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Gärngschee

Wir reden über Tabus

Lidia erzählt auf Facebook, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Es ist noch immer ein Tabuthema. Lidia wünscht sich Austausch mit anderen in derselben Lage. Da ist die Gärngschee-Community gern zur Stelle.

11/23/20, 03:54 PM

Aktualisiert 11/24/20, 08:19 AM

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Vermutlich kennt ihr bereits die Facebook-Gruppe «Gärn gschee – Basel hilft». Der Gründungsgrund war ganz pragmatisch: Bajour wollte Menschen, die Hilfe benötigen mit Menschen, die Hilfe anbieten, vernetzen. Im Frühjahr 2020 hatte die Gruppe regen Zulauf – ach was, die Gruppengrösse explodierte regelrecht. Am Schluss tummelten sich über 15’000 hilfsbereite und hilfesuchende Menschen bei Gärngschee. 

Es zeigte sich schnell, dass Risikopatient*innen und Personen in Quarantäne nicht nur eine Einkaufshilfe benötigten oder jemanden, der Briefe zur Post bringt. Vielmehr drang der Wunsch nach Gesellschaft, nach persönlichen Gesprächen in den Vordergrund. Wir brauchen Nähe und Austausch, um nicht in ein mentales Loch zu fallen, wenn wir alleine zu Hause sitzen. 

Nicht allein sein in der Kirse?

Im Zuge der zweiten Corona-Welle melden sich neu Menschen wie Lidia in der Facebook-Gruppe und erzählen, dass sie positiv auf das Virus getestet wurden.

Die Solidarität, die Lidia erfährt, ist herzerwärmend. Prompt melden sich weitere Personen, die positiv getestet wurden und wie Lidia in Isolation ausharren. Gemeinsam tauschen sie Erfahrungen und Tipps aus. Wie geht man mit den Symptomen um? Wie hält man es in der Isolation aus? Wie lange muss man überhaupt zu Hause ausharren? Wie macht man das, wenn noch Partner*in und Kinder im selben Haushalt wohnen?

Anita schreibt: «Ich war positiv lag die ersten 3 Tage ziemlich flach. Nach 10 Tagen durften mein Mann und meine Kinder wieder aus der Quarantäne und ich durfte nach 12 Tagen entisoliert werden.»

Und Antonella: “Mi Maa isch positiv testet worde, Kids und ich negativ. Alli dähei...Maa isoliert im Schlofzimmer, het nur uf Toilette dörfe und denn wieder zrug. Ich ha denn alles desinfiziert!”


Auch gute Besserung wünschen die Kommentierenden und bieten Hilfeleistungen an. So meldet sich Deanna: “Gute Besserung Lidia. Please let me know if I can help with shopping or anything. Happy to help in anyway.”


Die Facebook-Community hat sich also auch etabliert, um Sorgen auszutauschen – spezifisch zum Thema Coronainfektionen. Vergessen wir nicht all diejenigen Menschen, die Hilfe brauchen.

Du möchtest Menschen in Isolation auch helfen oder suchst Hilfe? Werde Teil von unserem Helfer*innenteam oder der Gruppe an Menschen, denen wir immer wieder mal Hilfe vermitteln. Melde dich via [email protected]

Möchtest du den Weihnachtswunsch einer Person erfüllen, die sich in einer schwierigen Lage befindet? Nimm teil an unserer Weihnachtsaktion auf gaerngschee.ch

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