie repariert werden könnten. Das haben wir gehört.  

Gärngschee-Community zu Hilf!

Schnell geantwortet hat Claude Bühler (gute Seele a.k.a. Talk-Produzent bei Telebasel). Seine Devise: «Immer reparieren, wenn es geht und bezahlbar ist.» 

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Wo das geht, verrät die Community in der folgenden Liste.

Schickt uns Tipps!

Manchmal braucht’s für ein Umdenken nur eine Initialzündung, eine gute Idee, eine Empfehlung. Die folgende Liste wird deshalb mit euren persönlichen Tipps und Erfahrungen laufend ergänzt.

Schreibt uns dafür ein Mail an [email protected] oder hinterlasst einen Kommentar unter dem Artikel 💛

Zum Anziehen

Knöpfe annähen kann ich grad noch, aber beim Riss im Futter meiner Winterjacke bin ich mit meinem Nählatein am Ende. Wenn Salome aus der Gärngschee-Community ihre Kleider nicht selber ausbessern kann, lässt sie sich meistens in der Feldberg Schneiderei helfen. «Ali ist gut und günstig», sagt sie. 

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Zudem hat sie noch einen besonderen Tipp bei Mottenlöchern in Pullovern. Das Zauberwort heisst Kunststopferei, Salome erklärt: «Ein Kunststopfer flickt ein Loch so, dass das Strickmuster wieder stimmt… unsichtbar und echt beeindruckend!» Ihre Anlaufstelle dafür ist die Kunststopferei Capraro an der Hammerstrasse im Kleinbasel. Termine vereinbart man telefonisch, weiss sie.

Auch Schuhe lassen sich oft noch retten. Gärngschee-Mitglied Julia empfiehlt dafür den Schuhmacher an der Laufenstrasse im Gundeli, übrigens auch für Taschen. Mir persönlich fallen beim Velofahren durch die Quartiere immer wieder Schuhmacher-Geschäfte auf, kürzlich zum Beispiel die Schuhmacherei R. Sanjuan an der Allschwilerstrasse.

Update

Bajour-Leser Jörg Gluth meldet sich per Mail mit seinem Lieblingstipp: Das Nähatelier Nazari am Spalenberg 58 in Basel. Besonders lobt er die Mitarbeitenden und ihr Talent im afghanischen Schneiderhandwerk. «Ich konnte dort, zwar nicht ganz billig, einen neuen Reisverschluss an meiner Lieblings-Jacke, einnähen lassen. Top Qualität!»

Alles mit Stecker oder Batterie

«Alles was elektrisch ist, oder das Haus anbelangt (Teller Schüssel,Kinderspielzeug) repariert mein Mann, mein Held», sagt Gärngscheelerin Cristina Mutton-Chelius. 

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Wer diesen Service nicht wie Cristina sozusagen in-house erledigen kann, wird im Reparaturführer fündig. Allein für die Kategorie Computer / Drucker / Netzwerke finden sich in Basel-Stadt 12 Reparateur*innen. 

Spezifische Empfehlungen sind bei uns aber noch keine eingegangen. Schreib uns, wenn du einen Tipp hast!

Im Haushalt

Monica Nobels liebster Fachmann für Kaffeemaschinen ist Herr Bürgin von Moratex an der Burgunderstrasse. «Ich habe eine Olympia Kaffeemaschine die genau meinem Jahrgang entspricht, sie ist 57 Jahre alt. Zum Reparieren und für den Service bringe ich sie zu dem liebenswerten und kompetenten Herrn Bürgin (...)»

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Fürs Velo

Nadja Tschopp gefällt die Velowerkstatt im Bürgerspital (Gundeldingerfeld). Sie sagt: «Dort wird integrativ mit Jugendlichen gearbeitet, daher kommt es auch günstiger, geht aber länger.» Zudem würden sie nach Möglichkeit auch Ersatzteile von alten Velos anbieten. 

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Mein liebes Velo vertraue ich gerne dem Handwerkskollektiv Velowilli im St. Johann oder den Fachleuten bei CO13 im Iselin-Quartier an. Letzteres ist ebenfalls ein Ort mit integrativen Arbeitsplätzen. 

Eine*r für (fast) alles

Die rep-statt hat kürzlich Andreas Morgenkaffee gerettet, kann aber noch viel mehr: In der Markthalle werden allerhand defekte Gegenstände von fachkundigen Personen geprüft und repariert. Bei Bedarf vermitteln sie auch an Spezialist*innen.

Artcast Interviews empfiehlt in der Community die reparierBar.  

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Sie versteht sich als Treffpunkt für alle, die etwas reparieren oder ihr handwerkliches Geschick anbieten wollen, vom Radio bis zur Lieblingshose. reparierBar findet alle paar Wochen als Veranstaltung statt, der nächste Termin ist am 19. Februar im Quartiertreffpunkt Wettstein. Alle weiteren Termine finden sich auf der Webseite, genauso wie eine Liste mit Gegenständen, die nicht in der reparierBar repariert werden können.

Das alles funktioniert übrigens unentgeltlich, dafür ist die Anzahl zu reparierende Gegenstände pro Person auf einen Gegenstand pro Mal beschränkt. 

Do it yourself

Ein Hoch auf die Gärngschee-Community! Diese hat nämlich nicht nur ihre Lieblings-Reparateur*innen mit uns geteilt, sondern auch Tipps für alle, die es selber versuchen wollen. Das wollen wir euch nicht vorenthalten. Stay tuned für Teil 2.

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Zusammen haben wir Ideen. 💡

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Das ist Michelle (sie/ihr):

Nach einem Masterstudium in Geisteswissenschaften und verschiedenen Wissenschafts- und Kommunikations-Jobs ist Michelle bei Bajour im Journalismus angekommen: Zuerst als Praktikantin, dann als erste Bajour-Trainee (whoop whoop!) und heute als Junior-Redaktorin schreibt sie Porträts mit viel Gespür für ihr Gegenüber und Reportagen – vorzugsweise von Demos und aus den Quartieren. Michelle hat das Basler Gewerbe im Blick und vergräbt sich auch gern mal in grössere Recherchen. 


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