Summ, summ, Summerhit

Bajour schwelgt in Erinnerungen an vergangene Sommer und zeigt dir zehn Basler Hits, welche die Sommermonate der letzten Jahrzehnte begleiteten – plus einen kontroversen Bonus.

Feldbergstross

Künstler*in: Les Touristes

Jahr: 2023

Genre: Mundart-Pop

Die Single der Mundartband ist an Baselbezug kaum zu überbieten. Sänger Tim Rohner widmet den Text den – teils zwielichtigen – Abenteuern, die in der Kleinbasler Strasse locken. Dazu noch einen tanzbaren Rhythmus. Sommerhit! Da verzeihen wir den Baselbieter Les Touristes auch, dass «Strooss» auf Baseldytsch korrekterweise mit einem zweiten O geschrieben werden müsste. 


Rewind

Künstler*in: Juicy Lemon Club

Jahr: 2023

Genre: Indie-Pop

Das aufstrebende Quartett brachte letzten Sommer die Basler Jugend wie kaum eine andere Band zum Tanzen. Mit dem Song «Rewind» haben sie es geschafft, das Verlangen nach einer endlosen Nacht in Worte zu fassen: «As the light cuts through the night, I stop the tape and press rewind.» Vielleicht bleibt die Nummer aber auch bloss so gut in Erinnerung, weil die Band mit PärkliJam, HillChill und JKF 2023 an jedem erdenklichen Sommerfestival spielte. Da gab es vor dem spritzigen Indie-Pop-Sound von Juicy Lemon Club gar kein Entkommen. 

Kiwi Caipi

Künstler*in: LAFA

Jahr: 2020

Genre: Hip-Hop

Rapper LAFA kennt die Rezeptur für einen Basler Sommerhit: Simpel, catchy, Baseldytsch. Er verkörpert die Sommergefühle in seinem Lieblingsdrink: «Ich will Kiwi Caipi – bittersüessi Perle gib mr Kiwi Caipi.» Die einprägsame Textzeile wiederholt er so oft, dass man gar nicht anders kann, als mitzusingen. Bei Bajour-Kollege Ernst löst der Song «Nostalgie nach Erfrischung» aus. Gib mr Kiwi Caipi.

July

Künstler*in: Nomuel

Jahr: 2020

Genre: Indie-Pop

«July» ist eine Liebeserklärung an den Sommermonat, mit dem die Basler Sommerferien starten. Im Text sehnen sich die Jungs von Nomuel eigentlich nach dem vergangenen Sommer, er funktioniert aber gerade so gut, wenn der Juli noch voll in Gang ist. Das dazugehörige Video zeigt die Band bei all dem, was den Basler Sommer ausmacht: Baden im Rhein, Velofahren in der Stadt und Bier auf dem Dach. 

Ma Chérie

Künstler*in: DJ Antoine

Jahr: 2010

Genre: Dance

DJ Antoine ist wahrscheinlich der grösste Export-Schlager, den Basel je gesehen hat. Mit seinem Überhit «Ma Chérie» brachte er nicht nur unsere Stadt, sondern die ganze Schweiz, wenn nicht sogar die ganze Welt einen Sommer lang zum Hüfteschwingen. Der Song erreichte Platz zwei der Schweizer Hitparade und verweilte ganze 99 Wochen in den Top 100. In Deutschland reichte es für Platz sechs, in Österreich Platz zwei, in Italien Platz vier und in der Tschechischen Republik sogar für die Eins.


Music Makes My World Go Round

Künstler*in: Lovebugs

Jahr: 2001

Genre: Pop

Die Teenie-Band der Neunzigerjahre schaffte nach der Jahrtausendwende den Durchbruch und landete mit dem Album «Awaydays» auf Platz eins der Schweizer Albumcharts. In Erinnerung bleibt vor allem «Music Makes My World Go Round», der durch die eingängige Melodie, den identifizierbaren Text und das nostalgische Arrangement – da ist ein ganzes Streichorchester im Hintergrund – als Sommerhit überzeugt. Die Basler Band durfte ausserdem zweimal Konzerte für die Rolling Stones eröffnen und 2006 sogar die Schweiz – erfolglos – am Eurovision Song Contest vertreten. Die Lovebugs arbeiten gerade an einem Comeback in neuer Formation. Vielleicht kommt ja 2025 der nächste grosse Sommerhit aus ihrer Feder.


Bring En Hei

Künstler*in: Baschi

Jahr: 2006

Genre: Pop

Der Überhit vom Gelterkinder Mundartmusiker kommt seit 2008 jedes Mal wieder hervorgekrochen, wenn ein grosses Fussballturnier ansteht. Dann grölt die Schweiz ihrer Mannschaft wieder zu: «Chum bring en hei!» Geschrieben wurde der Song für die Fernsehsendung «Der Match» 2006 und er erreichte noch im selben Jahr Platz eins der Schweizer Hitparade. Als offizieller Song der Fussball-EM in der Schweiz und Österreich schaffte es «Bring En Hei» 2008 erneut an die Chartspitze und etablierte sich als DER Schweizer Fussballsong. 


In Love For A While

Künstler*in: Anna Rossinelli

Jahr: 2011

Genre: Singer-Songwriter

Im Gegensatz zu den Lovebugs war Anna Rossinelli als Schweizer Vertretung beim Eurovision Song Contest relativ erfolgreich. Nach einer vierjährigen Durststrecke brachte sie die Schweiz endlich wieder in die Finalrunde, wo sie dann aber mit null Punkten auf dem letzten der 25 Plätze landete. Die Teilnahme am ESC mit «In Love For A While» bescherte der Baslerin dennoch den Durchbruch und uns einen Sommerhit. 


Up In The Sky

Künstler*in: 77 Bombay Street

Jahr: 2011

Genre: Pop

Die vier Brüder von 77 Bombay Street verbrachten ihre Teenie-Jahre zwar in Australien und haben die Band im Bündnerland gegründet, doch sie waren so erfolgreich, dass wir sie gerne als Basler anerkennen, auch wenn sie nur den Anfang ihres Lebens hier verbrachten. Mit dem Debüt-Album «Up In the Sky» und der gleichnamigen Single schafften sie sogleich den Durchbruch und schufen einen Ohrwurm, der durch den leichten Upbeat-Rhythmus durchaus als Sommerhit durchgeht. 


Quiero Más

Künstler*in: La Nefera

Jahr: 2019

Genre: Latin Rap

Mit «Quiero Más» (deutsch: Ich will mehr) hat La Nefera eine Art Hymne für die Basler Frauenstreikbewegung geschaffen. Im Songtext stellt sie ein Mitarbeiter*innengespräch mit ihrem Chef dar und sagt ihm: Wach auf! Sie prangert die patriarchalen Strukturen an, verpackt in einen schwungvollen Latin-Rap-Song, bei dem man kaum aufs Mitwippen verzichten kann. 


Bonus: Summer

Künstler*in: Revolting Allschwil Posse (RAP)

Jahr: 1995

Genre: Hip-Hop

Es war ein Skandal: 1995 veröffentlichten die vermeintlichen Allschwiler ihr Debüt «Summer», in welchem sie Gewalt und Drogen verherrlichen – «Mach kä Booge um Drooge – Drooge sind guet, alles andri isch glooge». Doch der Skandal war reiner Fake. Hinter RAP steckten ein Zürcher und ein Berner, die einen waschechten Basler Dialekt aufsetzten und die hiesige Hip-Hop-Szene auf den Arm nahmen. Aus dem Gag wurden letztendlich dennoch zwei Alben und der ewige «Basler» Sommerhit: «Summer».

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Das ist Jan (er/ihm):

Nachdem er einen 1-Mann-Musikblog führte, stiess Jan für fünf Monate als Praktikant zu Bajour. Währenddessen moderierte er die lokale Radiosendung BSounds auf Radio X. Nun ist er neben dem Studium bei Bajour als Briefing-Schreiber und Beat-Beauftragter tätig.

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