Heute vor 5 Jahren
Als das erste Mal von Corona die Rede war, war noch kaum jemandem klar, welchen Einfluss dieses Virus auf unser Leben haben wird. Und plötzlich ging's Schlag auf Schlag. Bajour war mit dem Briefing immer nah dran. Wie war das damals? Ein etwas anderer Rückblick.
Es sind bereits fünf Jahre vergangen, seit Corona aufkam. Zusammen schauen wir hier in den nächsten Wochen zurück, welche Rolle die Pandemie im Briefing gespielt hat – von den ersten Infektionsmeldungen über Fasnachtsabsage und Schulschliessungen bis zu den zahlreichen nachbarschaftlichen Angeboten und innovativen Ideen, wie wir alle mit dieser Ausnahmesituation umgegangen sind.
Der Artikel wird regelmässig aktualisiert.
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Heute vor 5 Jahren ...
griff der Kanton coronagebeutelten Unternehmen unter die Arme. Die Regierung hatte ein Massnahmenpaket geschnürt mit Überbrückungskrediten und Mieterlassen. Im Briefing schrieben wir damals: «Von Massnahme Nummer eins träumen Bürgerliche schon lange, jetzt wird es wegen Corona wahr: Der Kanton senkt die Parkgebühren in Basel-Stadt.» Ein bisschen Spass muss(te) auch in so ernsten Zeiten sein ...
Heute vor 5 Jahren ...
hatte der Bundesrat gerade den Shutdown ausgerufen. Man durfte sich nur noch in 5er-Gruppe und mit 2-Meter-Abstand treffen. Und die Basler*innen schienen sich an die Regeln zu halten. Ein Luftbild des Grundbuch- und Vermessungsamts zeigte menschenleere Strassen. Im Briefing publizierten wir zum ersten Mal die Corona-Zahlen aus der Region. Eine Grafik, die uns noch lange begleitete ...
Heute vor 5 Jahren ...
sassen wir am Abend jede*r für sich alleine aber trotzdem irgendwie gemeinsam vor dem Laptop und streamten das erste Gärngscheekultur-Konzert von Manuel Gagneux. Weil Knall auf Fall alle Auftrittsmöglichkeiten wegfielen, lancierten wir die Konzertreihe, bei der wir die Konzerte – unter anderem von Evelinn Trouble, Anna Aaron und NAIM – direkt aus dem Proberaum in die Stuben der Leser*innen streamten. Dabei sammelten wir Spenden für die Künstler*innen und das technische Personal. Am ersten Abend kamen über 3000 Franken zusammen.
Heute vor 5 Jahren ...
traf Bajour-Kollege Sämi mit seinen Worten im Briefing den Nerv der Zeit: «Nur ein Wochenende liegt zwischen dem Freitags-Briefing von Andrea und dem hier vorliegenden Montagsbriefing. Und trotzdem scheint alles anders.» Gefühlt täglich änderte sich die Lage, neue Massnahmen kamen dazu wie die Schliessung aller Schulen und Kitas in Basel-Stadt. «Unser Alltag wird gerade im Schleudergang umgekrempelt», schrieb Sämi damals – und dabei war das erst der Anfang. Noch am gleichen Tag rief der Bundesrat die «ausserordnetliche Lage» aus.
Heute vor 5 Jahren ...
startete die Erfolgsstory von Gärngschee. Am Vorabend hatten wir die Facebookgruppe für Nachbarschaftshilfe gegründet und rund 12 Stunden später konnte Andrea im Briefing schon 800 Mitglieder melden. Dass es Gärngschee heute noch gibt, konnten wir uns damals nicht vorstellen ...
Heute vor 5 Jahren ...
ging der Seifibosch-Remix viral – zumindest im kleinen Basel. Der Kanton lehrte die Schüler*innen (und uns Erwachsene) durch die #SeifenBoss-Kampagne das richtige Händewaschen. Und wie Bajour-Kollegin Andrea damals im Briefing schrieb, unterlegten «unbekannte Kreativköpfe die ethnologischen Erklärungen der Behörden zur Jugendkultur mit einem lüpfigen Techno-Beat». Sehr hörenswert.
Heute vor 5 Jahren ...
musste die Region ihr erstes Corona-Todesopfer beklagen. Ein 74-jähriger Mann starb im Kantonsspital Liestal. Er war bereits vor der Corona-Erkrankung geschwächt, hatte einen Herzinfarkt und litt an Altersdiabetes. Es war der zweite Corona-Todesfall in der Schweiz. Der damalige Baselbieter SVP-Gesundheitsdirektor Thomas Weber sagte: «Die Epidemiewelle hat uns erreicht.» Bald sprach man dann nicht mehr von Epidemie, sondern von Pandemie ...
Heute vor 5 Jahren ...
war die abgesagte Fasnacht das Thema Nummer 1. Der Spitzbueb kündigte schon spitz wie immer an: Abroboo Virus, s isch zum Lache: yych wird trotzdäm Fasnacht mache. Corona, lägg du miir am Aarsch: «Morgestraich – vorwäärts maarsch!»
Und am Morgestraich-Morge versammelten sich dann auch ein paar Hundert Fasnächtler*innen und trauerten um die Nicht-Durchführung der Basler Fasnacht. Auch Bajour-Kollege Sämi war um Punkt 4 Uhr da und hat dieses stimmige Foto geschossen:
Heute vor 5 Jahren ...
hatte der Kanton gerade die erste Basler Corona-Patientin gemeldet und für 12 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt, wo es um die Fasnacht ging. Die Fasnächtler*innen befürchteten, dass die Fasnacht ganz abgesagt wird. Was dann auch wirklich passierte. Im Briefing schrieb Bajour-Kollegin Franziska damals: «Mir ist schleierhaft, wie die Behörden die Fasnächtler*innen davon abhalten will, Fasnacht zu machen.» Und so war es dann auch. Aber mehr dazu im Briefing vom Montag ...
Heute vor 5 Jahren ...
hatte Corona definitiv die Schweiz erreicht. Der Bund meldete den ersten Corona-Patienten des Landes, ein 70-jähriger Tessiner. Vieles war noch unklar. Im Briefing versuchten wir zu beruhigen und verwiesen auf differenzierte Artikel, die die Sachverhalte ohne Panikmache wiedergaben wie das Wissenschaftsmagazin Higgs, das es heute leider nicht mehr gibt. Und natürlich stellten auch wir die Frage aller Fragen, die die Region bewegte: Wird jetzt die Fasnacht abgesagt?😱 Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger gab damals noch Entwarnung. Wir wissen heute, es ist anders gekommen.
Heute vor 5 Jahren ...
war das Coronavirus noch Grund für ein Spässli. Sämi vermeldete damals, dass der Luxusuhrenkonzern Bulgari nicht an der Baselworld teilnehmen wird und witzelte: «Kennst du das: Du hast eine Einladung, aber irgendwie total keine Lust, hinzugehen. Und dann dieses leichte Kratzen im Hals... ist es nicht sogar Fieber? Anruf, oh ich wäre gerne gekommen, fühle mich leider krank, tut mir leid. So oder ähnlich ist es wohl dem französischen Luxusuhrenkonzern Bulgari ergangen.» Dass wir nur zwei Wochen später ganz andere Töne anschlagen müssen, konnten wir noch nicht ahnen.
Heute vor 5 Jahren ...
wurde in Hongkong der Art-Basel-Ableger abgesagt. Grund für uns, zum ersten Mal mit dem Coronavirus ins Briefing einzusteigen (erstmals erwähnt hatten wir Corona am 30. Januar 2020 mit einem Veranstaltungshinweis auf einen Uni-Vortrag zum Virus). Hierzulande gab man noch Entwarnung: «Die Krankheit ist wahrscheinlich nicht viel schlimmer als eine normale Grippe», sagte der Chefarzt des Bruderholz Spitals zu Telebasel. Wie sehr er sich (und viele andere auch) getäuscht hat ...