Werden Autofahrer*innen in Basel-Stadt diskriminiert?
Die Situation wird mehr und mehr zum Problem
Ich glaube schon das Autofahrer in Basel diskriminiert werden. Vor allem für die Geschäfte in der Innenstadt ist das ein Problem. Den Menschen wird der Weg zu mühsam. Auch bei für mich als Obst- und Gemüseverkäufer auf dem Marktplatz wird die Situation zusehends zum Problem. Auch frage ich mich, ob es wirklich die richtige Strategie ist in einer Strommangellage auf noch mehr ÖV zu setzen.
Kein Austausch für mehr Lebensqualität
Diskriminiert ist womöglich das falsche Wort. Aber der politische Wille in Basel-Stadt ist sicher, den Besitz eines Autos so unattraktiv wie möglich zu gestalten. Dass Automobilisten dies als schikanierend empfinden, kann ich gut nachvollziehen. Viele Massnahmen hierfür sind aber durch eine Mehrheit des Stimmvolks legitimiert. Am Schluss stellt sich mir deshalb vielmehr die Frage, ob die Bevölkerung im Gegenzug auch wirklich die versprochene zusätzliche Lebensqualität, (bspw. in Form von mehr Grünflächen), oder verbesserte Bedingungen für Fuss- und Veloverkehr erhält. Aktuelle Beispiele in der Stadt weisen eher nicht darauf hin.
Utrecht
Ich schlage vor, dass der Regierungsrat und eine Auswahl von Vertreter:innen (insbesondere auch der autofreundlichen) des Parlaments eine Reise nach Utrecht oder nur schon Münster macht. Sie sieht dann, was heute möglich und offenbar auch politisch umsetzbar ist.
Ja und nicht genug
Jetzt sind andere Anliegen am Zug
Das Wort Diskriminierung in diesem Zusammenhang zu verwenden stört mich; es ist gleich doppelt falsch. Einerseits zieht es die Debatte um echte Diskriminierung ins Lächerliche, anderseits liegt kein Fall von Diskriminierung vor. Nach einer lange Zeit in welcher sich die Stadt nach den Autos ausrichtete, stehen nun andere Anliegen wie Effizienz, Ökologie und die Lebensqualität im Zentrum.
Zuviel importierter Verkehr aus AG, SO, BL, 68, LÖ. Road Pricing wäre eine Chance gewesen.
Klimaschutz finde ich gut, aber wie soll ich ohne Auto zügeln?
Für den Klimaschutz finde ich es schon richtig, dass mehr auf nachhaltige Mobilität gesetzt wird. Aber in gewissen Situationen kann ich mir nicht vorstellen, wie es ohne ein Auto geht. Was passiert wenn man zügeln muss. Mit dem Velo geht das kaum. Aber auch für ältere Menschen, die auf das Auto angewiesen sind. Ich hoffe auf diese Probleme hat man eine Antwort.
An das Gewerbe denken!
Wir sollten das Gewerbe nicht vergessen. In der Stadt fährt heute niemand mehr freiwillig und aus Spass Auto. Wenn ich mir die Autos in Basel anschaue, dann handelt es sich meistens um Gewerbefahrten und Pendler. Die Wirtschaft ist auf gute Verkehrswege bzw. Strassen angewiesen. Mein Plättlileger kommt heute Nachmittag mit dem Auto. Meine Lieblingsbeiz erhält die Bierkisten mit dem Lastwagen und mein Lieblingsladen erhält die Klamotten auch nicht mit dem Lastenvelo. Und mein Velomech bekommt die neuen Ebikes und Ersatzteile auch mit dem Auto geliefert.
Was die Politik aktuell betreibt, ist Schikane
Was die Politik aktuell betreibt, ist absolute Schikane. Die Situation verschlechterte sich für uns Taxifahrer sehr in den letzten Jahren. Die Strassen werden immer enger, weil die Velofahrer und der ÖV mehr Platz bekommen. Auch das Verhalten der Velofahrer empfinde ich als respektlos, sie machen was sie wollen und respektieren oder kennen die Verkehrsregeln nicht.
Heute werden alle nicht Autofahrer diskriminiert
Heute werden alle anderen Verkehrsteilnehmenden und die Quartierbevölkerung gegenüber dem Auto diskriminiert: Der MIV beansprucht schon rollend sehr viel mehr Platz, verursacht sehr viel mehr gesundheitsrelevante Emissionen und besetzt mit den Tausenden Allmend-Parkplätzen grosse Flächen, die eigentlich allen gehören. Basel-Stadt braucht eine klare Strategie, um aus dieser Dominanz herauszufinden. Die vorliegende Strategie allein reicht sicher nicht, um die gesetzlichen Ziele zu erreichen. Es braucht immer wieder nächste konkrete, konsequente Entscheidungen. Diese werden wir einfordern.
Private Autofahrer sollten komplett aus der Stadt verbannt werden – nur noch Lieferdienste, Dienstleister & ÖV
30er Zonen sind zu viel
Ich fahre selber kein Auto oder Velo darum betrifft mich die gesamte Debatte nicht direkt. Aber ich finde nicht, dass Autofahrer in Basel diskriminiert werden. Die Diskussion über die 30er Zonen ist aber schon etwas übertrieben. Wird das umgesetzt, kommen die Autofahrer gar nicht mehr voran. Dann steht aber auch der ÖV still.
Autos sind Auslaufmodelle
Während wir uns im ÖV zusammenquetschen, machen es sich die Autofahrenden alleine in ihren Blechkisten bequem. Es hat keinen Velostreifen, weil da halt Autos parkieren «müssen». Kaum will man den Platz gerechter verteilen, schreit die Autolobby: «Diskriminierung». Das ist Quatsch: Mehr als die Hälfte des Strassenraums in Basel wird vom Autoverkehr besetzt, obwohl deutlich weniger als die Hälfte der Bevölkerung überhaupt ein Auto hat. Die Autolobby soll endlich einsehen, dass die ressourcenfressenden und platzintensiven Prestigeobjekte ein Auslaufmodell sind. Wir können sie uns in der Klimakrise schlicht nicht mehr leisten.
Autos haben in Basel sehr viel Platz
Ich finde überhaupt nicht, das Autofahrer und Autofahrerinnen in der Stadt diskriminiert werden. Autos haben sehr viel Platz. Zuviel aus meiner Sicht. Das merkte ich als ich die letzten Monate als Velokurier arbeitete. Es gibt zwar viele Velowege, aber auch viele Kreuzungen und Ampeln. Das ist mit viel Wartezeit verbunden, da der ÖV immer Vortritt hat und die Velos mit den Autos warten müssen. Man müsste den Autoverkehr limitieren. Das würde sehr viel Platz schaffen und zu einer besseren Lebensqualität in Basel führen.
Basel muss autofrei werden.
Wenn wir die Basler Klimaziele erreichen wollen, muss noch mehr auf das Auto verzichtet werden. Darum finde ich es gut, wenn voll auf das Velo und den ÖV gesetzt wird. Es muss aber noch viel mehr passieren. Als ungeübte Velofahrerin, wie meine Mutter eine ist, traut man sich nicht in die Innenstadt. Darum muss die ganze Stadt autofrei werden.
Wenig Einsatz für Rheintunnel oder Zubringer Bachgraben
Diskriminieren ist in diesem Fall ein etwas hartes Wort, aber das in der aktuellen Basler Mobilitätsstrategie ein bequemes und schnelles Verkehrsmittel absichtlich unattraktiv gemacht wird, ist mehr als offensichtlich. Wenn man nur schon betrachtet, in welche Projekte die kantonalen Gelder fliessen, wundert mich die steigende Zahl an frustrierten Autofahrern nicht. Während man beim Herzstück trotz enormen Investitionen seit 25 Jahren keinen Schritt vorankommt, spürt man seitens der Behörden wenig Einsatz für den Rheintunnel oder den Zubringer Bachgraben. Zudem werden unnötigerweise in der ganzen Stadt Parkplätze abgebaut. Vor allem auch für das Gewerbe oder Personen mit körperlichen Einschränkungen, die auf das Auto angewiesen sind, wird das mehr und mehr zum Problem. Diese Entwicklung entspricht nicht den Vorstellungen und Meinungen einer Bevölkerungsmehrheit in Basel. Denn würde es das Ausländerstimmrecht geben, würden die Mehrheiten bei verkehrspolitischen Abstimmungen anders aussehen.
An der Bevölkerung vorbei politisiert.
In fast allen Bereichen, insbesondere aber bei sozialen Themen, sehe ich mich links. Jahrelang war ich stolz, in einer so links dominierten Stadt zu wohnen. Ich fühle mich aber zusehends weniger von Basels Politik und Regierung repräsentiert – die Argumentationen sind einseitig, vorwärts gebracht wird wenig. Diese absurde «Anti-Auto»-Politik seit Jahren geht mir zusehends so auf die Nerven – dass ich angefangen habe, konsequent SVP zu wählen. Sie sind die Einzigen, die etwas für die Autofahrenden unternehmen. Dabei ist es bei übrigen Themen katastrophal, die SVP zu wählen. Grüne/SP/Linke – merkt ihr den Rutsch, der nicht nur bei mir passiert, noch immer nicht genug? Wacht doch endlich mal auf und politisiert realistisch! Ihr verliert zunehmend die Unterstützung aus der Bevölkerung.
Altersdiskriminierung
Die Mobilitätspolitik der Städte Basel und Zürich diskriminiert nicht nur Besucher und Handwerker, sondern in hohem Masse auch ältere Bürger, die kein Rad fahren und ihre Einkäufe nicht mit Tram, Bus oder Bahn nach Hause schleppen wollen/können. Ich wohne in der Agglomeration und komme kaum noch nach Basel zum Einkaufen. Und ich bin da nicht allein. Die Kaufkraft fehlt den Geschäften schon heute.
Autofahrer werden systematisch gepiesackt
In der Schweiz werden über 70% der Personenkilometer mit dem Auto zurückgelegt. In Basel wird der Autofahrer, sei er hier zu Hause oder als Arbeitspendler oder Besucher unterwegs, systematisch gepiesackt. Ein Ziel der Mobilitätsstrategie sei die Erhöhung der Erreichbarkeit in und um Basel. Für die Autofahrer ist das Gegenteil zu erwarten. Noch mehr Einschränkungen, noch weniger Parkplätze, noch höhere Parkgebühren, noch mehr 30er-Zonen, künstliche Staus, Fahrverbote in Quartieren oder Roadpricing. Damit wird die Erreichbarkeit der Stadt für Arbeiter und Besucher mit dem Auto garantiert nicht verbessert. Auch nicht die Attraktivität.
Darum geht’s
Die kantonale Mobilitätsstrategie liegt seit Anfang Jahr vor. In der Vernehmlassung sind 48 – vorwiegend kritische – Stellungnahmen von Parteien und Verbänden eingegangen. Die Pole sind klar definiert: Linken und Umweltverbänden gehen die Massnahmen zu wenig weit. Bürgerliche und Wirtschafts- sowie Automobilverbände kritisieren, dass sie einseitig gegen den motorisierten Individualverkehr gerichtet seien. Die Regierung hat das Strategiepapier in ein paar Punkten angepasst. Sie will beispielsweise auf einen Mobilitätsbonus verzichten, dafür eine Erhöhung der Motorfahrzeugsteuern prüfen.