Urban Gardening: So klappt es auch mit deinem Garten
Du brauchst weder einen grünen Daumen, noch einen grossen Garten, um schönes Grün und prächtige Farben auf deinem Balkon wachsen zu lassen. Nur weil wir in einer Stadt leben, heisst das noch lange nicht, dass wir nicht auch Gärten verdient hätten!
Dies ist ein Gastbeitrag von tsüri.ch, dem unabhängigen Partnermedium von Bajour.
1. Hol dir den Stoff
Besuche einen der vielen Setzlingsmärkte und lass dich beraten. Es ist viel einfacher, die Pflanzen aus einem Setzling grosszuziehen, als mit einem munzigen Söömli zu beginnen. Frag bei deiner lokalen Gärtnerei nach Setzlingen. Und die Gärtnerei der Lehrbetriebe beider Basel LBB liefert sogar auf Anfrage. Besorg dir Tomaten-, Zucchetti-, Kürbis- und andere Setzlinge besorgen kannst.
2. Timing ist alles
Nicht alle Pflanzen wollen zur gleichen Zeit wachsen. Nüsslisalat liebt den Winter, während Rhabarbern bis Ende Frühling wieder out sind und Trauben erst Ende Sommer so richtig abgehen. Bevor du neues Leben in die Welt setzt, solltest du dich also kurz informieren. Diese Tabelle zeigt dir, wann du was pflanzen kannst:
3. Beginne low-key
Es ist noch kein*e Meister*in vom Himmel gefallen. Wenn du also wirklich der totale Neuling bist, versuch es mal mit diesen einfachen Pflanzen. Diese bringst du kaum tot: Palmen, Kräuter (zum Beispiel Peterli, Salbei), Pfefferminze, Salat, Gurken, Rüebli, Zucchetti, grüne Bohnen.
4. Besorg dir das richtige Gefäss
Wenn dir normale Gartentöpfe zu langweilig sind und du deinen Garten auch als Statussymbol siehst, kannst du dir zum Beispiel auch ein Hochbeet bauen. Besorge dir dazu leere Weinkisten und fülle diese mit Erde und Pflanzen. Oder falls es grösser sein soll: Europaletten mit SBB-Holzkisten drauf. Obacht: Egal, welchen Behälter du für deine Pflanzen nimmst, bohre unbedingt Löcher unten rein, damit das Wasser abfliessen kann. Idealerweise kleisterst du die Kiste vorher mit einer Blache aus, sodass das Holz nicht schimmelt und du die Kisten auch noch nächstes Jahr brauchen kannst.
5. Von Feind*innen und Freund*innen
Du sollst nicht einfach frisch-fröhlich Kräuter nebeneinander in Töpfe jassen: So solltest du z.B. Schnittlauch nicht neben Petersilie pflanzen, weil dieser eine Säure aussondert, die Petersilie nicht verträgt. Gut zusammen passen zudem Rosmarin, Thymian, Basilikum und Koriander. Mehr Tipps zu den Nachbarn findest du hier.
6. Erde und Dünger
Warst du schon mal im Gartencenter? Wer sich nicht auskennt, ist ob der Auswahl an Dünger und Erde hoffnungslos verloren. Lass dich beraten. Die Nährstoffe der Erde in einem Topf, sind natürlich begrenzt und bald aufgebraucht. Düngen (mit Chemie oder mit deinem eigenen Kompost) oder die Erde auswechseln kann sich deshalb lohnen.
7. Füttern nicht vergessen
Achtung, jetzt kommt der erste Pro-Tipp. Natürlich brauchen deine neuen Freund*innen Wasser. Also gibts du es ihnen. Am besten giesst du sie am Morgen, dann kann die Erdoberfläche tagsüber abtrocknen, wodurch Schadpilze keine Chance haben. Sei lieb zu deinen Zöglingen: Giesse das Wasser nicht achtlos über alle Blätter, sondern sorgfältig direkt auf die Erde. An besonders heissen Tagen, musst du sogar mittags nochmals giessen, damit sie nicht austrocknen.
8. Vermeide diese Fehler
Es gibt ein paar Fehler, die du nicht machen solltest, wenn du willst, dass deine Pflanzen lange leben. Ertränke sie nicht im Wasser, lasse sie aber auch nicht verdursten. Die richtige Wassermenge musst du leider selber herausfinden: Wetter, Sorte, Hitze haben einen Einfluss auf die Bedürfnisse. Genauso verhält es sich mich dem Licht: Einige Sorten brauchen viel Sonne, andere weniger. Grundsätzlich gilt: Fast keine Pflanze will den ganzen Tag in der Sonne braten, und ebenfalls fast keine Pflanze will immer nur Schatten...
9. Have fun!
Ja, echt. Wenn es dir keinen Spass macht, musst du es nicht machen. Urban Gardening ist bei uns ein Hobby; mit Eiskaffi und Prosecco. Schliesslich gibt es fast alles, was du auf dem Balkon hast, auch im Supermarkt.