📕🎬🎵🥘-Perlen aus der Bajour-Redaktion

Im vergangenen Jahr haben wir viel gelesen, geschaut und sonst einfach an Kultur genossen. Die Perlen aus unserem Fundus möchten wir dir nicht vorenthalten. Das sind unsere Kultur-Highlights 2023.

Bajour Team Kulturhighlights

Tipps von Valerie Z.

Bestes Buch: Ich komme leider selten dazu, in Ruhe ein Buch zu lesen, oft schlafe ich dabei auch ein. Die Tipps meiner Freundin Laura zu befolgen, lohnt sich dabei immer. Zuletzt: Allegro Pastell, eine Lovestory aus den späten 10er-Jahren.

Bester Film: Wie bei Büchern liebe ich gesellschaftliche Erzählungen, etwas fürs Herz, wie zum Beispiel: Fallen leaves, ein Film über ein Singleleben in Helsinki.

Beste Serie: Während Corona hab ich unzählige Dokus geschaut auf Netflix. Lange nun war der Account nicht mehr besucht, kürzlich aber entdeckt und sehr zu empfehlen: Beckham, Dokumentarfilm.

Bester Podcast: Ein Klassiker, aber immer wieder hörenswert: Die Sternstunde Philosophie.

Bester Song/Bestes Album: hei, Pipi Langstrumpf, weil ich das Lied mit meiner Tochter in Dauerschlaufe höre. Und weil ich mich mit Pipi Langstrumpf identifiziere. Ich bin fest dafür, dass man sich das Leben so einrichtet, wie es einem gefällt. Kunterbunt

Beste neu entdeckte Spezialität: Plymouth Rock Hühner, oder hoffentlich dann die Eier dieses Gefiedertiers. Ab Februar bei uns im Haus in Hagenthal, Frankreich.

Tipps von Ina

Bestes Buch: Habe mehrere angefangen, aber nicht zu Ende gelesen (nicht, weil sie schlecht waren, sondern weil die Abende mit kleinem Kind nicht unbedingt zum Lesen einladen). «Gute Nacht, Gorilla» habe ich dafür sicher 100 Mal gelesen und kann ich sehr empfehlen.

Bester Film: Triangle of Sadness. Wow, was für ein Film, dessen Handlung gar nicht so leicht in Worte zu fassen ist und einen immer wieder überrascht. 

Beste Serie: Nachdem «Succession» ja mittlerweile fast allen ein Begriff ist, empfehle ich noch «Morning Show». Ausserdem hatte ich nach Matthew Perrys Tod ein kurzes Friends-Revival und entspanne zwischendurch liebend gern bei Trash wie «The Kardashians». Empfehlen will ich aber keine Serie, sondern eine Doku über eine deutsche Boyband: «Echt – unsere Jugend». Das ist ein erfrischender Sprung zurück in die 90er, also in meine Kindheit, und hat mich sehr nostalgisch gemacht. («Uhuuuu, du ziehst nervös an deiner Zigarette, du hast das Rauchen wieder angefangen …» (Du trägst keine Liebe in dir) oder «Sag mal weinst du etwa oder ist das der Regen, der von deiner Nasenspitze tropft …» (Weinst du)).

Bester Podcast: Für mich immer noch «Conan O’Brien Needs a Friend» (bester Gast für mich in diesem Jahr: Questlove). Ich habe in letzter Zeit aber auch manchmal den Zeit-Podcast «Die sogenannte Gegenwart» gehört (mag es je nach Host-Kombination mal mehr und mal weniger, interessant sind die Themen aber immer) und neu entdeckt und mega gut für müde Möchtegern-Astronaut*innen: «Einschlafen mit Weltall».

Bester Song: Flowers von Miley Cyrus. Von diesem – zugegeben sehr poppigen – Lied hatte ich dieses Jahr definitiv am häufigsten einen Ohrwurm. Ein paar Mal musste ich es laut aufdrehen, mitsingen und durch die Wohnung tanzen. Und jetzt alle: «I can buy myself flooowers …»

Beste neu entdeckte Spezialität: Baumstriezel! Gerade erst vor ein paar Wochen auf dem Weihnachtsmarkt entdeckt. Warum habe ich ihm bisher nie eine Chance gegeben?! Die Konsistenz, der Geschmack (mit Zimt und Zucker) … himmlisch!

Tipps von Fränzi

Bestes Buch: Ich lese selten Bücher und wenn ich eins hervornehme, dann meist ein altes meiner Lieblingsautor*innen (aktuell: Das Norman-Areal von Jan Kjaerstad). Mein regelmässiger Buch-Ersatz sind aber die Reportagen-Heftli, die mir monatlich fein säuberlich kuratierte (was könnte es anderes sein) Reportagen in den Briefkasten liefern. Ich lese darin nicht immer alles, aber ich finde in jeder Ausgabe mindestens eine Geschichte, die mich packt, die mir eine neue Welt zeigt oder die mich berührt.

Bester Film: Als Kind – und ehrlich gesagt auch als Erwachsene – liebte ich die verrückte Welt von Willy Wonka und seiner Schokoladenfabrik und ich summe auch jedesmal mit, wenn Gene Wilder singt: «Come with me and you'll be in a world of pure imagination.» Mit entsprechender Vorfreude, aber auch Angst vor Enttäuschung schaute ich im Kino den Film Wonka, der sich darum dreht, wie Willy Wonka überhaupt zu seiner Schokoladenfabrik gekommen ist. Und ich sass von Glück überfüllt im Kinosessel. Manchmal braucht es einfach Filme, die zeigen, dass alles gut wird – und so einer ist Wonka.

Beste Serie: Wo wir schon beim Gute-Welt-Thema sind: Mein Serientipp ist Heartstopper, denn auch in der zweiten Staffel zeigt die Serie, die sich auch mit schweren Themen wie Angstzuständen und Essstörungen beschäftigt, dass es gute Menschen auf dieser Welt gibt und dass man die Hoffnung nie verlieren sollte.

Bester Podcast: Fragt man mich nach meinem Lieblingspodcast, kann ich eigentlich nur «Gemischtes Hack» sagen, da dieser mich praktisch täglich begleitet. Ansonsten habe ich dieses Jahr den «High Performance»-Podcast entdeckt, bei dem Menschen, die Aussergewöhnliches leisten, erzählen, woher sie Motivation und Energie dafür nehmen.

Bester Song: Dieses Jahr war das Jahr der Wiederentdeckungen für mich. Songs, die ich früher auf und ab hörte, aber wieder komplett vergessen hab. Dazu gehören Caravane von Raphaël und Black Lexus von Joseph Arthur. Beides tolle Songs, die aber aus meiner Sicht noch besser sind, weil ich sie mit vielen Erinnerungen verbinde.

Bestes Konzert: Selten habe ich mich an einem Konzert so wohlgefühlt wie bei Lizzo im Hallenstadion. Da konnte jede*r so sein, wie er*sie ist. Alle haben getanzt, gefeiert und mitgesungen, ohne komisch auf die Person daneben zu schauen. Wohlfühlfaktor: 1000!

Beste neu entdeckte Spezialität: Trudis Rinds-Haggfleisch-Kiechli. Zum ersten Mal an der Herbschtmäss gegessen und für sehr lecker befunden.

Tipps von Ernst

Bestes Buch: Viel gelesen hab ich nicht. 1 Buch schon: Fake History von Otto English. Ich finde es faszinierend, wie viel Macht Erzählungen von Geschichte haben und wie sich diese auf die Gesellschaft auswirken. Gut, ich bin im Journalismus gelandet, wo wir genau die Aufgabe haben, den Mächtigen auf die Finger zu schauen und verfälschte Erzählungen zu korrigieren.

Bester Film: Shrek. Nicht ein spezifischer, alle 4 + 2 gestiefelte Kater. Wholesome, lustig, grün und zwiebelig.

Beste Serie: Mit meiner Freundin gibt’s oft zum Znacht Dokus. Zum Beispiel «Our Planet» oder «Life on our Planet» (da sind animierte Dinos dabei).

Bester Podcast: «ernsthafte Gespräche» ist immer noch cool. Meine Lieblingsfolge war die mit dem Influencer Flavio Stucki. Da ging ein kleiner Traum meines 14-jährigen Ichs in Erfüllung.

Bester Song/Bestes Album: Favourite neue Alben sind Panic Motel oder Chrome Clouds von Absent. Und in einer positiveren Musikrichtung habe ich die Italo-Schlager von Roy Bianco und den Abbrunzanti Boys für mich entdeckt. Lokales-Musik-Shoutout geht an die EP nebeL von leboet und das Lied Kleistadtverklemmt von Was Das?. 

Beste neu entdeckte Spezialität: Limoncello Spritz. Ist zwar bissl Basic White Girl und so Spezialität auch nicht, aber dieser Drink hat mir in Italien mächtig Freude und Kopfschmerzen am nächsten Morgen bereitet.

Auf dieses Kulturereignis 2024 habe ich besonders viel Vorfreude: European Darts Tour im September

Tipps von Betty

Bestes Buch: «Blutbuch» von Kim de l`Horizon hat mir gut gefallen. Im Buch werden Identität, Sexualität, Klassenzugehörigkeit und Traumata auf eine sehr differenzierte Weise thematisiert. Ich habs aber noch nicht fertig, Shame on me.

Bester Film: Ich schaue sehr wenige Filme, aber «The Guilty» hat mir gut gefallen. 

Beste Serie: Richtig gecatched hat mich dieses Jahr die Netflix-Serie «Kitz». Die Serie handelt von der tiroler Alpenmetropole «Kitzbühel». Dort, wo die Reichen jährlich im Winter das kleine Dorf mit ihrem Glamour berfallen und sich breit machen. Hinter einer gesellschaftskritischen Message, versteckt sich eine Liebesgeschichte und ein Mord, dessen Aufdeckung lange auf sich warten lässt. 

Bester Podcast: Ehrlich gesagt höre ich fast ausschliesslich «drei ???» Hörspiele und selten richtige Podcasts. Ein alltime Favorit bleibt allerdings «Grauwert 303». Der Podcast ist von einer anonymen Person, welche Graffiti-Artists interviewt. Illegal, authentisch, ehrlich und spannend. Love it.

Bester Song/Bestes Album: Mein Spotify Wrapped sagt zwar etwas anderes, für mich ist aber der Beste Song des Jahres «Back on 74» von «Jungles». Das beste Album ist für mich «Ivory» von «Omar Apollo».

Beste neu entdeckte Spezialität: Hausgemachter Chai-Tee mit Kurkuma ist der Hammer.

Tipps von David

Bestes Buch: Haie in Zeiten von Erlösern vom wortgewaltigen Kawai Strong Washburn. Der Erlöser ist Nainoa, dem Zauberkräfte nachgesagt werden, seit er als kleiner Junge in den Pazifik gefallen ist und die Haie ihn nicht frassen, sondern zum Boot zurücktrugen. Seine Geschwister wachsen im Schatten des Wunderkinds auf – und die ganze Familie versucht, der Perspektivlosigkeit von Hawaii zu entfliehen. Doch die Familiengeschichte scheint irgendwie an die Insel und ihre magische Sagenwelt geknüpft zu sein.

Bester Film: She Said. Der Film erzählt nach, wie zwei New-York-Times-Journalistinnen den Weinstein-Skandal aufgedeckt haben. Das ist nicht nur für Mediennerds wie mich interessant, denn der Film schafft es, die Recherche fast thrillerhaft zu inszenieren. Denn klar, man fiebert mit, wenn die Reporterinnen versuchen, Quellen zu finden, die das Unmögliche machen sollen: Öffentlich aussagen, dass sie von einem der mächtigsten Männer Hollywoods missbraucht wurden. 

Beste Serie: Wir bleiben thematisch in Hollywood: In dieser Parrallelwelt spielt die Cartoon-Dramedy-Satire BoJack Horseman, die das Leben des gleichnamigen alternden Sitcom-Schauspielers (und: Pferds) begleitet. Anfangs begeisterten mich die witzigen anthropomorphen Tier-Mensch-Figuren sowie der abgedrehte und popkultur-referenzreiche Humor. In meinem Herzen bleibt die Serie aber wegen ihrer erschütternd ehrlichen Darstellung von Verlust, Trauma, Verrat, Sucht und vielleicht trotz all der Tiere: dem Drama, Mensch und fehlbar zu sein.

Bester Podcast: Podcasts waren immer meine Beschäftigung während dem Zugfahren. Da ich jetzt Fulltime-Basler bin und nicht mehr pendle, ist mein Podcast-Konsum massiv gesunken (unter 400 Minuten laut Spotify Jahresrückblick). Zwar habe ich den Podcast «Danke Gut» vergangenes Jahr schon empfohlen (was man nicht oft genug kann). Aber in Anbetracht der Lage der Welt ist die Folge zur «Psyche in Zeiten politischer Krisen» durchaus hilfreich.

Bestes Kulturereignis: Es gibt so Konzerte, die später idealisiert werden und in Musik-Dokumentationen als Anfangspunkt einer grossen Karriere inszeniert werden. Das Saitün-Konzert an der B-Scene im Rossstall der Kaserne hat sich schon währenddessen so angefühlt. Alle, die dort waren, haben das gespürt – Michelle kann’s bezeugen! Noch geflashter war ich dieses Jahr nur von Paolo Nutinis Stimme beim ZOA City in Zürich. Iron Sky zu hören, hat bei mir direkt die Schleusen der Tränendrüsen geöffnet und sie erstmal nicht mehr geschlossen. Ich habe noch die ganze Nacht gebraucht, um mich von dem Song zu erholen.

Bester Song/Bestes Album: Die spannendsten, berührendsten, verträumtesten Songs, die dieses Jahr veröffentlicht wurden, habe ich wieder in eine Playlist gepackt. Die heavieste rotation hatten die neuen Alben von Yves Tumor, Slowdive und Daughter – vor allem im Hip Hop hat mir dieses Jahr aber der grosse Wurf gefehlt. Dafür haben auch die local heroes La Nefera und Sam Himself mehr als nur eine honorable mention verdient. 

Beste neu entdeckte Spezialität: Schon gehört? Mate ist unter Hipstern wieder out. Neue Softdrinks braucht das Kleinbasel! Ich empfehle: Cucumis Lavendel. Das ist laut Produktbeschreibung die erste Limo auf Lavendelbasis (und mit einem Hauch Bergamotte). Ganz wie Limo soll, ist Cucumis sommerlich-schwimmbadig-wassereisig erfrischend. Und mit der lila Flasche in der Hand fühlt man sich gleich besonders snobby und sophisticated. Eignet sich sicher auch gut für Cocktails. Gibt’s in gut sortierten Migros und im Drinks of the World.

Tipps von Ladina

Bestes Buch: «Atemschaukel» von Herta Müller habe ich diesen Sommer zum zweiten Mal gelesen und so viel mehr verstanden, als vor vier Jahren.. Ein 17-Jähriger Rumänien-Deutscher wird nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von Sowjetrussland in ein Arbeitslager deportiert. Eigentlich freut er sich sogar darauf, weil er dann seiner deutschen Lebensrealität, in der er sich und seine Sexualität verstecken muss, entweichen kann. Herta Müller schildert eindrücklich, wie der Hunger, den sie als eine Art Todesengel darstellt,  von den Gefangenen immer mehr Besitz ergreift, zwischenmenschliche Beziehungen verändert und die Moral auf die Probe stellt. Die poetische Sprache, derer Herta Müller sich bedient, ist wunderschön und transportiert gleichzeitig unglaublich viel Verzweiflung.

Bester Film: Da kann ich mich fast nicht entscheiden. Aber ich glaube, «Semret» (2022) macht das Rennen. «Semret» ist ein Schweizer Film, der eine junge Mutter, eben Semret, und ihre Tochter Joe porträtiert. Joe hat ein Alter erreicht, in dem sie beginnt, Fragen nach ihrem Vater und der eritreischen Herkunft ihrer Mutter zu stellen. So muss sich Semret erstmals mit ihrer Migrationserfahrung auseinandersetzen. Der Film übt sich in Kritik am Schweizer Migrationswesen und an der Tabuisierung von Trauma. Er geht besonders nahe, weil er von Lai*innen gespielt wird.

Beste Serie: Entweder der all-time-classic «Gilmore Girls», der im Herbst einfach immer gut ist, oder die Netflix-Serie «Sex Education», weil ich damit gemütliche WG-Abende im kuschelig improvisierten Wohnzimmer verbinde.

Bester Podcast: Wenn ich einmal Podcasts höre, was zugegebenermassen sehr selten vorkommt, dann höre ich gerne «Geschichten aus der Geschichte» oder, ganz klassisch, das «Echo der Zeit». 

Bester Song/Bestes Album: «Zeitgeist» von Florian Paul und die Kapelle der letzten Hoffnung, das Album «Kaléko» von Dota Kehr (ja, das sind vertonte Mascha Kaléko-Gedichte), oder wenn’s klassisch sein darf: das Streich-Idyll von Janaček.

Beste neu entdeckte Spezialität: Das müssen wohl die Wiener Marillenknödel sein (wobei sie schon ein bisschen overrated sind).

Tipps von Sämi

Bestes Buch: Nebst viel Harry Potter (vorgelesen) habe ich zwei gute Bücher gelesen, einerseits «Ventoux» von Bert Wagendorp, ein Klassiker für Menschen mit einem Faible für Radsport. Und Teil 1 «The Three-Body Problem» (Die drei Sonnen) von Liu Cixin, ein Science-Fiction-Roman der zum Nachdenken anregt (was passiert, wenn wir Kontakt zu einer ausserirdischen Zivilisation herstellen?).

Bester Film: Netflix hat «The Three-Body Problem» verfilmt, weshalb ich die Trilogie auch noch nicht weitergelesen habe, sondern das schön so handhaben werde: Buch 1, Film 1, Buch 2. Teil 1 erscheint auf jeden Fall im März 2024 und weil 2023 für mich als Filmjahr wenig hergab, setze ich darauf.

Beste Serie: Auch meine Lieblingsserie passt zu meinen Buch-Tipps und zwar ist es die Verfilmung der Tour de France, ebenfalls auf Netflix. Wie die Filmemacher es fertig gebracht haben, die schwierig zu begreifende Faszination eines Radrennens einem breiten Publikum zugänglich zu machen, ist grandios.

Bester Podcast: Ich höre nur die wenigsten Folgen von Hotel Matze, geschweige denn ganz fertig. Aber die beiden Gespräche mit Liverpool-Coach Jürgen Klopp und (Achtung, wieder Radsport): Jan Ullrich habe ich sehr gerne gehört.

Bester Song/Bestes Album: Hier ist mein Streaming Anbieter eine grosse Hilfe, mein meistgehörter Song ist sehr alt, für mich aber eine Neuentdeckung. «Diamond and Rust» von Joan Baez erzählt davon, wie es ist, wenn Bob Dylan zehn anruft, zehn Jahre nachdem er dich als junger Mann verlassen hat. Man hatte es nicht leicht mit ihm, oder wie Baez singt: «And if you're offering me diamonds and rust. I've already paid.»

Beste neu entdeckte Spezialität: Migros hat jetzt eine Fondue-Version von diesen tiefgekühlten Käse-Plätzli, Moitié-Moitié, wie’s sich gehört. Eine Offenbarung.

Tipps von Valerie W.

Bestes Buch: Ich liebe es, zu lesen. Da ich nur abends im Bett dazu komme, schlafe ich chronisch zu wenig…Dieses Jahr waren unter anderem Schuld daran die folgenden Bücher: Offene See von Benjamin Myers: Eine leicht zu lesende, unglaublich schöne Geschichte über menschliche Beziehungen und Chancen im Leben, die es zu packen gilt. Eine wunderbare und kluge Lektüre ist das schmale Buch Gelassenheit von Thomas Strässle. Er geht dem Begriff auf den Grund und der Frage nach, was Gelassenheit eigentlich wirklich bedeutet und wie es gelingen kann, gelassen durchs Leben zu gehen. Im Moment lese ich gerade das Buch Die Wut, die bleibt von Mareike Fallwickl: Darin geht es um eine Mutter, die einfach nicht mehr kann und während eines nervigen Abendessens vom Balkon springt. Es geht um zu wenig wertgeschätzte und unbezahlte Carearbeit, um Feminismus und Freundschaft und ist sehr spannend geschrieben. Und ein Must war für mich als Max-Frisch- und Ingeborg-Bachmann-Fan war der Briefwechsel der beiden «Wir haben es nicht gut gemacht».

Bester Film: Sehr beeindruckt hat mich der Film Tàr mit Cate Blanchett als Dirigentin. die als erste Frau ein grosses deutsches Orchester leitet und beruflich wie privat immer mehr in eine Abwärtsspirale gerät. Den Film Ich bin dein Mensch von Maria Schrader über die Beziehung einer Frau mit einem humanoiden Roboter habe ich mehrmals gesehen, weil ich die Thematik so spannend finde.

Beste Serie: Als Entspannung finde ich The Marvelous Mrs Maisel super, ich liebe den Humor. Friends habe ich in verschiedenen Lebensphasen immer wieder gesehen, kann die Serie teilweise mitsprechen und schaue sie nun erneut an – am liebsten während des Kochens.

Bester Podcast: Der Literatur-Podcast Dichtung und Wahrheit  ist toll. Ansonsten höre ich gerne Sternstunde Religion und Sternstunde Philosophie. Leider komme ich zu selten dazu, Podcasts zu hören.

Bester Song/Bestes Album: Flowers von Miley Cyrus. Am besten ganz laut im Auto.

Bestes Kulturereignis: Die BuchBasel 2023 hat mir sehr gut gefallen, ich würde während der drei Tage am liebsten im Volkshaus leben. Sehr beeindruckt hat mich das vielseitige und diverse imagine-Festival auf dem Barfi, das von Jugendlichen organisiert wird. Krönung war die Drag-Queen-Show. Ein wunderbares Kulturereignis für Eltern mit Kindern sind die Geschichten am Sonntagnachmittag, die kann ich nur empfehlen.

Beste neu entdeckte Spezialität: Ginger-Beer.

Tipps von Michelle

Bestes Buch: Ich muss etwas beichten. Ich glaube, ich habe zuletzt im Januar ein Buch fertig gelesen. Das war «Leoparda» von Anja Schmitter, kann ich sehr empfehlen. Ansonsten liegen bei mir auf dem Nachttisch unter anderem «Eine Frage der Chemie» und das «Blutbuch», aber äbe…

Bester Film: Weils sonst niemand sagt, bleibts an mir hängen: Hallooo?! Barbie!!? Solide Unterhaltung meets Kapitalismus meets Feminismus meets Musical meets Kindheitserinnerungen. Über keinen anderen Film haben wir diesen Sommer so lange und ausgiebig und wiederholt in verschiedenen Freund*innen-Kreisen diskutiert, ja fast gestritten – und dabei alle die gleiche Melodie gesummt. Alles richtig gemacht.

Beste Serie: Jaja, ich bin late to the party, aber ich bin dieses Jahr wieder ins Star Wars Universum abgetaucht mit «The Mandalorian» und hab mich bestens unterhalten. 

Bester Podcast: Gefühlt an einem Schnurz durchgehört habe ich «I’m not a Monster», ein Podcast von der BBC, der das Leben einer jungen Britin nachzeichnet, die als Schülerin dem Islamischen Staat in Syrien beigetreten ist.

Bester Song/Bestes Album: Meistgehörtes Album gemäss meinem Spotify-Algorithmus ist «Desire, I want to turn into you» von Caroline Polachek. Zugegeben: ein richtig, richtig gutes Album. Wenn ich mich aber auf mein Bauchgefühl verlasse, sage ich: Ozarker von Israel Nash. Eine Perle nach der anderen.

Bestes Konzert: 2023 war ein grossartiges Konzertjahr! Meine Liste ist lang, aber ganz ganz besonders in Erinnerung bleiben wird mir, wie still es im Publikum am Bon Iver Konzert im Juni war. Mis Härz ♥️.

Beste neu entdeckte Spezialität: Gilt auch non-food Spezialität? Wenn ja: STICKER! Ich habe dieses Jahr überdurchschnittlich viele Sticker gekauft und geschenkt bekommen. Seither wird gestickert, was das Zeug hält.

Tipps von Saskia

Bestes Buch: «Atomic Habits» - Ich liebe psychologische Bücher, die mir persönliches Wachstum ermöglichen und dazu anregen, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Während meiner Ferien habe ich es förmlich verschlungen.

Bester Film: Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dieses Jahr nicht viele Filme gesehen habe. Vor etwa zwei Monaten war ich jedoch im Kino und habe «Oppenheimer» geschaut. Der Film war zwar extrem lang (für meinen Geschmack vielleicht zu lang), aber dennoch äusserst packend und interessant. Er hat mich erneut daran erinnert, wie schnell alles in der Welt vorbei sein könnte.

Beste Serie: Leider habe ich dieses Jahr keine herausragende Serie entdeckt - Sorry. Vielleicht habt ihr ja eine Empfehlung für mich?

Bester Podcast: Laut Spotify ist mein Lieblingspodcast immer noch «Gemischtes Hack», genauso wie letztes Jahr, dicht gefolgt von «Beste Freundinnen». In diesem Podcast werden faszinierende psychologische Themen behandelt.

Bester Song/Bestes Album: Die Auswahl meines Lieblingssongs hängt von meiner Stimmung ab. Wenn ich in meiner Wohnung tanzen möchte, bevorzuge ich etwas Spanisches wie «La Carretera» von Prince Royce. Im Auto höre ich gerne Deutschrap, zum Beispiel «Wohin» von Monet192. Wenn es um Techno geht, ist mein absoluter Lieblingssong «Consciousness» von Anyma, Chris Avantgarde. Ernst würde jetzt sagen, ein echter Banger.

Beste neu entdeckte Spezialität: Kottu - Während meiner Ferien in Sri Lanka hat mir David geraten, unbedingt Kottu zu probieren. Ich habe es ausprobiert und konnte nicht genug davon bekommen.

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