Spendest du in der Weihnachtszeit?
In der Schweiz ist die Bereitschaft zu spenden, mit jährlich über zwei Milliarden Franken traditionell sehr hoch. Besonders im Dezember öffnen viele ihr Portemonnaie. In den letzten Jahren hat diese Solidarität jedoch einen Dämpfer erfahren: Laut dem Swissfundraising-Spendenreport fiel die Spendentätigkeit der Schweizer Haushalte 2023 auf 72 Prozent – ein historischer Tiefstwert. Das entspricht einem Rückgang von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zu 2019, also vor der Coronapandemie. Betrachtet man nicht die Anzahl Haushalte, sondern das Spendenvolumen, kann man allerdings feststellen, dass die Gesamtsumme einigermassen stabil bleibt. Auch in Basel berichten Organisationen von sinkenden Spendenzahlen (zu hören im Regionaljournal). Die Basler Gassenküche konnte im vergangenen Jahr ein Finanzloch nur durch eine aussergewöhnlich hohe Einzelspende schliessen. Bei der Caritas beider Basel sind die Spenden seit der Coronapandemie um 40 Prozent zurückgegangen, während gleichzeitig immer mehr Menschen Unterstützung benötigen. Der Spendenreport stellt den Rückgang in Zusammenhang mit finanziellen Unsicherheiten und gestiegene Lebenshaltungskosten wie Inflation und Krankenkassenprämien. Zusätzlich führe die Vielzahl globaler Krisen zu einer gewissen Ermüdung und Überforderung in der Gesellschaft. Wie sieht es bei dir aus?
Spenden ja, aber...
Ich spende gerne, jedoch nicht an Organisationen, in welchen ein Anteil meiner Spende in Verwaltungskosten versickert. Es gibt Stiftungen, bei denen ehrenamtlich gearbeitet wird, die Spende von der Steuer abgezogen werden kann und Geld 1:1 an Projekte weiter geleitet wird. Zum Beispiel Salem-Helvetia. Dahin spende ich gerne.
Nicht nach dem Giesskannenprinzip
Ich spende an wenige ausgewählte Organisationen, die mich von ihrer Arbeit und ihrem Engagement her überzeugen, zum Beispiel an fepa, einer kleinen in Basel ansässigen Organisation, die agrarökologische Projektpartner in Simbabwe unterstützt sowie lokale Frauenorganisationen, die sich für die Rechte junger Frauen einsetzen - und dies seit über 60 Jahren.
Ja
Ich spende gerne, aber ich möchte noch was zum Report was loswerden: Der Rückgang ist darauf zu begründen, weil bei den Menschen das Geld immer weniger wird.
Ich spende auch unter dem Jahr
Warum immer erst an Weihnachten spenden? Ich spende gerne, wenn mich etwas überzeugt. Aber nicht auf die Jahre hinaus. Mein Mann und ich gehen immer mal wieder über die Bücher und bedenken ab und zu andere Organisationen. Vor allem solche in der Schweiz. Und auch solche, in denen nicht ein grosser Prozentsatz in die Verwaltung versickert.
Abwechslung und Diversität
Ich spende seit einigen Jahren. Dabei ist mir die Abwechslung wichtig, d.h. ich spende immer ein bisschen anderswo. Früher habe ich noch viel häufiger den grossen Organisationen gespendet, deren Postflut nervt aber dermassen und wie Elisabeth auch schreibt, versickert dort viel in den Verwaltungs- und eben Marketingkosten. Daher geht der Trend bei mir ganz klar zu kleinen Organisationen. Weiter unterstütze ich gerne Projekte, z.B. über Crowdsourcing-Plattformen wie „wemakeit“.