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Die Qual der Wahl

We proudly present: Das Bajour-Nichtwähler*innenparlament

Es war ein Knorz – aber wir haben alles gegeben. Und freuen uns jetzt auf die Reaktion der Regierungsratskandidat*innen.

08/28/20, 01:18 PM

Aktualisiert 09/02/20, 01:33 AM

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Angeregtes Diskutieren in der Kabar. Die Queen (unverkennbar in Union Jack-Outfit) kam auch auf einen Schwatz vorbei.

Angeregtes Diskutieren in der Kabar. Die Queen (unverkennbar in Union Jack-Outfit) kam auch auf einen Schwatz vorbei.

Liebe Leser*innen, ihr habt es wahrscheinlich mitgekriegt: Die letzten drei Wochen waren wir auf der Suche nach Nichtwähler*innen. Am Anfang stand unser Quiz. 1390 Leute haben mitgemacht, bei 440 ist herausgekommen: sie sind tatsächlich Nichtwähler*innen.

Diese haben wir gefragt: Magst du mit uns drüber reden?

Immer und immer wieder.

Am Ende unserer Suche bekundeten zehn Interesse, in der Kabar erschienen dann aber doch nur zwei. Das liessen wir nicht auf uns sitzen und fragten rund um die Kaserne noch Leute, ob sie mitmachen wollten. Resultat: Die meisten waren Wähler*innen, drei hatten ihren Wohnsitz woanders und einer wollte nicht dabei sein. Immerhin einer liess sich überreden. Der blieb dann auch bis um 21 Uhr.

«Tabu total» nennt es mein Kollege Samuel und er hat Recht: Ein Quiz ausfüllen, das machen noch die meisten. Mit uns in Kontakt treten schon viel weniger. Aber öffentlich hinstehen und sagen, man würde nicht wählen? Schwierig. Und dann noch auftauchen an einem ominösen Treffen? Stell dir vor.

Wir sind denjenigen, die sich getraut haben, sehr dankbar: Dank euch lebt das Nichtwähler*innenparlament! Auch wenn es zugegeben noch ein sehr kleines Parlament ist. Mehr noch so ein Stammtisch.

Hier müsste ein megageiler Werbespruch hin.

Dabei ist es eine super Sache, und das sage ich nicht nur, weil wir es ins Leben gerufen haben. Im Nichtwähler*innenparlament kriegen die Leute eine Stimme, die sonst aussen vor bleiben. Und finden Gleichgesinnte. Ein offenes Ohr. Und konstruktive Ansätze, denn:

Die Fragen, die wir mit dem Parlament erarbeitet haben, werden wir kommende Woche den Regierungsratskandidat*innen stellen. Etwa:

Erzähle von der Situation, als du letztmals mit einem einfachen Arbeiter an einem Tisch gesessen bist und ein Bier getrunken hast.

Verdienst du das Geld, das du als Politiker*in verdienst?

Zu welchem lokalen Thema kennst du keine Lösung?

In dem Sinne: Stay tuned. Und wenn du Interesse hast, mitzumachen, melde dich unter [email protected]. Dann nehmen wir dich in unsere unverbindliche (!!!!) Whatsappgruppe auf.

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