2014 hat das Basler Stimmvolk einen Rheinuferweg unterhalb des Münsters abgelehnt. Eines der Hauptargumente war damals: zu teuer. Wer jetzt von der Wettsteinbrücke in Richtung Münster schaut, sieht: Da ist ein Weg. Genau genommen ist es zwar kein Weg, sondern eine Baupiste, die für die Sanierung der Rheinuferböschung unterhalb der Pfalz nötig ist und nach Abschluss der Arbeiten wieder zurück gebaut werden soll. Rund zwei Millionen Franken kostet das Provisorium gemäss BaZ, für Fussgänger*innen ist sie gesperrt. Da stellt sich die Frage: Sollten die Pläne für einen Rheinuferweg wieder aufgegriffen werden?

Rheinuferweg

Rheinuferweg – jetzt doch?

Die Rheinuferböschung unterhalb der Pfalz beim Basler wird derzeit saniert. Um die Arbeiten am Rhein zu bewerkstelligen, wurde laut BaZ für rund zwei Millionen Franken eine Baupiste aufgeschüttet. Bei vielen weckt der Anblick der Baupiste, die für Spaziergänger*innen gesperrt ist, an die Visionen eines Uferwegs an genau dieser Stelle. Vor zehn Jahren wollte eine Volksinitiative die Lücke im Rheinuferweg zwischen Wettstein- und Mittlerer Brücke mit einem Steg schliessen. Die Initiative wurde damals mit 54 Prozent abgelehnt. Und schon 2000 konnte die Christoph-Merian-Stiftung ihren Plan eines Grossbasler Rheinuferwegs nicht umsetzen, weil das Appellationsgericht darin keinen Mehrwert für die Bevölkerung sah. Wie sieht aber die Stimmung aus, wenn man jetzt auf den Rhein blickt: Sollten solche Pläne eines Rheinuferwegs wieder aufgegriffen werden?

1153 Stimmen
Franziska Zambach
Franziska Zambach
Moderation
Top antworten
Karin Gehrig
23. Januar 2024 um 08:13

Situation neu beurteilen

Jein ist meine Antwort auf die Frage des Tages. Die Zeiten haben sich seit der Abstimmung verändert. Ich finde es angebracht, die Situation nochmals zu beurteilen.

Ich habe die momentane Baupiste auch gesehen und finde, dass sich da ein Uferweg machen würde. Auch ist es an dieser Stelle des Ufers im Sommer bestimmt etwas kühler und angenehmer als an der Kleinbasler Riviera.

Wenn ich aber an die Menschenmengen denke, die sich zeitweise auf den jetzigen Rheinuferwegen aneinander vorbeidrängeln, wird es mir ganz mulmig in der Magengegend. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der neue Weg kein romantisches Plätzchen sein würde; eher würde sich die Menschenmenge etwas verteilen oder noch mehr Menschen anziehen. Zu beachten wäre auch, dass der Hang und das Ufer erodiert. Menschenmassen würden diesen Prozess noch beschleunigen. Deshalb müsste ein neuer Weg gutüberlegt werden und nicht... schnell, schnell gebaut werden, weil es grad so günstig erscheint.

Stephan Luethi
Stephan Luethi
Früher: Lehrer

Ja, ein Miteinander ist möglich!

Historische Gebäude über dem Grossbasler Rheinufer, Fauna und Flora werden durch einen Rheinuferweg nicht „gebissen“! Selbstverständlich muss eine solche Passage mit sensiblem Gespür für die Gegebenheiten realisiert werden. Nichts Klobiges, durchaus ein schmaler Weg. Ich habe schon vor 10 Jahren das Anliegen unterstützt. Auch hat man damals über ein Weiterziehen bis zum Kaffi Spillmann geredet. Auch hier kann ich mir einen filigranen Steg vorstellen. Auch diese Erweiterung würde das Steilufer nicht entweihen. Die ins Feld geführte „Lärmbelästigung“ wäre auch als überschaubar, überhörbar einzustufen. Vielleicht könnte sogar, wie in gewissen Parks, der Weg mit dem Eindunkeln geschlossen werden. Fazit: wo ein Wille ist, wird sich ein (Ufer-) Weg finden lassen!

Daniel Seiler
22. Januar 2024 um 21:08

Rheinuferweg – ein Gewinn für die ganze Stadt

Ich war schon im Jahr 2014 für einen Rheinuferweg. Die Menschen verweilen heute noch lieber am Rhein. Das Rheinufer ist das ganze Jahr beliebt für einen Spaziergang. Ein Weg unter dem Münster würde den Rhein und die Stadt Basel noch attraktiver machen. Es ist daher in der Tat schade, dass man jetzt für Millionen  die Uferböschung saniert und nicht in Erwägung gezogen hat, gleichzeitig auch einen Steg für die Menschen zu realisieren. Ich denke, heute hätte ein Rheinuferweg noch mehr Anhänger als vor 10 Jahren.

1000014359
Patrick Bossard
dipl. Elektro-Installateur

Bitte ein Weg, keine Betonpiste

Anscheinend sei ein Weg aus Sicht von wem/wo auch immer nicht möglich. Aktuell sieht das Ganze sogar ganz gut aus, wie ich finde. Also weshalb nicht gleich einen Weg zu Ende bringen? Wo ein Wille ist(wäre), ist auch ein (Rheinufer) Weg!

Mütze Kopie 2
Mathis Reichel
Pensioniert, Musiker, Tänzer

«An den Ufern des Mexico Rivers...»

...damals ein Welthit, dabei gibt es diesen Fluss gar nicht. Nun, was machen wir mit dem linken Ufer des Basel Rivers? In ein paar tausend Jahren wird sich der Rhein in den Felsen eingefressen haben, dann stellt sich die Frage längst nicht mehr. Aber heute? Letzten Sommer musste ich 2 Touristen den Weg vom St.Alban-Rheinweg zur Mittleren Brücke erklären, für ortsunkundige nicht ganz einfach, Mühleberg-Kreisel-Rittergasse-geradeaus-Rheinsprung-dann rechts. Es wäre so einfach gewesen zu sagen: «Geradeaus der Nase nach, und es ist sogar hoch romantisch!». Ich vermisse diesen Durchgang. Er muss ja nicht für Menschenmassen konzipiert werden mit allen Sicherheitsvorkehrungen. Ein Weglein mit Geländer würde mir genügen. Eigentlich ist es bereits gebaut, für Arbeiten an der Böschung. Einfach stehen lassen, durchgehend ausbauen, etwas absichern, kostet fast nichts und würde viele freuen. Why not?

martin_friedlin
Martin Friedlin
23. Januar 2024 um 08:21

Fehlende Diskussionsgrundlage

Es tönt so verlockend, wir haben in den letzten 20 Jahren auch schon mehrmals darüber diskutiert. Kurze Online-Recherche: Am 18. Mai 2014 wurde die Initiative «Grossbasler Rheinuferweg – jetzt» vom Stimmvolk abgelehnt. Eines der Argumente war die Flora und Fauna der schützenswerten Pfalzböschung, die wesentlich gestört wäre. 2002 lehnte das Appellationsgericht einen von der Christoph Merian Stiftung geplanten Rheinuferweg ab, weil das Interesse an der Erhaltung der ungestörten Wirkung der historisch wertvollen Bausubstanz des Münsterhügels vorrangig sei.

Kurz: bei dieser Frage fehlt der Kontext komplett, der nötig wäre, sich eine Meinung zu bilden.

Markus Stern
23. Januar 2024 um 05:50

Logisch

Natürlich ist es richtig unter dem Münster jetzt einen Uferweg zu bauen.

Nur einigen Reichen wird dies wieder nicht gefallen und die kommen dann mit dem Heimatschutz oder einer anderen Begründung!?

anton marty
projektmanagement und stadtentwicklung

eine lücke im grossen doppelbogen

es ist wichtig in der betrachtung das grosse ganze zu sehen. es gibt mittlerweile einen beidseitig durchgängigen rheinuferweg durch basel und das wollen wir doch alle, auf beiden seiten dem rhein entlang durch die stadt spazieren, auf der einen seite hoch und auf der anderen wieder zurück (der grosse doppelbogen).

dieser weg weist heute glücklicherweise nur noch zwei drei lücken auf, so beim münster, bei der dreirosenbrücke in kleinbasel und bei der hafeneinfahrt bis zur dreiländerbrücke.

es geht also hier um das grosse ganze und nur um kleine lücken, die es nun kreativ und gemeinsam zu schliessen gilt. dies sollte meiner meinung nach der fokus sein.

Jacques Thurneysen
26. Februar 2024 um 14:03

Dr Fährimaa meint

Lueget emol bi dr mittlere Brugg wartet e Stääge scho lang uf dä wääg.

Emma
23. Januar 2024 um 19:39

2 Mio Franken bitte nachhaltig einsetzen

Die Baupiste zeigt, was für ein toller Weg es sein könnte! Bitte das bereits eingesetzte Geld nachhaltig nutzen und die Baupiste belassen! Was für eine tolle Möglichkeit! Danke!

Geht sehrwohl
24. Januar 2024 um 10:19

Den Verhältnissen angepasst

Ich sehe einen schwimmenden Steg, welcher nicht überflutet werden kann. Genug breit um sich spazierend kreuzen zu können, einige Ausbuchtungen für ein gemütliches Bänkli.

Wenn der Mehrwert der Erschliessung erkannt ist, gibts auch eher Befürwortung für grössere, auslagernde Projekte mit Ziel Aufenthalt im Sommer. Ich bin überzeugt, dass auch das richtige Material für den Belag gefunden wird, damit es im Winter nicht gefährlich wird.

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