⏰⏰⏰ – «SEHR lauter Wecker gesucht.» Wie werden Menschen mit Hörschwierigkeiten geweckt?

Ein Post auf Gärngschee wirft Fragen auf. Ein Text über verschiedene Weckmethoden und warum in Basel das erste SMS-Gefahrenwarnsystem geschaffen wurde.

Es gibt sehr viele verschiedene Aufwachtypen: Der, der beim ersten Vogelzwitschern aufwacht und aus den Federn springt. Die, die die Snooze-Funktion sehr doll liebt. Der, der auf eine ausgeklügelte Weckerkombination setzt: Mehrere Wecker auf dem Handy und ein analoger Wecker am anderen Ende des Zimmers. 

Doch all diese Weckmethoden sind auditiv: Du musst mit deinem Hörsinn checken, dass da gerade ein Geräusch ertönt, das dich aufwecken soll. Darüber nachzudenken beginne ich, als ich den Post von Dani auf Gärngschee lese.

Er sucht nämlich einen SEHR lauten Wecker für seine Mutter, die nicht mehr gut hört.

Post Gärngschee Frage Wecker

Ein SEHR lauter Wecker, das ist natürlich eine Lösung für Menschen, die nicht mehr gut hören. Aber was macht man, wenn man gar nichts mehr hört? Wie wird man dann aufgeweckt?

Wir haben bei der Basler Gehörlosenfachstelle bilingual nachgefragt. Dort erklärt man uns erst mal das Grundproblem: Viele Menschen, die auf ein Hörgerät angewiesen sind, nehmen dieses zum Schlafen raus. Es sei unangenehm und kann Druckstellen geben, wenn es in der Nacht am Ohr bleibt.

Es gebe aber durchaus verschiedene Varianten, wie man geweckt werden kann, auch wenn man nicht mehr so gut hört. Da wären zum Beispiel Lichtsignalwecker. Der Wecker strahlt einem mit einem starken Lichtblitz an, oder er blinkt – und weckt einen dadurch. Oder es gibt Kissen, die zu vibrieren beginnen und einen so regelrecht wachrütteln. Oder aufweckende Armbänder, die mit Vibrationsalarm funktionieren.

Dass man als gehörloser Mensch vielleicht mal verschläft, ist doof, aber nicht unbedingt gefährlich. Anders sieht das bei anderen auditiven Warnsignalen aus. Gehörlose haben hier in vielen verschiedenen Bereichen Probleme. Zum Beispiel beim Sirenenalarm. 

In Basel wurde 2012 ein SMS-System geschaffen, das Gehörlose per SMS warnt, wenn ein Unglück passiert ist. Es war das erste seiner Art in der Schweiz. Auslöser war das Schweizerhalle-Unglück im Jahr 1986. Damals konnten sich viele Gehörlose nicht in Sicherheit bringen, da sie den Alarm nicht gehört haben. 

Inzwischen gibt es die App Alertswiss, die schweizweit funktioniert und eine Push-Nachricht aufs Handy sendet, wenn es zu einem Alarm kommt.

Aber zurück zu Dani, der für seine Mutter doch nur einen lauten Wecker sucht. Zwei Wecker wurden ihm von Mitgliedern der Gärngschee-Gruppe geschenkt. Doch beide sind zu wenig laut. Vielleicht braucht Danis Mami auch ein Schüttelkissen.

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Bei Bajour als: Community-Managerin – ich schreibe über die Geschichten, die in der Gärngschee-Gruppe passieren. Und als wahre Homeoffice-Redaktorin, hauptsächlich in Genf stationiert.

Hier weil: Schreiben 😍

Davor: Corona-Matur am Leo und ein Semester Internationale Beziehungen in Genf

Kann: Mich in seltsamen WGs einrichten & kalt duschen

Kann nicht: Ohne meine Friends

Liebt an Basel: Rhein. Entspanntheit. Die Menschen

Vermisst in Basel: das Chaos!

Interessensbindung: Ich war aktiv in der Basler Klimabewegung, habe damit aber aufgehört (alles für den Journalismus)

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