Die BScene geht back to the roots

Im Interview erklärt der BScene-Präsident Jeroen van Vulpen wie es nach einem Jahr Pause bei der BScene weitergeht und was er sich von der Jubiläumsausgabe wünscht.

BScene
Die BScene soll wieder in verschiedenen Clubs in Basel-Stadt und -land stattfinden. (Bild: Calvin Sigg)

Jeroen van Vulpen, was ist das neue Konzept der BScene?

Mit der Jubiläumsausgabe 2026 gehen wir back to the roots. Wir werden wieder in der ganzen Stadt stattfinden – in verschiedenen Clubs in Basel-Stadt und Baselland.

Ist das nur für die Jubiläumsausgabe so, oder bleibt dieses Konzept auch danach?

Wir haben uns ein Jahr Zeit gegeben, um die Struktur und den Inhalt des Festivals anzuschauen. Diese Transformation, wie wir sie nennen, hat schon ergeben, dass wir eher wieder in die alte Stossrichtung gehen wollen. Wir wollen flächendeckend in der Stadt und ausserhalb stattfinden und vor allem auch bestehende Infrastruktur und Club-Netzwerke nutzen.

Gibt es schon Aussichten über das Jubiläumsjahr hinaus?

Wie nach jeder Ausgabe müssen wir Jahr für Jahr schauen. Es ist nicht so, dass wir jetzt zurückkommen und alles ist gut. Wir müssen jedes Jahr abrechnen und Bilanz ziehen, ob das so funktioniert. Ob wir das so im nächsten Jahr wieder umsetzen können, hängt davon ab, wie stark wir das Publikum erreichen und Tickets verkaufen und wie es neben diesem Jubiläumsjahr mit Subventionen aussieht.

Jeroen van Vulpen, Präsident BScene
«Die Form der BScene ist in der Region einzigartig.»
Jeroen van Vulpen

Wieso hat das Konzept der letzten BScene-Ausgaben nicht funktioniert?

Nicht funktioniert, ist das falsche Wort. Wie bei vielen Projekten braucht es manchmal eine Redimensionierung oder einen neuen Startpunkt, von dem man neu denken kann. Man muss beweglich bleiben. So war es auch bei dieser kompakteren Version auf dem Kasernenareal. Wir konnten die Perspektvie einnehmen, wie es ist, wenn die BScene ganz klein an einem Standort ist. Jetzt nach drei Jahren können wir feststellen, dass das nicht die richtige Stossrichtung war. Das mussten wir so anerkennen. Jetzt wollen wir wieder mehr in Clubs gehen und bestehende Infrastruktur nutzen.

Im letzten Jahr fanden neben der BScene auch andere Festivals nicht statt. Hat das Publikum die BScene vermisst?

Ich habe Reaktionen bekommen, dass etwas fehlt, gerade im Frühling und Frühsommer, wann die BScene normalerweise stattfindet. Es ist bekannt, dass wir in Basel eine sehr übersättigte Musik- und Festivallandschaft haben. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die Form, die wir haben – ein Indoorfestival und eine Mischung von regionalen, nationalen und internationalen Acts – in der Region einzigartig ist.

Was wünschen Sie sich für die BScene im nächsten Jahr?

Ich wünsche mir, dass wir ein volles und ereignisreiches Jubiläumsjahr haben und, dass wir die Stadt in diesen vier Tagen zum Blühen bringen und mit regionaler Musik verzaubern können.

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Ernst hat als Praktikant bei Bajour gestartet, wurde dann vom Studieren abgehalten und als Trainee verpflichtet. Ernst ist mittlerweile aufstrebender Redaktor für Social Media. Wenn er nicht gerade mit dem rosa Mikrofon in der Stadt rumspringt, Glühwein testet oder Biber jagt, stellt er kluge Fragen in seinem Podcast «Ernsthafte Gespräche». 2024 wurde Ernst vom Branchenmagazin Journalist:in unter die «30 unter 30» gewählt.

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